Mittwoch, Juni 18, 2025

Doppelprojekt SURFWRLD/SCNCWAVE nimmt wichtige Hürde

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Werne. Das Großprojekt SURFWRLD/SCNCWAVE auf dem ehemaligen Zechengelände der Stadt Werne hat – nach gerade mal fünf! Jahren – eine vorentscheidende Verfahrenshürde genommen. Einstimmig ging am Dienstag (17. Juni 2025) die Satzungsempfehlung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung (ASPW) an den Stadtrat Werne, den Flächennutzungsplan (FNP) zu ändern und den „Bebauungsplan 4 – Wassersport und Forschungszentrum“ zu beschließen.

Folgt der Stadtrat in seiner Sitzung am 2. Juli (17.30 Kolpingsaal, Alte Münsterstraße 12) der Empfehlung des Fachausschusses – und das ist erwartbar – bedeutet dies Baurecht für das Doppelprojekt der SW GmbH um Geschäftsführer Professor Dr. Michael Detering. Dann werde man in diesem Jahr beginnen, sagte dieser. Und ein Datum für die erste Welle der Surfwrld nannte er auch: „Ostern 2027.“ Der Forschungsbereich starte schon früher, immer vorausgesetzt, dass die weiteren Verfahrensschritte planmäßig verliefen.

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Eine „einmalige Kombination aus Freizeitangebot und Wissenschaft“, bezeichnete Bürgermeister Lothar Christ, der in die Sitzung gekommen war, das Großvorhaben. „Ein Meilenstein für die Stadtentwicklung nach 50 Jahren – endlich“, freute er sich über die nun geordnete Nachnutzung für die Brache, deren Entwicklung über Jahrzehnte trotz zahlreicher Versuche nicht gelungen war.

Dr. Michael Detering, dem er zur frisch erworbenen Professur an der RWTH Aachen gratulierte, und sein Team hätten alle Anforderungen erfüllt: „Hinter uns liegt ein komplexer Prozess, in den Prof. Dr. Michael Detering und sein Team ebenso wie das Team der Stadtverwaltung unzählige Arbeitsstunden und viel Herzblut investiert haben“, sagte der Bürgermeister auch mit Blick auf die lange Dauer des Verfahrens.

Nächste Schritte: Stadtrat entscheidet, dann prüft die Bezirksregierung

Nach der Entscheidung im Stadtrat sei die Bezirksregierung (BZR) Arnsberg am Zuge, die die ausgesprochen umfangreichen Unterlagen des Verfahren prüfe, dafür habe sie üblicherweise vier Wochen Zeit, erläuterte Dezernent Ralf Bülte. Man habe die BZR „vorgewarnt“, bestätigte er, dass man die Unterlagen angekündigt habe. Voran geht es mit der bearbeitung der Bauanträge. Drei seien am 22. April eingegangen, so Petra Göbel für die Bauverwaltung.

Ein solches Großprojekt sei sicherlich kein Sprint, sondern ein Marathon, so Christ weiter. Doch die hohen gesetzlichen Ansprüche sollten auch sicherstellen, dass zwischen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Belangen ein Gleichgewicht gefunden werde. Mit den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen und den Vorgaben zum Gewässer- und Lärmschutz sei dies auch aus Sicht der beteiligten Expertinnen und Experten nach intensiven Abstimmungen gelungen, heißt es in der Medienmitteilung der Verwaltung, die nach der Sitzung herausging.

„Werne denkt zukunftsorientiert, nachhaltig und in Chancen“

„Der Beschluss ist ein starkes Signal aus der Stadtgesellschaft. Er zeigt: Werne denkt zukunftsorientiert, nachhaltig und in Chancen“, kommentierte Prof. Dr. Michael Detering seinerseits in einer Mitteilung den „Fortschritt für Werne statt Stillstand auf der Brache. „Auf rund 17 Hektar entsteht eine europaweit einzigartige Kombination aus Surfsportanlage und hydrodynamischer Forschungsinfrastruktur. Das ehemalige Zechengelände, das jahrzehntelang brach lag, wird damit in einen Ort für Bewegung, Begegnung und Innovation verwandelt.“

Der integrierte Forschungsbereich SCNCWAVE richte sich vor allem an Universitäten, Institute, Startups und Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Küstenschutz und maritimer Technik. Ein erstes Forschungsvorhaben zur Entwicklung neuartiger Tragstrukturen für schwimmende Photovoltaikanlagen wurde bereits begonnen und nutze die technischen Einrichtungen ab deren Fertigstellung für Tests, ordnete der Geschäftsführer der SW GmbH ein.

Ampelkreuzung und Radtrasse – Geldwerte Vorteile von 1 Million

Mit der Umsetzung des künftigen „Alleinstellungsmerkmals“ (Lothar Christ) löst der Projektentwickler zugunsten der Stadt Werne die Verkehrsthematik an der Kreuzung Kamener Straße/Südring und finanziert die Neugestaltung einschließlich Ampelanlage. Auch die Fahrrad-Infrastruktur profitiert: Bereits mit Fertigstellung des ersten Bauabschnitts erhält die Innenstadt über die private Vorhabenfläche SW GmbH eine direkte Anbindung an den Radweg auf der ehemaligen Trasse der Zechenbahn, die bisher fehlte.

„Darüber hinaus überlässt SW GmbH der Stadt Werne kostenfrei einen Grundstücksteil und ermöglicht der Stadt den Bau eines Regenklärbeckens, das durch Vorplanungen von SW zudem kostengünstiger ausgeführt werden kann als zuvor geplant. Insgesamt summieren sich die von SW eingebrachten direkten Vorteile für Werne auf eine Größenordnung von etwa einer Million Euro, von der die Allgemeinheit in Werne profitiert“, wird der geldwerte Benefit beziffert.

Die Stadt Werne erhebe ihrerseits keine Kosten für die Planung, erklärte der Bürgermeister. Das sei bei großen Projekten angesichts der Wertschöpfung und in diesem Fall den verkehrlichen Lösungen (s.o.) üblich. „Wir können uns glücklich schätzen und leisten einen kleinen Beitrag“, so Christ.

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