Samstag, Juli 12, 2025

„Heimat leben“: Jubiläumsfest zum 100-Jährigen des Heimatvereins

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Werne. Was macht eigentlich der Heimatverein Werne e.V.? „Erinnerung bewahren und offen sein für die Zukunft“. So hatte es die Vorsitzende Barbara Schaewitz bei der Vorstellung des neuen Vereinslogo mit den drei Werne-Wahrzeichen „Altes Rathaus“, „Lippe“ und „Sim-Jü“ interpretiert, wofür der Heimatverein genau 100 Jahre nach seiner Gründung steht.

Grund genug zum Feiern ist das 100-Jährige des Vereins mit gegenwärtig 280 Mitgliedern allemal. Am Samstag, 26. Juli 2025, steigt nach einem offiziellen Festakt im Museumsgarten am Vormittag ab 13 Uhr das Jubiläumsfest für die ganze Familie auf dem Vorplatz des Stadtmuseums. Das kündigten Barbara Schaewitz, der stellvertretende Vorsitzende Raimund Happ sowie der frühere Archivar des Kreises Unna, Josef Börste, im Gespräch mit WERNEplus an. „Heimat leben“ lautet das Jubiläumsmotto sowie das einer kleinen Ausstellung im Stadtmuseum Museum, die dessen Leiter Flemming Feß konzipiert hat.

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Am Nachmittag wird ein abwechslungsreiches Programm nicht nur für Spiel und Spaß sorgen, sondern den kleinen und großen Gästen auch mit vielen Informationen die Entwicklung des Vereins näherbringen. Rätseln, Basteln, Spielen heißt es dann vor und im Museum sowie auf der bunt blühenden Museumswiese davor.

Neue Festschrift gewährt Blick in die Vereinsgeschichte

„Heimat leben“ ist nicht nur Jubiläumsmotto, sondern für die engagierten Mitglieder Überzeugung und Auftrag zugleich. Seit am 28. Juli 1925 auf Einladung von Bürgermeister Johannes Ohm im Hotel Overmann in kleiner Runde der Heimatverein gegründet und Sparkassendirektor a.D. Adolf Hocks zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde, hat man sich auf vielfältige Weise mit der Heimatgeschichte beschäftigt. Erste Spuren hatte übrigens schon einige Jahre zuvor ein „Verschönerungsverein“ im Mitgliederbuch (Stadtarchiv) hinterlassen.

Um einer breiten Leserschaft die Vereinsgeschichte, näherzubringen, erscheint zum Jubiläum eine wissenschaftlich fundierte und akribisch recherchierte Festschrift. Neben Josef Börste, der die Vereinsgeschichte bis 1945 dokumentierte, und Raimund Happ, der die Zeit danach beleuchtete, haben Barbara Schaewitz und weitere Autoren an der Festschrift mitgewirkt.

So wurden Archive durchforstet, Quellen gesichtet oder Zeitungsberichte zu städtischen Ereignissen hinzugezogen. In verschiedenen Arbeitskreisen widmen sich die Mitglieder der Orts- und Denkmalpflege, Ahnen- und Familienforschung und Heimatgeschichte, bewahren und pflegen die plattdeutsche Sprache, bieten geführte Fahrradtouren, sind beim Neubürgerempfang präsent, nehmen historische Gebäude sowie Naturdenkmäler in den Blick. Und die „Vereinscombo“ unter Leitung von Gisbert Fleischer sorgt bei vielen Veranstaltungen und Begegnungen für den guten musikalischen Ton.

Aus dem Heimatverein hervorgegangen ist der Arbeitskreis „Freunde des historischen Stadtkerns Werne e.V.“ um den Vorsitzenden Karl-Heinz Schwarze. Gemeinsam hat man sich zum Ziel gesetzt, für die Bedeutung des Denkmalschutzes zu sensibilisieren.

„Triebfedern“ prägen Entwicklung des Vereins

In der Festschrift erfahren die interessierten Leser Wissenswertes über die Protagonisten des Heimatvereins, die von 1925 bis 1933 und dann wieder ab 1947 die Geschicke des Heimatvereins als Vorsitzende, als Unterstützer in der Stadtverwaltung, Ideengeber und Organisatoren für die facettenreiche Arbeit des Heimatvereins standen und stehen. (Zwischen 1933 bis 1945 ruhte die Vereinsarbeit).

Mit dem offiziellen Neubeginn 1947 wurde Schuldirektor August Knaup neuer Vorsitzender (1947 bis 1959), nachdem Bürgermeister Theodor Wenning gemeinsam mit Werner Bürgern den Neustart initiiert hatte. Zu den prägenden Personen zählte beispielsweise Franz Bülhoff, der als Mitarbeiter der Stadt Werne mit historischen Belangen betraut war und bis Ende der 1950er Jahre wirkte, schilderte Raimund Happ.

Den Namen von Realschullehrer Karl Pollender trägt nicht nur das Stadtmuseum, an dessen Gründung er maßgeblich beteiligt war, sondern gleich eine ganze Ära in der Geschichte des Vereins. Er war mit großem Engagement von 1959 bis 1979 Vorsitzender und setzte sich beispielsweise ebenfalls für den Erhalt von Bildstöcken und Heiligenhäuschen ein.

Langjährige Vorsitzende des Heimatvereins waren Felix Vehring (1980 bis 1996) und Willi Lülf (1996 bis 2020). Wernes ehemaliger Bürgermeister wurde für sein Engagement zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ehrenmitglieder sind zudem Gisbert und Aenne Fleischer sowie Ursula Funhoff. Ein Ehrenplatz in der Vereinsgeschichte kommt Joseph Funhoff für langjährige und prägende Vorstandsarbeit sowie als Ideengeber zu.

Als erste Frau übernahm anschließend die frühere Museumsleiterin Dr. Constanze Döhrer den Vorsitz des Heimatvereins. Seit 2022 steht Barbara Schaewitz an dessen Spitze. Sie hat die Einbindung von Familien ins „Heimat (L)leben“ oben auf ihre Agenda gesetzt.

Was der Heimatverein eigentlich so macht? „Rolle vorwärts“: Nachmittag für Kinder, Eltern, Großeltern zur Begrüßung des neuen Jahres mit frischgebackenen Eiserkuchen, Märchenerzählerin, Zauberer, Frühlingssingen mit der Combo, Fotoreisen durch Alt-Werne, Radtouren „Wir erkunden Werne“, Betriebsbesichtigungen in Werner Unternehmen, Vorträge wie „Karl Pollender und Heimatmuseum Werne 1962 bis 1978“ ..

Mehr zum Jubiläum des Heimatvereins lesen Sie auch in unserer aktuellen Print-Ausgabe.

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