Werne. Um Veranstaltungen wie Sim-Jü, den Rosenmontagszug, das Straßenfestival oder eines der vielen anderen Angebote wie Genussfrühling oder Weihnachtsmarkt abzusichern, müssen die jeweiligen Schutzkonzepte vielfältigen Anforderungen genügen.
Streckenführung, Absicherung von Zufahrten, mobil einsetzbare und bei Bedarf schnell absenkbare Zufahrtssperren, personeller Aufwand und Kosten sind notwendige Maßnahmen, wenn es gilt, mögliche Gefahren wie terroristische Anschläge so gut es geht zu verhindern.
Für Wernes Großereignis Sim-Jü wurde in Abstimmung mit Polizei, Freiwilliger Feuerwehr Werne und auf Seiten der Stadt Werne mit der Verkehrsbehörde, den Brandschutztechnikern, dem Baubetriebshof und dem Ordnungsamt ein Zufahrtschutzkonzept erstellt.
Neben den vorhandenen riesigen „Legosteinen“ aus Beton, Absperrungen mit Fahrzeugen etc. empfahl die Arbeitsgruppe laut Sitzungsvorlage den Einsatz der mobilen Fahrzeugsperre OktaBlock TR des Herstellers Hörmann und der mobilen Fahrzeugsperre mit Zufahrtsmöglichkeit Armis One.
Grundsätzlich seien der personelle Aufwand und die anfallenden Kosten für wirksame Sicherheitsmaßnahmen enorm, so Petra Jäger für die Verwaltung. Eine gesamte Innenstadt für eine Veranstaltung abzusichern, sei schwierig. Einen völligen Schutz gebe es nicht, es gelte aber, für die Sicherheitsbeschreibungen die besten Möglichkeiten zu finden.
Die OktaBlocker seien praktisch, nicht miteinander verbunden und zum Beispiel mit einem Gabelstapler zu versetzen. Die absenkbaren Zufahrtssperren seien notwendig, um bei Bedarf schnell eine Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge öffnen zu können. hieß es ferner.
Die Nachfrage nach entsprechen Sicherheitsbausteinen sei in den Städten und Gemeinden entsprechend hoch, erläuterte Dezernentin Kordula Mertens. Das treibe die Kosten und mache gegebenenfalls auch eine EU-Ausschreibung erforderlich. Für Sim-Jü 2025 wolle man zunächst auf Mietbasis Absperrsysteme ordern, die Kosten dafür seien im Haushalt eingestellt.
Mit Interesse habe man auf die Kreisstadt Unna geblickt, die für ihre Festa Italiana bereits Sperren gekauft oder gemietet habe. Auch über einen interkommunalen Austausch der Sperren habe man gesprochen, antwortete Mertens auf die Nachfrage von Grünen-Ratsfrau Barbara Börste, ob man nicht einen gemeinsamen Pool nutzen könne. Schnell habe sich indes herausgestellt, dass die Termine in den Kommunen bis zu den Weihnachtsmärkten im Winter ausgesprochen zahlreich seien und sich folglich überschneiden.
Die teilweise sehr schweren Poller seien nicht einfach so zwischen den teils weit auseinander liegen Kreiskommunen zu transportieren, gab Kordula Mertens zu bedenken. Auch die Lagerung der Absperrsysteme müsse gelöst werden. Die Effektivität der eingesetzten Maßnahmen müsse zudem – auch zusammen mit Dritt-Veranstaltern – regelmäßig überprüft werden.
Das alles bedeutet neben dem personellen auch einen hohen finanziellen Aufwand. In Rede steht laut Mertens eine „hohe sechsstellige Summe“. Für Sim-Jü 2026 werde man Preisabfragen starten und das Ergebnis im Haupt- und Finanzausschuss und im Rat berichten.