Samstag, November 1, 2025

Internationaler ICW-Frühschoppen: Freundschaft über Grenzen hinweg

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Werne. Im Rahmen von Sim-Jü setzte der Internationale Club Werne (ICW) ein starkes Zeichen für gelebte Städtepartnerschaft: Beim traditionellen Internationalen Frühschoppen im Pfarrheim St. Christophorus kamen Delegationen aus den Partnerstädten und viele Wernerinnen und Werner zusammen, um den Austausch zwischen Menschen und Generationen zu fördern.

In diesem Jahr stand die Veranstaltung ganz im Zeichen des Miteinanders in Europa. Dörte Hübchen-Oesterschulze, seit März Vorsitzende des ICW, betonte in ihrer Rede, wie wichtig Begegnungen und persönliche Beziehungen in einer Zeit seien, in der nationale Eigeninteressen und Abschottung vielerorts wieder lauter werden: „Gerade heute ist es ein Privileg, hier gemeinsam mit Menschen aus so vielen Ländern zu stehen – und zu zeigen, wie wertvoll Verständigung, Austausch und Freundschaft sind.“

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Zu den Gästen zählten Delegationen aus den Partnerstädten Bailleul (Frankreich), Wałcz (Polen) und Kyritz (Brandenburg). Besonders herzlich begrüßt wurden in diesem Jahr erstmals Gäste aus Korec in der Ukraine – einer Partnerstadt von Wałcz, durch die auch der Kontakt nach Werne entstanden ist. Der Besuch aus Korec war für alle Anwesenden ein bewegender Moment.

„Wir haben uns sehr gefreut, dass unsere Freunde aus der Ukraine in dieser schwierigen Zeit den Weg zu uns gefunden haben“, sagte Hübchen-Oesterschulze. Viele erinnerten sich an die Hilfsaktion aus Werne, bei der zu Jahresbeginn ein Rettungswagen und zahlreiche Hilfsgüter nach Korec gebracht wurden – ein sichtbares Zeichen gelebter Solidarität.

Ein Schwerpunkt des Frühschoppens war in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit den Werner Schulen. Gemeinsam mit dem Anne-Frank-Gymnasium stellte der ICW ein Video über internationale Schülerpraktika vor – ein Projekt, das beim Publikum großen Anklang fand. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler freuten sich sichtlich, ihren Film im Rahmen der Veranstaltung zeigen zu können. „Uns ist es wichtig, junge Menschen früh für internationale Begegnungen und gelebte Partnerschaften zu begeistern“, so Hübchen-Oesterschulze. „Dort wächst das Verständnis füreinander, das Europa im Alltag lebendig macht.“

Der ICW plant, die Kooperation mit den Schulen weiter auszubauen – mit neuen Austauschformaten und gemeinsamen Projekten, die den europäischen Gedanken im Alltag erlebbar machen.

Auch die Delegationen aus Wałcz, Kyritz, Bailleul und Korec betonten in ihren Wortbeiträgen, wie wichtig es ihnen ist, miteinander im Gespräch zu bleiben und die gewachsenen Beziehungen weiter auszubauen und zu vertiefen. Gerade in Zeiten politischer Spannungen sei der persönliche Austausch über Ländergrenzen hinweg ein starkes Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit.

Neben vielen Gästen aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Kirche nahm auch Bürgermeister Lothar Christ teil, der in diesem Jahr zum letzten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister beim Internationalen Frühschoppen anwesend war. Er hob hervor, dass die internationalen Städtepartnerschaften „in einer Zeit wachsender Unsicherheiten ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und Offenheit“ seien.

Zum Abschluss verwies Dörte Hübchen-Oesterschulze auf ein neues gemeinsames Kulturprojekt mit dem Partnerclub in Bailleul: Die Ausstellung „14–18 in Flandern – eine Front und Dichter“ soll im kommenden Jahr nach Werne kommen und verdeutlichen, wie Kunst und Erinnerung zur Verständigung zwischen den Völkern beitragen können.

Der Internationale Frühschoppen zeigte eindrucksvoll, dass Sim-Jü weit mehr ist als Kirmes: Sie ist auch ein Ort lebendiger Begegnung – und ein Zeichen dafür, dass Freundschaft über Grenzen hinweg in Werne aktiv gelebt wird. Im Partnerschaftszelt wurden das ganze Wochenende über Freundschaften gepflegt, neue Kontakte geknüpft und bestehende Beziehungen weiter vertieft – ganz im Sinne des europäischen Miteinanders, das der ICW seit vielen Jahren in Werne lebt.

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