Freitag, Mai 9, 2025

Erste Gedenkstätten-Fahrt führt MSS-Delegation nach Auschwitz

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Werne. Neun Schüler und eine Schülerin der Jahrgangsstufe 9 der Marga-Spiegel-Sekundarschule (MSS) verbrachten unter der Leitung von Anna-Lena Mertens, Alexander Stenzel und Rita Lefering fünf erlebnisreiche Tage in Polen. Nach einjähriger, wöchentlicher Vorbereitung besuchte die Gruppe zunächst das Stammlager in Auschwitz und am nächsten Tag den zweiten Teil des Vernichtungslagers Birkenau.

„Mit das Schrecklichste waren die Koffer, Haare, Brillen und Schuhe, die dort als Hinterlassenschaften der ermordeten Juden ausgestellt waren. Das hat einem echt die Sprache verschlagen“, äußerte beispielsweise Keanu in der abendlichen Reflexionsrunde. Auch Marlon stellte fest, dass „das Wirken des Ortes in der Realität nochmals deutlich bedrückender war, als auf Fotos. Diese Tatsache trug bedeutend zum durchweg bedrückenden Gefühl während der Führung bei.“

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Im großen „Buch der Namen“, in dem alle bekannten Opfer der Konzentrationslager aufgelistet sind, fanden die Schüler auch die Namen der von den Nazis verschleppten Juden aus Werne: Helene Herz und Helmut Heimann.

Auf dem Gelände der „Internationalen Jugendbegegnungsstätte“, wo die Gruppe der MSS untergebracht war, befand sich die in diesem Jahr neu eröffnete Ausstellung des deutschen Künstlers Gerhard Richter. Er malte Fotos von den Gräueltaten der Nazis in Auschwitz-Birkenau ab und verfremdete sie auf beeindruckende Art mit einer speziellen Wischtechnik.

Außerdem besuchte die Delegation der Sekundarschule noch die Synagoge von Oswiecim (polnischer Name der Stadt Auschwitz) und erlebte die religiöse jüdische Kultur hautnah. So mussten die Jungen beispielsweise eine Kippa tragen und durften eine typische jüdische Trompete ausprobieren.

Ein Ausflug nach Krakau mit einer Führung im sehr lebendigen jüdischen Viertel und an Drehorten des Filmes „Schindlers Liste“ stellte dann die Verbindung von Historie zur Gegenwart wieder her.

„So war es eine rund um gelungene Fahrt für die Vertreter der Marga-Spiegel-Schule, um als Multiplikatoren in der Schulgemeinde auch das Schicksal ihrer Namenspatronin noch besser einordnen zu können, was gerade in der heutigen Zeit wichtig ist“, resümierte Rita Lefering, didaktische Leiterin der Sekundarschule.

Die Studienfahrt wurde gefördert mit Mitteln des Landes NRW und vom MSS-Förderverein sowie der Sparkasse an der Lippe und von weiteren Sponsoren unterstützt.

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