Werne. Michael Hahn sagt Tschüss. Der Leiter der Volkshochschule Werne (Fachbereichsleiter Gesundheit und Beruf/ EDV) wechselt an seinem letzten Arbeitstag, dem 28. Mai, in den Ruhestand.
„Er geht sehr verdient am Ende eines langen Berufsleben“, sagte Bürgermeister Lothar Christ in einer kleinen Feierstunde im Stadthaus im Beisein von Kathrin Kötter (Leitung Abteilung Bildung, Kultur, Sport) und Personalrat Thomas Vogelsang. Gleichzeitig hieß der Bürgermeister mit Stephanie Fuchs die Nachfolgerin von Hahn an der VHS-Spitze willkommen.
Dass er Michael Hahn nach mehr als 24 Jahren in Diensten der Stadt Werne mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“ ziehen lasse, machte der Verwaltungschef auch klar. Vor fünf Jahren, im ersten Corona-Jahr 2020 – und somit in schwieriger Zeit – habe der künftige Ruheständler die Leitung der Werner VHS übernommen, sagte Christ und richtete ein „Dankeschön für die tolle Leistung im Team“ an die Adresse Hahns. Das Team sei in Zusammenarbeit mit Kathrin Kötter sehr autark unterwegs. Zwar sei Erwachsenenbildung nicht so sehr im Fokus, schaffe im vorhandenen Finanzrahmen aber ein attraktives Angebot. Dafür gebe es viel Lob nach fast 25 Jahren, so Christ. Beschwerden seien ihm hingegen nicht zu Ohren gekommen.
Für das VHS-Team stehe die Bürgernähe an erster Stelle, betonte der scheidende VHS-Leiter. Ursprünglich hatte Michael Hahn den Berufsweg als Lehrer angesteuert und in Münster Erziehungswissenschaften und Pädagogik für die Sekundarstufe II studiert. Damit traf er nach seinem Abschluss allerdings auf die damals vorhandene Zeit der „Lehrerschwemme“, in der Stellenangebote mehr als rar waren.
Stattdessen habe er zunächst in dem Programm „Geld statt Stellen“ gearbeitet. Schulen konnten demnach Lehrer direkt beschäftigen, allerdings nur für ein Jahr befristet. Später, so Michael Hahn, sei er über einen Zeitraum von zehn Jahren in privaten Bildungseinrichtungen freiberuflich tätig gewesen, bevor er zur VHS Werne wechselte. Hier wurde eine fachliche Verstärkung in den Bereichen EDV und berufliche Bildung gesucht. Aus seiner Sicht ein Glück. So habe er in der Erwachsenenbildung gern „mit Menschen gearbeitet, die wollen“, bilanzierte er und ergänzte: „Das hat viel Spaß gemacht.“
Zweimonatige Übergangsphase in der Leitung – „So geht kein Wissen verloren„
Eine Vakanz wird es in der VHS-Leitung indes nicht geben, denn bereits am 1. April 2025 ist Stephanie Fuchs in die Werner Stadtverwaltung eingetreten und wird die Nachfolge von Michael Hahn übernehmen. Sie hat ihr Lehramtsstudium in Münster unter anderem in den Fächern Anglistik und Amerikanistik begonnen und 1980 in Bochum ihren Abschluss gemacht. Im Kreis Recklinghausen unterrichtete sie unter anderem in den Volkshochschulen des Kreises, wirkte am Aufbau und an der Konzeptionierung einer Reformrealschule mit und war zudem als Bildungskoordinatorin für neu Zugewanderte.
Neue Zielgruppen anzusprechen, sowohl bei den Teilnehmenden der VHS als auch bei den Lehrenden, zählt zu den Zielen von Stephanie Fuchs, die neue Impulse setzen möchte. Geplant sei auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Integrations- und Inklusionsbeauftragten, so die künftige VHS-Leitung. So sind beispielsweise ein Online-Angebot „Gebärdensprache“ oder ein Vortrag „Was tun bei Hitze“ angedacht, hieß es.
Über die zweimonatige gemeinsame Übergangsphase im Sinne eines geordneten Wechsels in der VHS-Leitung äußerten sich Michael Hahn und Stephanie Fuchs gleichermaßen erfreut. „Das ist so was von klasse und ungewöhnlich“, schilderte Michael Hahn, dass die Gewährung einer solchen Übergangszeit alles andere als üblich sei. Für den Bürgermeister ein lohnender Aufwand. „So geht kein Wissen verloren“, sah er die Doppelbesetzung auf Zeit gerechtfertigt.