Werne. Zum Orgelkonzert der Stiftung Musica Sacra Westfalica konnte Pfarrdechant Jürgen Schäfer am Sonntag (24. März 2024) mehr als 70 Zuhörerinnen und Zuhörer in der St. Christophorus-Kirche begrüßen.
Dort demonstrierte Kantor Dr. Hans-Joachim Wensing mit Bearbeitungen vertrauter Passionschoräle die ganze Klangfülle der Seifert-Orgel. Auf dem Programm standen unter anderem „O Mensch bewein dein Sünde groß“ von Johann Sebastian Bach, „O Haupt voll Blut und Wunden“ von Denis Bédard, „Aus tiefer Not“ von Moritz Brosig und „Herzliebster Jesu“ von Johannes Brahms.
Mal betrachtend, mal angstvoll pulsierend, mal introvertiert, mal zaghaft hoffend („O Traurigkeit, o Herzeleid“) lotete Wensing die emotionale Palette der Karwoche und der Ostertage aus, von tiefster Trauer bis zur österlichen Vorfreude. Geschmackvoll registriert und kunstfertig gespielt gelang Wensing eine andachtsvolle Versenkung in die Choralbearbeitungen.
Den zweiten Teil des Konzerts beherrschten Improvisationen über zwei weitere Choräle. Wensing führte den Choral „Beim letzten Abendmahle“ in einer vierteiligen Partita im barocken Stil kultiviert und elegant durch alle vier Stimmlagen.
Den Abschluss des Konzerts bildete eine fünfteilige Improvisation im romantisch-französischen Stil über die Melodie „Singt dem Herren Freudenpsalmen“. Auch hier glänzte Wensing mit Transparenz, einem breitem und interessanten Klangspektrum sowie bei der Schluss-Toccata mit großer Spielfreude und Virtuosität. Das Publikum dankte mit anhaltendem, herzlichen Applaus und erhob sich dazu von den Plätzen. Dafür gab es eine Zugabe: Wensing griff noch einmal das letzte Choralthema auf und verschmolz es auf charmante Art mit dem berühmten Stück von Bach/Gounod, dem Ave Maria.
Das nächste Kirchenkonzert in der Reihe der Stiftung Musica Sacra Westfalica findet statt am
Sonntag, 5. Mai 2024. Ab 17 Uhr gastiert der Kammerchor Haltern in St. Christophorus. Unter dem Motto „Very British“ präsentiert er angelsächsische Chorkompositionen von der Renaissance bis zur Gegenwart.