Werne/Kreis Unna. In der Kreispolizeibehörde Unna sind die Unfallzahlen für das Kreisgebiet bekannt gegeben worden. Die Zahl der Verkehrsunfälle ist, wie berichtet, insgesamt gestiegen. Das gilt ebenso für Werne, wo es bei den Zahlen für 2024 kaum positive Entwicklungen zu vermelden gibt.
Bei den in der vergangenen Woche vorgestellten Zahlen zur Kriminalität konnte die Polizei noch vermelden, dass das Leben besonders in Werne und Selm im vergangenen Jahr sicherer geworden ist.
Nun ist Werne neben Unna die einzige Kommune, bei der die Darstellung des „Steckbriefs“ der Polizei durchweg im roten Bereich liegt. Das bedeutet eine insgesamt negative Verkehrsunfallentwicklung. Die Gesamtzahl der Unfälle in Werne ist um 41 auf 304 gestiegen. Die meisten Unfälle werden weiterhin in Unna aufgenommen. 671 waren es im vergangenen Jahr.
Gestiegen ist in der Lippestadt zudem die Zahl der Unfälle mit Personenschaden. Hier gab es eine Zunahme um 21 Unfälle auf 105. Die Zahl der Verunglückten, die bei einem Verkehrsunfall verletzt werden, resultiert weiterhin primär aus Unfällen mit Autos. In Werne ist die Verunglückten-Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 26 auf 124 gestiegen. Bei der Ursache für Unfälle gibt es eine Verbesserung. So wurde weniger oft mit Unfallfolgen zu schnell gefahren. Gab es wegen zu schnellen Fahrens 2023 noch 14 Unfälle, waren es 2024 lediglich acht.
Unfallflucht nach verusachtem Schaden
Gesunken sind die Zahlen bei der Aufklärung von Verkehrsunfällen mit Personenschaden in Kombination mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort. 14 dieser Straftaten gab es in Werne, nur gut 40 Prozent wurden aufgeklärt. Fast 176-mal flüchteten dazu Personen, nachdem sie einen Sachschaden verursacht haben. Das sind 22 mehr als im Vorjahr.
„Die Verkehrsunfallflucht hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Art Kavaliersdelikt gemausert. Ich sehe das komplett anders, denn jeder hat eine Versicherung, die Schäden reguliert. Aus meiner Sicht ist es schändlich, sich einfach zu entfernen, denn der Geschädigte bleibt dann auf seinem Schaden sitzen“, so Polizeihauptkommissar Thomas Röwekamp bei der Vorstellung der Zahlen.

Um die Zahl der Unfälle zu senken und verkehrssicheres Verhalten zu vermitteln, wird die Polizei weiterhin Schulungen für unterschiedliche Zielgruppen vom Kindergartenkind bis hin ins Seniorenalter anbieten. Dazu wird die konsequente, repressive Arbeit fortgesetzt. Bei Maßnahmen der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit gab es 2024 im Kreis wieder eine Vielzahl an Verstößen.
Die Polizei appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden, durch eigenes umsichtiges und rücksichtsvolles Verhalten zur Sicherheit im Straßenverkehr beizutragen. „Der Mensch ist der größte Faktor. Wenn wir uns alle mehr zurücknehmen und nicht jeder meint, Recht haben zu müssen, wären wir schon ein ganzes Stück weiter“, sagte Thomas Röwekamp.