Sonntag, Mai 4, 2025

Entenrennen-Catering der Feuerwehr: Gastronom übt Kritik und erntet Widerspruch

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Werne. 1 Euro für ein Glas Wasser, jeweils 2 Euro für ein Bier oder eine Bratwurst – mit familienfreundlichen Preisen empfängt die Freiwillige Feuerwehr die Leute morgen (05.04.2025) zum Entenrennen-Start am Gerätehaus Stadtmitte. Hahnenbalken-Wirt Darko Vuković kritisierte dafür die Werne Marketing GmbH und verweist in diesem Zusammenhang auf die eigene Standgebühr während der dreitägigen Veranstaltung „Frühling in Werne“.

„Also, ganz ehrlich Jungs, diese Nummer geht gar nicht. Wenn man ’normale Preise‘ nehmen würde, könnte man es als Gastronom noch irgendwie akzeptieren … aber so?“, schreibt Vuković bei Facebook. Und weiter: „Wir stehen am Kirchplatz und zahlen an drei Tagen (…) über 700 Euro Standgebühr an die Stadt. Dazu kommen noch ca. 600 Euro Material und 800 bis 1.000 Euro Personalkosten. Für die Livemusik am Freitag Abend (man hat ja sonst nichts zu tun) berechnet uns die GEMA nochmal 136 Euro. Die ganze Nummer wird selbstverständlich hinterher auch ganz normal versteuert (übrigens wird davon auch Feuerwehr mitfinanziert). Bei den Kollegen die auf dem Marktplatz stehen, sieht es fast genauso aus.“

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Ihn stören die im Vergleich zur Gastronomie niedrigen Preisen. Außerdem sei es nicht die Aufgabe der Feuerwehr Bier, Würstchen und Glühwein zu verkaufen oder öffentliche Veranstaltungen zu machen. „Wir hätten es gerne gesehen wenn man diese Nummer entlang der Horne an Gastronomen, die vielleicht nicht so oft mitmachen dürfen, vergeben hätte“, so der Hahnenbalken-Wirt. Kopfschütteln und Resignation würden „solche Nummern“ bei ihm auslösen.

In den Kommentaren unter der Facebook-Seite des Hahnenbalkens (Beitrag wurde inzwischen gelöscht, Anm. d. Red.) erfährt Darko Vuković wenig Zuspruch. Nach dieser Logik dürften beispielsweise auch Plätzerfest oder Lions-Oktoberfest nicht stattfinden, bemerkt ein Leser sinngemäß. Und auch die Reaktion von Lars Werkmeister, Geschäftsführer der Werne Marketing GmbH, fällt klar aus: „Ich kann die Kritik nicht nachvollziehen. Das Entenrennen würde es ohne das große ehrenamtliche Engagement verschiedener Gruppen gar nicht geben und damit auch keine Synergieeffekte für die Innenstadt. Ich bin mir sicher, dass er auch davon profitiert.“

Ohne Ehrenamt kein Entenrennen. Dass die Feuerwehr Getränke und Würstchen zu niedrigen Preisen verkauft, stört Hahnenbalken-Wirt Darko Vuković. Archivfoto: Volkmer

Der Erlös der rund sechsstündigen Bewirtung am Gerätehaus komme der Jugendfeuerwehr zugute. „Der Aufwand für die Feuerwehr ist enorm. Daher hat sie auch das Recht, am Start ein Programm zu organisieren. Mal davon abgesehen, dass die Besucher auch eine Versorgung erwarten“, so Lars Werkmeister weiter. Dem Stadtmarketing sei es ein Anliegen, das Ehrenamt zu unterstützen.

Bei der Neuauflage des Entenrennens bezieht der Veranstalter bewusst die Innenstadt stärker ein als noch bei der Premiere zum Jubiläum des Solebads 2024, hat die Strecke deshalb deutlich verkürzt. Startpunkt ist das Feuerwehrgerätehaus, von wo aus es nur ein „Katzensprung“ bis zur Werne City Mall ist, Ziel der Salinenparc an der Steinstraße. Die Siegerehrung findet vor der Sparkasse am Markt statt.

Robin Nolting, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Werne, wollte sich zu der Diskussion nicht öffentlich äußern.

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