Werne. Das Alte Rathaus, erbaut im 16. Jahrhundert, zählt zu den herausragenden und ältesten Denkmälern der Stadt und ist im Ensemble des historischen Marktplatzes fraglos Wernes Sehenswürdigkeit mit dem höchsten Wiedererkennungswert.
Im Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch, 24. September 2025, meldete sich unter Punkt „Anfragen“ Ratsmitglied Raimund Hölscher (CDU), zu Wort. Er sei häufig in Stadt unterwegs, schilderte er, und äußerte Kritik am äußerem Erscheinungsbild des Gebäudes. Dabei bezog er sich explizit auf die unter den Rathausbögen und hinter der Ausrufer-Skulptur gelagerten Gerätschaften des dortigen Gastronomiebetriebes.
Abgestellte Kühlschränke, Tresen, Bänke und volle Mülltonne stören
„Der Anblick des Alten Rathauses ärgert mich, da stehen zwei Kühlschränke, ein Tresen, Bänke und eine volle Mülltonne“, beschrieb er. „Das ist nicht mehr feierlich, das sieht aus wie auf der Müllkippe“, machte er seinem Unmut Luft und fragte in Richtung Verwaltung, was man unternehmen könne.
Dass die Problematik nicht zum ersten Mal auftauche, bestätigte auch Bürgermeister und HFA-Vorsitzender Lothar Christ. Er könne Hölscher da nur beipflichten. „Wir werden das Gespräch suchen“, kündigte er an.
Auf Nachfrage von WERNEplus lässt der verantwortliche Gastronom Andreas Nozar die Kritik nicht komplett gelten. „Ja, die Ecke sieht nicht schön aus. Dafür entschuldige ich mich. Manchmal ist man vielleicht auch ein bisschen betriebsblind. Aber: Nicht alles, was dort steht, gehört uns, beispielsweise die Mülltonnen oder Paletten. Hinzu kommt, dass wir für verschiedene Veranstaltungen Bänke und Kühlschränke parat haben müssen. Wir suchen schon lange eine Lagerecke“, berichtet Nozar, der auch auf die für ihn unbefriedigende Situation mit dem Pachtvertrag hinweist. „Ein neues Konzept für die Außenterrasse liegt der Stadt schon mehrere Jahre vor. Ich möchte umbauen, kann und will aber nicht investieren, wenn der Pachtvertrag immer nur für ein Jahr verlängert wird“, sagt der Stilvoll-Wirt, der nun auf ein Umdenken im neuen Stadtrat hofft.
Und abschließend hat er noch einen Wunsch für die Zukunft: „Ich frage mich immer, warum die Politiker nicht den direkten Weg wählen und mich einfach vorher persönlich ansprechen.“