Werne. Bei herrlichem Sonnenschein versammelten sich 25 Frauen am vergangenen Freitag (16.05.2025) an der Pilger-Stele auf dem Kirchhof, um gemeinsam unter dem Motto „Brunnen der Begegnung – Frauen im Austausch. Wo Herzen und Gedanken fließen“ einen besonderen Pilgergang zu erleben. Eingeladen hatte der Förderverein Jakobsweg Werne.
Die Vorsitzende des Fördervereins und erfahrene Pilgerbegleiterin, Gabriele Kranemann, sowie Pastoralreferentin Pia Gunnemann führten die Gruppe auf einer rund 2,5 Kilometer langen Strecke durch Werne. Bereits zum Auftakt luden die beiden Initiatorinnen mit einem ersten Impuls dazu ein, über die Bedeutung von Brunnen – damals wie heute – nachzudenken.
Der Weg führte zunächst am Brunnen im Salinenpark vorbei zum Stadtsee. Dort erwartete die Teilnehmerinnen eine besondere Überraschung: Ein liebevoll gestalteter Brunnen, geschmückt mit goldenem und schwarzem Stoff, sowie ein Korb mit Äpfeln und ein Laib Brot ließen schnell das bekannte Märchen „Frau Holle“ erkennen. Gabriele Kranemann und Pia Gunnemann erzählten die Geschichte frei und lebendig. Anschließend blickten die Frauen selbst in den Brunnen und entdeckten ihr eigenes Spiegelbild.
Im Kleingruppengespräch reflektierten sie, was das Märchen mit ihrem eigenen Leben zu tun haben könnte. Weiter ging es zum Brunnen an der Sparkasse, wo die wohltuende Wirkung des Wassers ganz praktisch erfahrbar wurde – Hände konnten gekühlt und frisches Wasser getrunken werden. Mit einem gegenseitigen Segenswunsch setzte die Gruppe ihren Weg zum Moormann-Brunnen fort.

Dort stand die biblische Erzählung von der Frau am Jakobsbrunnen im Mittelpunkt, die von den Pilgerbegleiterinnen abwechselnd vorgetragen wurde. Das Bild „Die Frau am Jakobsbrunnen“ von Sieger Köder diente als Impuls. Das Bild zeigt eine Frau, die auch ihr Spiegelbild betrachtet, die aber durch die Hilfe eines anderen plötzlich eine ganz neue Dimension für ihr Leben entdeckt. Ein reger Austausch über die Bedeutung der Geschichte schloss sich an.
Den Abschluss des Pilgergangs bildete eine besinnliche Runde in der Klosterkirche, wo Pater Harald die Gruppe empfing. Mit Texten und Liedern und einem abschließenden Segen endete der offizielle Teil der Veranstaltung. Im Klostergarten klang der Tag bei Brot, Käse, Weintrauben und Getränken in geselliger Runde aus. Die Teilnehmerinnen zeigten sich begeistert und dankten den Organisatorinnen für einen inspirierenden und zum Nachdenken anregenden Pilgergang.