Werne. Die „Gute Stube“, wie Wernes Innenstadt auch genannt wird, hat dank vieler herausragender Denkmäler wie dem Historischen Rathaus, der St.-Christophorus-Pfarrkirche mit Wärmehäuschen, dem Steinhaus (Stadtbücherei). Kapuzinerkloster und dem Alten Amtshaus (Stadtmuseum) einen das Stadtimage fördernden Platz unter den Städten mit historischem Stadtkern eingebracht.
Neben den genannten Denkmälern gibt es in den Straßen und Gassen der Lippestadt zudem eine ganze Reihe von liebevoll-sorgfältig restaurierten, historischen Fassaden privater Wohn- und Geschäftshäuser zu entdecken, die ihren Teil zur historischen Baukultur beitragen. Das ist nur möglich, weil die privaten Eigentümer für Erhalt und Pflege der teils jahrhundertealten Bausubstanz besondere Auflagen und Kosten hinnehmen.

Bislang hatten das Land NRW und die Stadt Werne jährlich je 5000 Euro bereitgestellt, um Eigentümer bei ihrem Engagement um die Bewahrung der historischen Bausubstanz zu unterstützen. Diese konnten für geplante Maßnahmen aus diesem Pool einen Zuschuss beantragen.
Pauschalförderung wegen Sparzwang eingestellt
Und weil man in Werne stolz ist auf den historischen Stadtkern, zeigte sich Petra Göbel, Leitung Bauordnung und Denkmalpflege, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung (ASPW) nach eigenen Worten entsetzt über eine Nachricht aus dem zuständigen Ministerium.
Denn dort habe man mit Verweis auf die stark beanspruchte Landeskasse die Fördersumme von 5000 Euro für private Denkmalschutzmaßnahmen ersatzlos gestrichen, berichtete Göbel und zitierte aus der Mail an die Unteren Denkmalbehörden im Land: „…das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat mich gebeten, Ihnen mitzuteilen, das die Pauschalförderung vor dem Hintergrund von Einsparerfordernissen aufgrund der Haushaltslage des Landes Nordrhein-Westfalen, an denen sich auch die Denkmalförderung zu beteiligen hat, aufgegeben wird. Für Werne bedeutet dies eine Halbierung der jährlichen Zuwendung auf somit 5.000 Euro.

„Es gibt keine Förderung mehr für jene, die das alles für uns instand halten. Das hat mich geschockt“, räumte Petra Göbel im Ausschuss verärgert ein. Dezernent Ralf Bülte kündigte ein Protestschreiben an. Die niedrigschwellige Förderung sei ein Türöffner für privaten Denkmalschutz, betonte er. Erfolgsaussichten ungewiss.
Positive Nachrichten zum Thema Denkmalschutz gab es aber auch. So haben an der Funnenstraße an einem denkmalgeschützten Kötterhaus nach einem Erbfall im Jahr 2023 die Sanierungsarbeiten begonnen.
Beim Denkmal Kirchhof Nr. 4 (neben Bücher Beckmann) gehe es nach sechs Jahren Lösungsfindung nun endlich los mit der Sanierung. Am verhüllten Stadtmuseum Kirchhof Nr. 13 sind aufwändige Arbeiten an der Fassade geplant und am Denkmal Kirchhof Nr. 15 werden gerade Analysen erstellt, hieß es ferner.