Werne. Die Stadt Werne hat zwei neue Rettungswagen in Dienst gestellt. Die MAN-Fahrzeuge mit Spezialaufbau im Gesamtwert von 600.000 Euro ersetzen zwei in die Jahre gekommene Rettungswagen.
Zusätzlich soll im Laufe des Jahres noch ein dritter Wagen an der Wache neben dem Stadthaus stationiert werden, mit dem der erhöhte Bedarf während der Tagesschicht zwischen 7 und 19 Uhr gedeckt wird. Weitere 200.000 Euro hat die Stadt in den „neuwertigen Gebrauchten“ investiert.
Die Stadt erfüllt mit diesen Anschaffungen die erhöhten Anforderungen des Rettungsdienstbedarfsplans des Kreises Unna, der in seiner Neufestschreibung auf die laufend steigenden Einsatzzahlen reagiert. Denn allein im vergangenen Jahr wurde der Werner Rettungsdienst zu rund 6.500 Notfällen gerufen, was häufig nur durch die kollegiale Nachbarschaftshilfe umliegender Städte zu bewältigen war. Rettungswagen aus Lünen oder Kamen werden im Bedarfsfall nach Werne geschickt.
Die Neuanschaffungen sind eine logistische Herausforderung, denn sie erfordern einen höheren Personalaufwand und Neubaumaßnahmen an der Rettungswache neben dem Stadthaus. „Wir müssen neue Mitarbeiter einstellen und unsere Dienstpläne anpassen“, sagte Ordnungsdezernentin Kordula Mertens am Mittwochnachmittag am Rande der Feierstunde zur Inbetriebnahme der neuen Rettungswagen. Außerdem müssten an der Wache Unterstellmöglichkeiten für das dritte Fahrzeug geschaffen werden.
Damit nicht genug. Damit der Rettungsdienst zuverlässig arbeiten kann, wird eines der beiden ausgemusterten Fahrzeuge als Reserve vor Ort bleiben, weiterer Platz ist also erforderlich. Das zweite Fahrzeug wird verkauft. Und wenn voraussichtlich in zwei Jahren der am Krankenhaus stationierte Notarztwagen ersetzt wird, bleibt das alte Fahrzeug ebenfalls als Reserve im Dienst. Auch hierfür müsse eine Abstellmöglichkeit geschaffen werden.
40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen sich derzeit 33,5 Stellen im 24-Stunden-Dienst. Die Finanzierung des Rettungsdienstes erfolgt durch die Krankenkassen, die die Einsätze für die Patienten bezahlen. Bürgermeister Lothar Christ ging bei der Feierstunde auf die gewachsenen Anforderungen ein. Bei der Gründung 1973 sei der Rettungswagen von zwei Mitarbeitern der Stadtverwaltung besetzt gewesen, 2011 habe man bereits 17 Stellen gehabt. Diese Zahl habe sich bis heute aufgrund der Zunahme der Einsätze verdoppelt. Im Schnitt sei der Rettungsdienst 20mal am Tag unterwegs.
„Die Bürger können sich auf ihren Rettungsdienst verlassen. Das ist ein Grund zum Feiern“, sagte Christ. Denn dem qualifizierten Team stehe mordernste Medizintechnik zur Verfügung, um im Notfall Leben zu retten. Christ: „Wir erhöhen durch die Neuanschaffungen die Sicherheit für die Bürger der Stadt. Wir sind gut aufgestellt.“ Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, den Mitarbeiterin der Rettungswache unter ihren Leitern Hartmut Kröger und Phillipp Hinkelmann für ihren Einsatz zu danken, ebenso wie den freiwilligen Helfern der benachbarten Feuerwehr. Und der Politik dankte der Verwaltungschef für die bereitwillige Unterstützung.
Gute Gepflogenheit ist es in Werne, neue Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes oder der Feuerwehr unter den göttlichen Schutz zu stellen. Kapuzinerpater Norbert und Pfarrer Alexander Meese von der evangelischen Kirchengemeinde übernahmen die Segnung. Anschließend bestand für die anwesenden Gäste, darunter Vertreter der politischen Parteien und der Feuerwehr, Gelegenheit, die Rettungswagen zu besichtigen und sich von den Fachleuten die moderne Technik erklären zu lassen.