Werne. Ein sehr persönliches Programm hatten die Violinistin Lada Fedorová und der Organist František Vaníček am Sonntag (10. September 2023) mit nach Werne gebracht. Ihre deutschen Gastgeber würdigten sie beim Konzert der Stiftung „Musica Sacra Westfalica“ in St. Christophorus mit Werken von Buxtehude und Bach.
Ihrer tschechischen Heimat zollten sie mit Antonín Dvořák Tribut. Aus ihrer skandinavischen Wahlheimat hatte Fedorová zudem eine Romanze von Ole Olson mitgebracht. Und ein Orgelstück des Parisers Louis Lefébure-Wély griff das Potenzial der Seifert-Orgel in Wernes gotischer Pfarrkirche auf.
František Vaníček ist mit dem romantischen Klangbild dieser Orgel bestens vertraut, da er schon mehrmals einer Einladung der Stiftung „Musica Sacra Westfalica“ nach Werne gefolgt ist. Dieses Mal kam er in Begleitung: Mit Lada Fedorová ließ er die fast 50 Zuhörer im Kirchenraum an einem facettenreichen musikalischen Dialog teilhaben. „Diese Kirche hat eine sehr schöne Akustik für Barockmusik“, hatte Vaníček vor Beginn des Konzerts geschwärmt. Und die kostete er umgehend mit der Toccata C-Dur von Dieterich Buxtehude aus. In barocker Fülle entfaltete sich die brausende Eröffnung. Und auch bei den schlankeren, fließenden Tonläufen schwelgte Vaníček in der Weite des gotischen Kirchenraumes.
Und dann zogen mit Bachs Sonate Nr. 1 h-Moll – ursprünglich geschrieben für Violine und Cembalo – mit einem Mal zarte Orgelklänge herauf. In einem Piano, das der nun einsetzenden Geige den notwendigen Spielraum für ihr elegantes, einschmeichelndes Motiv gab. Beim Adagio bereitete die Orgel ein sattweiches Klangbett, das den vollrunden Ton der Violine ergänzte. Das Allegro kam leichtfüßig daher; Fedorová spielte mit tänzerischer Anmutung, wieder sacht umspielt von Vaníček. Dem innigen Andante folgte ein Allegro, dessen pikantes Tempo zusammen mit der federnden Spielweise der Violinistin wie ein erfrischender Sommerregen wirkte – bei hochsommerlichen Außentemperaturen.
Bachs Choralvorspiel „Wenn wir in höchsten Nöten sein“ interpretierte Vaníček angemessen andächtig und schön durchhörbar formuliert. Die folgende Bachkomposition, Präludium und Fuge in G-Dur, erklang wiederum wuchtig, tonreich und nachdrücklich vorwärts strömend. Und wieder setzte das Duo einen effektvollen Kontrast auf: Zutraulich, wie auf Samtpfoten, schlich sich der Anfang von Dvořáks „Humoresque“ heran.
Das nächste Konzert im Saisonprogramm der Musica Sacra Westfalica 2023
Sonntag, 8. Oktober 2023, 17 Uhr – Orgelkonzert mit Prof. Dr. Bernd Scherers in St. Christophorus, Werne