Werne. Trotz städtischer Haushaltssorgen wird am Sommerferienprogramm „Wernutopia“ nicht gerüttelt. Dagegen findet das Zirkusprojekt in den Herbstferien nicht statt. Doch im Jugendhilfe-Ausschuss stellten die Verantwortlichen eine Alternative vor, die Anklang fand.
110 von 120 Plätzen am Standort Werne waren für „Wernutopia“ innerhalb weniger Stunden gebucht. Von der vierten bis sechsten Sommerferienwoche werden von Montag bis Freitag 150 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren betreut. Zum zweiten Mal wird auch eine Betreuung in Stockum angeboten. Insgesamt sind 120 Plätze in Werne und 30 Plätze in Stockum vorgesehen.
Das Budget in Höhe von 45.000 – davon sind 4.000 Euro Spenden – bleibt bestehen, der Rotstift nicht angesetzt, so die positive Nachricht aus Politik und Verwaltung. „Die Sommerferien 2024 bis 2027 liegen sehr spät. Um bei den Maxi-Kindern der Kitas eine Betreuungslücke der Eltern zu schließen und eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, wurden die Eltern mit Kindern, die nach den Sommerferien eingeschult werden, vor Anmeldestart informiert, dass eine Betreuung beim Sommerferienprogramm ‚Wernutopia‘ möglich ist“, berichtete Jugendamtsleiter Maik Rolefs.
In der Verwaltungsvorlage heißt es dazu: In der Vergangenheit konnten in Ausnahmefällen Kinder, die noch nicht sechs Jahre alt sind, teilnehmen. Im Jahr 2024 können nun alle „Maxikinder“ aufgenommen werden. Falls die Kapazitäten nicht ausreichend sind, könnten am Standort Stockum zusätzliche Plätze geschaffen werden. Da in diesem Jahr mit erhöhten Anmeldungen zu rechnen ist, wird das Programm und die Betreuung angepasst. Es wird mehr Personal geben, als eingeplant war, zusätzlich wird geprüft, ob es für die jüngere Altersgruppe ein gesondertes Programm am „Aktionsdonnerstag“ gibt (beispielsweise Solebad, Monkey Island, Römerpark Bergkamen).
Neben den Angeboten des Offenen-Ganztags-Betreuungen in der ersten bis dritten Ferienwoche, sei zudem ein Programm im Holtkamp geplant, so Rolefs weiter. „Trotz des Spardrucks führen wir ‚Wernutopia‘ weiter wie gewohnt“, betonte der Jugendamtsleiter.
Zirkusprojekt in den Herbstferien wird eingespart
Dem Rotstift zum Opfer falle dagegen das Projekt mit dem Mitmach-Zirkus „Smiley“. Die Kosten in Höhe von 21.000 Euro für zwei Wochen seien schon „eine Hausnummer“, sagte Maik Rolefs. Doch gemeinsam mit vielen Kooperationspartner wie der Stadtbücherei, Solebad, Stadtjugendring, Museum oder VHS werde ein Alternativprogramm ausgearbeitet, kündigte er an. Die Kosten dafür werden auf 5.000 bis 10.000 Euro geschätzt. Das Ziel dieses lokalen Bündnisses: eigene Ideen und Angebote zu verwirklichen und so dauerhafte Ferienangebote auf lokaler Ebene anzubieten.
„Das ist natürlich ein anderes Angebot als der Zirkus. Wir gehen andere Wege, bringen aber städtische Institutionen zusammen und nutzen Synergie-Effekte“, ist Jugenddezernent Frank Gründken überzeugt. Fraktionsübergreifend gab es im Ausschuss Zustimmung für diese Pläne.