Werne. Wohnraum in Werne ist begehrt, sei es das Einfamilienhaus, die Eigentumswohnung oder die Mietwohnungen, die in verschiedenen Größen für Familien, Paare oder Singles passen.
In letzterem Segment fehlt es vor allem auch an geförderten und somit bezahlbaren Wohnungen. Bei allen Planungen für neue Baugebiete gibt die Stadt einen Anteil von mindestens 30 Prozent geförderten Wohnraums vor.
Drei Neubaugebiete, die Wohnquartiere „Bellingholz-Süd“ und „Südring“ im Werner Süden und das zentral in der Innenstadt gelegene Quartier „Alte Post“ durchlaufen gegenwärtig die Planungs-, Genehmigungs- und Vertragsverfahren und sollen Abhilfe schaffen.
Wohnquartier „Südring“ – Auf der Zielgeraden
Wie Ralf Bülte, Dezernent für Stadtentwicklung und Planung, auf Nachfrage von WERNEplus berichtete, sind die Verfahren allerdings unterschiedlich weit fortgeschritten. Zügig voran geht es mit dem Wohnquartier zwischen Südring und der Straße „An den 12 Bäumen“. Hier sollen unweit der Innenstadt rund 100 Wohneinheiten in Reihen- und Mehrfamilienhäusern errichtet werden.
„Wir befinden uns auf der Zielgeraden. Es ist geplant, in der Ratssitzung am 1. Oktober 2025 den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan und die Feststellungsbeschlüsse für die zugehörigen FNP-Änderungen fassen zu lassen. Zudem soll in der Sitzung der Städtebauliche Vertrag beschlossen werden. Anschließend bedarf es noch der Genehmigung der FNP-Änderungen durch die Bezirksregierung Arnsberg“, schilderte Bülte die abschließenden Schritte für Rat und Verwaltung bevor die Bezirksregierung am Zug ist.
Wohnquartier Bellingholz-Süd – Städtebaulicher Vertrag in Arbeit
Ganz anders sieht es beim Neubaugebiet „Bellingholz-Süd“ aus, das sich schon deutlich länger in der „Pipeline“ befindet. Geplant sind hier rund 180 Wohneinheiten in Form von Mehrfamilien-, Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern, erschlossen werden soll das Baugebiet mit einer Fläche von 7,5 Hektar von der Lünener Straße aus.

Nach Verzögerungen durch die Sicherung archäologischer Funde – wie es übrigens auch beim oben genannten Baugebiet am Südring der Fall war – steht derzeit noch der Abschluss des Städtebaulichen Vertrags aus. So sei der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan vom Fachausschuss zwar schon vor einem Jahr gefasst worden sei, es fehlten aber noch vertragliche Regelungen. Dabei sei man in Abstimmung mit dem Investor, so Bülte. „Es ist geplant, das Baurecht noch in diesem Jahr zu erhalten. Dies hängt aber auch von den Sitzungsterminen des neuen Rates ab“, schränkte er zum weiteren Ablauf ein.
Wie es dann mit den Ausschreibungen und Erschließungsarbeiten weitergehe, kann man in der Verwaltung nicht sagen. „Die Umsetzung ist Aufgabe des Investors. Und dieser hat sich dazu bislang noch nicht geäußert“, hieß es.
Wohnquartier „Alte Post“ – Frühzeitige Beteiligung in Vorbereitung
Das gelb geklinkerten ehemaligen Postgebäude an der Alten Münsterstraße wurde seit Jahren kaum genutzt und soll einem Wohn- und Geschäftsgebäude weichen. Das Grundstück mit dem Altbestand ist 2.168 Quadratmeter groß und soll mit einem dreigeschossigen Gebäude in etwas „aufgeklappter U-Form“, hatte Architekt Lothar Steinhoff Ende 2023 im Fachausschuss zu dem städtebaulichen Konzept erläutert.

Unter den Arkaden im Erdgeschoss sollen sich auf 650 Quadratmetern Ladenlokale, Arztpraxen oder Kleingewerbe ansiedeln können, hieß es ferner. Von 27 Wohneinheiten insgesamt sollen 22 geförderter Mietraum sein.