Werne. Ihr Leben war nie einfach. Ihr Erzeuger verschwindet kurz nach ihrer Geburt. Die Mutter kommt mit der Situation nicht zurecht und flüchtete in den Alkohol. Halb verwahrlost aufgewachsen, beißt sie ihre Zähne zusammen und kämpft sich durch die Schulzeit.
Die Familie ihres Freundes akzeptiert sie nicht. Nach dem ersten Kind kommt es zur Trennung. Eigentlich sollen es ihre Kinder besser haben. Doch die Arbeit ist hart und frisst ihre Zeit. Der Blick auf die beste Freundin in der Grundschule macht sie neidisch. Bilderbuchfamilie, Haus, große Autos und jede Ferien in den Urlaub.
Wenn Sie an Gott denkt, kann Sie nur lachen. Was habe ich ihm getan, dass er mein Leben so verlaufen lässt. Sie setzt ihn auf die Anklagebank und fängt an zu schimpfen. Es geht in Schreien und dann in Weinen über. In Gedanken erscheint ihr die Geschichte aus dem Religionsunterricht. Jesus erzählt von dem verlorenen Sohn. Er kommt aus tiefster Not vom Schweinetrog zu seinem Vater, dessen Erbe er vergeudet hat. Doch es gibt keine Vorwürfe. Der Vater läuft seinem Sohn entgegen. Setzt ihn wieder ein. Macht ihn neu zu seinem Erben.
So wie die Juden damals, haben viele Menschen auch in unserer Zeit ein falsches Gottesbild. Deshalb erzählt Jesus diese Geschichte. Es ist nicht der liebe alte Mann, weit weg unserer Lebensrealität. Nicht der grimmige Richter, der jede kleine Sünde mit einem Unglück bestraft.
Jesus sagt: Wie glücklich sind die, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen! (Matthäus 5,8 (NeÜ)) Am Ende betet sie zu diesem Gott und spürt, wie er ihre Nöte ernst nimmt. Im Herzen spürt sie einen außergewöhnlichen Frieden. Sie ist endlich zu Hause.
Ein gesegnetes Wochenende wünscht
Frank Ulrich
Christliche Gemeinde Werne