Werne. Geschichte ist nicht einfach nur Vergangenheit, sie wird erzählt. Wie funktioniert diese Erzählung? Und welche Themen gehören hier in Werne zu unserer Stadtgeschichte? Im Februar geht es in der Reihe „Geschichte erzählen“ im Stadtmuseum am Donnerstag, 13. Februar, ab 18.30 Uhr um die Kunstgeschichte in der St. Christophorus-Kirche.
Unter dem Titel „Was macht das Jesuskind mit der Birne?“ beschäftigt sich die Historikerin Dr. Anke Schwarze mit der Frage, welche Geschichten uns die Kunst in der Kirche erzählt.
Zum Vortrag
Kunst interpretiert Geschichte. Sie malt nicht unbedingt aus, wie Menschen ihre Zeit gesehen haben, sondern wie sie ihre Zeit sehen wollten. Heilige wie Liudger und Gottfried von Cappenberg haben einen Bezug zur Werner Stadtgeschichte, wobei sich historische Überlieferung und Volksmund munter mischen. Die Darstellung eines Jakobus fordert zu genauem Hinsehen auf, über Bismarck auf dem Kreuzweg lässt sich rätseln. Warum fand das keusche Kaiserpaar Heinrich II. und Kunigunde einen Platz im Sakramentsfenster zur Ehe, in dem Ähren die fruchtbaren Verbindungen symbolisieren? Und wieso hält das Jesuskind einer entzückenden Anna-Selbdritt-Skulptur eine umgedrehte Birne in der Hand?
Dr. Anke Schwarze beschäftigt sich als freie Historikerin und Journalistin seit vielen Jahren mit der Geschichte Wernes und Westfalens und hat zu einer Vielzahl regionalhistorischer Themen publiziert.
Wie bei allen Veranstaltungen der Reihe „Geschichte erzählen“ soll es dabei nicht nur um den Vortrag selbst gehen, sondern auch um einen anschließenden Austausch. Deshalb soll es wie immer im Anschluss an den Vortrag in der Westfälischen Stube des Stadtmuseums noch Gelegenheit geben, sich über das Erfahrene im lockeren Gespräch auszutauschen.
Zur Vortragsreihe
Wie entstehen Stadtkultur und unser städtisches Selbstbild, unsere „Identität“ als Ort? Von wem wird unsere Stadtgeschichte erzählt? Mit diesen Fragen soll sich jeden Monat ein neuer Vortrag beschäftigen. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen nimmt das Stadtmuseum sowie die VHS Werne entgegen. Aber auch spontane Besucherinnen und Besucher sind willkommen.
Jeden Monat, jeweils am zweiten, bei Feiertagen ausweichend am dritten, Donnerstag des Monats beleuchtet ein Vortrag unterschiedliche Aspekte der Stadtgeschichtsschreibung oder der Stadtgeschichte Wernes. Die Veranstaltungsreihe findet in Zusammenarbeit mit der VHS Werne und dem Förderverein Stadtmuseum statt. Alle Termine sind im Online-Veranstaltungskalender der Stadt Werne und auf der Webpräsenz der VHS Werne einsehbar.