Werne. Am 25. November, dem Tag, der international auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam macht, veranstalteten die Mitglieder des Inner Wheel Clubs Lünen-Werne unter der Leitung von Dr. Anke Schwarze einen geführten Rundgang durch Werne.
Deutlich erkennbar durch auffällige orangene Regenschirme, Schals und Bänder, führte der Rundgang zu markanten Orten in Werne an denen Themen wie Frauenrechte, Prävention und gesellschaftliche Verantwortung im Mittelpunkt standen.
Am Beispiel der Werner Bürgerin Herzlieb Herzig, die 1585 von Lünen nach Werne in die Bonenstraße zog, mit dem Propst von Cappenberg, Wennemar von Hoethe zusammenlebte und mit ihm zwei gemeinsame Kinder hatte, wurden verschiedene Formen von Gewalt besprochen. Herzig wurde damals öffentlich beleidigt, was dem Entzug ihrer Ehre gleichkam. Ungewöhnlich für die damalige Zeit schaffte sie es gegen die Anfeindungen vorzugehen. 1591 bis 1597 klagte sie mehrfach vor dem Werner Rat und bekam letztlich Recht. Der Rat erkannte Herzigs Anspruch auf Ehre an und verurteilte ihre Beleidiger.
Herzlieb Herzig steht somit exemplarisch für den langen Kampf um weibliche Selbstbestimmung. „Ihr Mut, sich juristisch zu wehren, war außergewöhnlich für ihre Zeit. Herzig sollte uns ein Vorbild sein“, betonte Dr. Anke Schwarze während des Rundgangs.
Heute erinnert der „Orange Day“ daran, dass jede Form von Gewalt gegen Frauen – ob physisch, psychisch oder sozial – sichtbar gemacht und beendet werden muss. Der Tag ist ein Appell an alle, hinzuschauen, aufzuklären und aktiv zu handeln, so die Überzeugung des Serviceclubs.
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