Werne. Kurz vor dem Beginn der Ferien wird es in der Aula des Gymnasiums St. Christophorus wieder weihnachtlich. Am 18. Dezember findet ab 18.30 Uhr das traditionelle Weihnachtskonzert der Ohrwürmer statt, auf das sich die insgesamt 94 Kinder in den vergangenen Wochen intensiv vorbereitet haben.
Die Ohrwürmer sind der jüngste und zugleich größte Chor der Schule. Die Teilnahme ist im ersten Halbjahr des 5. Schuljahres verpflichtend, denn der Chor unter der Leitung von Musiklehrer Andreas Lüning ist ein richtiges Unterrichtsfach mit zwei Schulstunden pro Woche.
„Unser Ziel ist nicht nur der Aufbau von Gesang, sondern ebenso eine Stärkung des Selbstvertrauens der Kinder. Zudem entsteht so eine Gemeinschaft über den üblichen Klassenverband hinaus“, erklärt Andreas Lüning. Ende November und damit nach nur rund zehn Schulwochen haben die Ohrwürmer schon ihren ersten großen Auftritt beim Tag der offenen Tür mit Erfolg absolviert. Ganz traditionell galt es dabei, potenzielle neue Viertklässler und deren Eltern mit unterhaltsamen Liedern zum Thema Gemeinschaft zu begrüßen.
Tradition spielt beim bevorstehenden Auftritt mit Liedern über Weihnachten, Winter und Advent ebenfalls eine wichtige Rolle. So sind in den vergangenen Wochen unter anderem Klassiker wie „Wir sagen euch an den lieben Advent“, „Leise rieselt der Schnee“ bis hin zu „Jingle Bells“ einstudiert worden.
Außerdem wird es bei dem Konzert geistliche Lieder und moderne Stücke zu hören geben, die dazu beitragen sollen, die Zuhörer in eine vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen.

Für einen Teil der Kinder ist der Auftritt in der üblicherweise bis zum letzten Platz besetzten Aula dann auch schon der letzte. „Im zweiten Halbjahr nimmt gut die Hälfte der Fünftklässler weiterhin auf freiwilliger Basis im Rahmen einer AG an dem Chor teil“, so Andreas Lüning. Das zweite Halbjahr beginnt am 9. Februar, sodass nach den Ferien noch vier Wochen lang gemeinsame Probenarbeit für das Sommerkonzert am 8. Juli möglich sein wird. „Auf diese Weise kann jedes Chormitglied eine fundierte Entscheidung treffen, ob die Teilnahme weiterhin gewünscht ist oder nicht“, erklärt der Chorleiter.
Erfahrungsgemäß entscheiden sich 60 Prozent der Kinder aktiv für das Chorsingen. Einige, die sich zunächst anders entscheiden, kommen später teils zurück und treten in der sechsten oder siebten Jahrgangsstufe wieder in den Chor ein. Nicht ohne Stolz erklärt Lüning: „Unterm Strich aber steht fest, dass es kaum eine andere AG gibt, die derart hohe Teilnehmerquoten erzielt.“
Am St. Christophorus gibt es weitere Chöre, die auf die stimmbildnerische Chorarbeit bei den Ohrwürmern aufbauen. Dies sind die Cantoccini, ein zweistimmiger Chor der 6. und 7. Jahrgänge und Cantos, ein vierstimmiger Chor der Mittel- und Oberstufe.
Die Frage, ob die Arbeit mit derzeit über 90 Zehnjährigen zwei Mal pro Woche in der sechsten Stunde nicht ziemlich herausfordernd sei, hat der Chorleiter schon öfter zu hören bekommen. „Mal fragen mich Eltern, aber auch Kollegen danach. Ich kann mich persönlich dafür verbürgen, dass ich aus jeder einzelnen Probe mit voll aufgeladenem Akku herausgehe, voller positiver Energie, die mir das gemeinschaftliche Singen und die kindliche Freude jedes Mal aufs Neue spenden“, sagt Andreas Lüning mit Begeisterung.
Die Gründe dafür liegen für den Musiklehrer auf der Hand: „Wenn fast einhundert Fünftklässler mit unbändigem Elan an einem Strang ziehen, um mit Konzentration und Kraft alberne Partyschlager, melodiöse Pop-Songs, einprägsame Volkslieder, packende Gospelsongs oder eindringliche Balladen zu singen, dann kann das wohl niemanden mit Herz und Seele kalt lassen – insbesondere dann, wenn man beobachten darf, wie sonst eher schüchterne Kinder in der Riesengruppe unerwartet aus sich herauskommen.“
Manchmal wundert sich Andreas Lüning aber dann doch über die „Nebenwirkungen“ der Chorarbeit. „Wenn Siebtklässler im Kunstunterricht fragen, ob sie diesen oder jenen Evergreen aus dem vergangenen Jahrtausend hören dürfen, kann das kaum selbstverständlich sein. Ebenso kann ich nicht anders als zu lächeln, wenn noch Oberstufenschüler die Gesänge ihrer ersten Chorzeit anstimmen, egal ob „Spinnenlied“ oder „Lotusblume“
Die Ohrwürmer proben fleißig für ihren Auftritt kurz vor dem Fest. Fotos: Volkmer
Chorleiter Andreas Lüning und seine Ohrwürmer freuen sich auf Weihnachten.






















