Werne. Das Vorfinden mehrerer Entenkadaver und Enten mit Lähmungserscheinungen rief am Samstag (19.07.2025) Ordnungsamt, Polizei, NABU und den Baubetriebshof auf den Plan, wie die Verwaltung jetzt berichtet.
Aufgrund der Symptome der Enten und dem aktuellen Gewässerbild, legte die Expertise des NABU den Verdacht auf Botulismus (Vergiftungserkrankung, die zu Muskellähmungen führt), nahe. Das für Botulismus verantwortliche Bakterium kommt vermehrt in sauerstoffarmen Gewässern vor und kann sich bei einer erhöhten Konzentration von Blaualgen vermehren.
Die Witterung und ein zur Zeit geringer Wasseraustausch, der auf den niedrigen Wasserstand der Horne zurückzuführen ist, begünstigen die Bildung von Blaualgen. Ebenso kann ein erhöhter Nährstoffeintrag, etwa durch das Füttern von Enten, die Bildung des Bakteriums fördern. Enten zu füttern schadet also nicht nur den Tieren selbst, sondern auch dem Ökosystem und ist deswegen verboten, heißt es in der Pressemitteilung.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, sei dies wahrscheinlich auf eine Kombination mehrerer Faktoren zurückzuführen.
Kommunalbetrieb veranlasst Tests
Der Kommunalbetrieb veranlasst am Montag einen Schnelltest und falls nötig eine Wasserprobe, um den Verdacht zu überprüfen oder ggf. eine andere Ursache festzustellen. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) hat bereits Amtshilfe angekündigt und wird die entsprechende Probe nehmen.
„Bis dahin bleibt vorerst leider nur die fachgerechte Entsorgung der Entenkadaver. Der Kommunalbetrieb hat am Stadtsee Schilder angebracht, um die Besucher zu sensibilisieren“, berichtet Bürgerdialogmanagerin Dr. Linn Julia Temmann.
Als vorläufige Maßnahme wird in Betracht gezogen, die Laufzeiten der Belüftungsanlage zu verlängern. Diese seien aufgrund früherer Beschwerden über die Lautstärke jedoch begrenzt, heißt es abschließend.