Werne. Tiefer in Wernes Stadtgeschichte eintauchen und dabei kompakt Neues entdecken? Dazu laden die Veranstaltungen „Geschichte(n) und Kaffee. Sonntagsführungen im Stadtmuseum“ ins Stadtmuseum Werne ein.
Jeweils am letzten Sonntag im Monat wird in einer Kurzführung von rund 30 Minuten jeweils ein Einzelthema aus den Ausstellungen betrachtet. Anschließend besteht die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee oder Tee sowie einer kleinen Stärkung in der Westfälischen Stube über das Gehörte ins Gespräch zu kommen.
Am Sonntag, 30. März, um 15 Uhr geht es unter dem Titel „Werne in Not – Bürgermeister Ehringhausen und der Hunger“ um die Zeit der napoleonischen Kriege. Die Teilnahme kostet pro Person fünf Euro, das Heißgetränk ist im Preis inbegriffen.
Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts änderte sich für Werne und seine Bevölkerung vieles. Nicht nur wurde das Fürstbistum Münster aufgelöst, wodurch Werne erstmals einen neuen Landesherrn bekam, zudem wurde Westfalen 1806 auch noch von Frankreich erobert. Die nach den folgenden Kriegen ohnehin gebeutelte Bevölkerung wurde 1816 im „Jahr ohne Sommer“ von einer massiven Missernte und Hungersnöten heimgesucht. Doch Werne hatte in dieser schweren Zeit einen Retter: den seit 1816 amtierenden Bürgermeister Franz-Anton Ehringhausen.
Teils mit privaten Mitteln ließ er aus Ostpreußen und Österreich Getreide einführen und bewahrte viele Menschen in der Stadt so vor dem Hungertod. Das ihm zu Ehren aufgestellte Grabdenkmal steht heute vor dem Stadtmuseum.
„Die Dauerausstellungen im Stadtmuseum geben Einblicke in rund 1.000 Jahre Stadtgeschichte. Nicht alles können wir da vertieft abbilden. Mit diesem neuen Führungsformat bieten wir nun die Möglichkeit, etwas mehr in die Tiefe zu schauen, ohne dass man gleich eine ganze Gruppenführung buchen muss“, erklärt Museumsleiter Flemming N. Feß die Idee hinter „Geschichte(n) und Kaffee“.
Jeweils während der Wintermonate soll immer am letzten Sonntag des Monats eine Führung stattfinden. Bei einem anschließenden Kaffee oder Tee bietet sich im Anschluss die Möglichkeit, sich über das Gehörte auszutauschen oder offen gebliebene Fragen zu erörtern. Damit soll auch der Plan, das Museum zu einem Ort der Begegnung und des Austausches zu machen, weiter umgesetzt werden.
Für die Teilnahme wird eine Gebühr von fünf Euro erhoben. Das Getränk ist darin inbegriffen.