Werne. Am 13. Oktober 1989 erblickte eine kleine Fuchsstute namens Stella das Licht der Welt, eine Geburt, die den Anfang einer inzwischen 36-jährigen Legende des Therapeutischen Reitens in Werne markierte.
Heute (13.10.2025) feiert dieses unverwüstliche „Urgestein“ Geburtstag und blickt auf ein Leben voller stürmischer Zuneigung und sanfter Therapie zurück, informiert Cornelia Gräve-Gebauer, bei deren Familie das Therapiepferd ihren wohl verdienten Lebensabend verbringt.
Stella war über viele Jahre hinweg die zentrale Begleiterin von Gerti und Hans Latussek, die das Therapeutische Reiten nicht nur als Beruf, sondern als ihre Lebensaufgabe verstanden haben. Das kleine Pferd mit dem großen Herzen wurde für unzählige Menschen mit Beeinträchtigungen zur stillen Therapeutin und zum treuen Partner.
Wer sie damals kennenlernen durfte, erinnert sich heute noch mit einem Lächeln an ihre ganz eigene Persönlichkeit. Denn Stella war nie nur das brave Therapiepferd von nebenan. Sie war – und ist es auch heute noch – eine echte Diva. Insider formulieren es liebevoll so: „Aufbrausend, störrisch, eigenwillig – aber mit ganz viel Herz!“ Ein Grinsen huscht über die Gesichter, wenn man hört, dass Stella mit ihren 36 Jahren noch genau so ist „wie immer“. Sie zeigte und zeigt manchen Menschen ganz unmissverständlich, was sie von ihnen hält – eine ehrliche Haut mit vier Hufen.
Gerti und Hans Latussek hielten engen Kontakt zu vierbeiniger Begleiterin
Doch diese kleine Macke wich sofort einer tiefen Zuneigung, wenn es um ihre „Menschen“ ging. Bis zum Schluss hielten Gerti und Hans Latussek den engen Kontakt zu ihrer Stella. Besonders die Besuche von Hans und Gerti waren für die alte Dame ein emotionales Highlight.
Wer dabei zusah, wie die sonst so zickige Stute reagierte, konnte nur staunen: Stella wurde ungewohnt ruhig, die stoische Eigenwilligkeit wich einer tiefen Sanftheit. Sie wusste genau, wer Gerti war und kuschelte übervorsichtig mit ihr, gab all die Liebe zurück, die diese selbst so lange geschenkt hatte.

„Schon einige Jahre steht Stella nun bei uns und ich bin bis heute trotz all ihrer Zicken und Macken froh, dass sie hier bei uns alt werden kann“, berichtet Cornelia Gräve-Gebauer gerührt.
An diesem Tag gelte der Gruß nicht nur der betagten Fuchsstute, sondern auch allen Menschen, die sie auf ihrem Lebensweg kennenlernen und begleiten durfte, schreibt Gräbe-Gebauer. „Stella ist immer noch da, in deren Mitte – ein lebendiges Buch voller Erinnerungen an Momente der Heilung, des Lachens und der tiefen Verbundenheit.“
„Happy Birthday, Stella! Du hast das uns allen gezeigt hat, dass man auch mit einer ordentlichen Portion Starrsinn Großes leisten kann!“, ist man in der Familie Gräve überzeugt.