Werne. Sieben Edelstahl-Stelen, geschaffen von Benediktiner-Pater Abraham Fischer, erzählen entlang des Wanderweges um den See des Krankenhauses St. Christophorus die Schöpfungsgeschichte.
Vor einigen Tagen wurden die spirituellen Wegmarken aus der Schmiede der Abtei Königsmünster in Meschede installiert und könnten den grünen Naturraum kaum besser ergänzen.
Still werden, Natur erleben, dem Sinn des Lebens nachspüren … Der Weg bietet Patienten wie Besuchern des Krankenhauses Gelegenheit zur Meditation. Gerade Patienten in der Genesung oder jene, die unter dem Druck einer Krankheit stünden, stelle sich die Frage nach dem Sinn des Lebens, so Pfarrdechant Jürgen Schäfer.
Auch Spaziergänger auf ihrer Runde um See und die Kinder der nahegelegenen Kita spreche er gleichermaßen an, zeigte er sich am Mittwoch (24. Mai 2023) zusammen mit Krankenhaus-Seelsorgerin Brunhilde Oestermann-Giersch und Pater Abraham überzeugt, als sie gemeinsam den neuen Schöpfungsweg rund um den Krankenhaussee vorstellten.
Festgottesdienst zur Einweihung am Pfingstsonntag
Der Anregung, den Schöpfungsweg einzurichten, war das Kuratorium der St.-Christophorus-Stiftung gleich gefolgt, freute sich die Oestermann-Giersch über die schnelle Umsetzung. Am Pfingstsonntag (10 Uhr) wird der Schöpfungsweg in einem Festgottesdienst in der Kapelle des Krankenhauses eingeweiht.
Flamme und Wasser sind die Symbole auf der Stele zum 1. Schöpfungstag, die unterhalb des Parkplatzes der Radiologie den Beginn des Weges markiert. Die Schöpfungsgeschichte ist eine Welterklärungsgeschichte, so Pater Abraham. Auch die wissenschaftliche These des Urknalls beruhe ja auf den Elementen Feuer und Wasser, ergänzte er.
Der Benediktiner-Mönch hat auf dem zweiten Bildungsweg die Handwerksausbildung zum Metallbauer, Fachrichtung Metallgestaltung absolviert und hat Freude an der kreativen Arbeit mit Feuer und Eisen in der Schmiede der Abtei. In der Kapelle im Kirchturm von St. Konrad finden sich ebenfalls Werke des Kunstschmieds. Die Motive der Stelen des Schöpfungsweges wurden nach seinen Entwürfen in den Edelstahl gelasert. Auf den schmalen Kanten der Stelen stehen die Psalmen der Schöpfungsgeschichte geschrieben.
Die Stele für den 4. Tag der Schöpfung steht am Seeufer gegenüber dem Krankenhaus und zeigt Sonne und Mond, die in einem Ying- und Yang-Kreis eingebettet sind. Darunter symbolisieren der große und kleine Wagen die Sterne. Die Motiv-Kreise für die Schöpfung der Pflanzen, der Vögel und Fische, und schließlich von Tieren und Menschen führen in aufsteigenden Linie bis zur Stele für den 7. Tag, dem Ruhetag der Schöpfungsgeschichte.
Die Interpretation und Inspiration der in den Stahl geschnittenen Bilder lasse Raum für eigene Gedanken und Sinnsuche. Hier und da rufen sie bei den Betrachtern vielleicht auch ein Lächeln hervor, wünscht sich der Pater. Bei der Arbeit, so sagt er, habe er jedenfalls großen Spaß gehabt.