Samstag, Juli 26, 2025

Neue Theatersaison: Vom kleinen Lord über Knebel bis Matze Knop

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Werne. Schauspiel, Komödie, Kabarett und Musik: Mit und vielen anderen Kulturerlebnissen wartet das Kulturprogramm 2025/26 auf. Alles was drin ist, findet sich in der frisch gedruckten Broschüre und auf der städtischen Homepage.

Gerade laufe die Abfrage für die Abo-Veranstaltungen, berichtete Oliver Kohlmann bei der Vorstellung des Programmheftes am Donnerstag, 24. Juli 2025, im Kulturbüro. Rund 250 feste Abonnenten sichern in diesem Jahr wieder ihre festen Plätzen im Theatersaal und je nach Abo-Wahl zehn- oder 15-prozentigen Rabatte an der Kasse. Ab dem 2. September gehen die Karten für alle Kulturinteressenten in den freien Verkauf, so Marion Stegeman.

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Kohlmann freut sich, dass am 22. April 2026 der Comedian Matze Knop mit seiner neuen Show in Werne Station macht. Los geht es dann um 20 Uhr im Kolpingsaal. Weitere Informationen folgen auf der städtischen Website unter Kultur.

Das gibt es im Abonnement zu sehen

„Das Gasthaus an der Themse“ (Kriminalstück nach Edgar Wallace) am Donnerstag, 13. November, ab 20 Uhr im Kolpingsaal: „Hier spricht Edgar Wallace!“ Wer kennt nicht diesen Satz zu Beginn der alten Filme? In London überfällt der geheimnisvolle „Hai“ Banken und Juweliere und scheut auch nicht vor Mord zurück. Bekleidet mit einem dunklen Taucheranzug erschießt er seine Opfer hinterrücks mit einer Harpune und verschwindet dann spurlos. Inspector Wade ist der Einzige, der dem „Hai“ auf der Spur ist. Die Ermittlungen von Wade führen ihn immer wieder in das berüchtigte „Mekka“ der Londoner Unterwelt, das alte Gasthaus an der Themse. Doch was haben die streitbare Wirtin Mrs. Oaks, der brutale Wirt Golly und die hübsche Laila Smith mit den Vorkommnissen zu tun? Alle Spuren führen immer wieder in das Wirtshaus, in dem seltsame Gestalten verkehren: Der Im- und Exporthändler Romanow, der zwielichtige Gauner Nathan Lane, die versoffene alte Mrs. Fuller und der angeberische Kapitän Brown. Inspector Wade stehen der lebensfrohe Langstreckenschwimmer Woodrow Wilson sowie der makabre Leichenbeschauer Doktor Smith zur Seite, um den Fall zu lösen.

Komplett in schwarz-weiß kommt das Schauspiel „Das Gasthaus an der Themse“ daher. Foto: Dominique Leppin

„Der kleine Lord“ (Musical in drei Akten) am Dienstag, 16. Dezember, ab 20 Uhr im Kolpingsaal: Im Amerika des 19. Jahrhunderts: Cedric Errol ist ein fröhlicher Junge, der in bescheidenen Verhältnissen bei seiner Mutter aufwächst. Von jetzt auf gleich wird Cedric aus seinem gewohnten Leben herausgerissen und hinaufkatapultiert in die Höhen der englischen Aristokratie. Sein mürrischer und hartherziger Großvater möchte aus dem Enkel den kleinen Lord Fauntleroy machen, einen Erben in seinem Geiste. Doch die Lehrstunden verlaufen andersherum: Cedric knackt im Nu die harte Schale des Großvaters und entlockt ihm nie gezeigte Wesenszüge wie Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl und Großherzigkeit. So werden der Alte und der kleine Lord Hand in Hand zu respektablen Aristokraten. Das Musicalformat eröffnet eine neue Perspektive für den Stoff und bietet den Darstellern Raum für reizvolle Wechselspiele. Die Musiker spielen auf der Bühne und sind in die Handlung einbezogen.

„Und wenn wir alle zusammenziehen?“ (Komödie von Anna Bechstein nach dem französischen Kinofilm von Stéphane Robelin) am Mittwoch, 14. Januar 2026, ab 20 Uhr im Kolpingsaal: Fünf Menschen im fortgeschrittenen Alter gründen eine Wohngemeinschaft. Claude, der ewige Liebhaber, Annie und Jean, sie bürgerlich angepasst, er noch immer politischer Aktivist, Jeanne und Albert, die Feministin und der Bonvivant. Sie wollen für einander da sein und so verhindern, dass jemand im Altersheim landet oder staatlicher Fürsorge anheim fällt. Zur Unterstützung heuern sie den jungen Ethnologiestudenten Dirk an. Die Protagonisten sind seit Jahrzehnten enge Freunde und kennen einander sehr gut. Dennoch lassen Spannungen nicht lange auf sich warten. Nicht nur, weil körperliche Gebrechen und die fortschreitendende Demenz eines der WG-Bewohner das Zusammenleben erschweren. Dirks Anwesenheit wird zudem wie ein Katalysator; streng gehütete Geheimnisse und verborgene Wünsche kommen ans Licht… Ein warmherziger Blick auf ein durchaus nicht einfaches Thema, wie ihn so angenehm und leicht wohl nur ein französischer Autor zu liefern vermag. Den Zuschauern vermittelt das Stück einen hoffnungsvollen Ausblick auf Gestaltungsmöglichkeiten für das eigene Alter.

„Geld. Gier. Macht. – Der Fall Cum Ex“ am Donnerstag, 12. März 2026, ab 20 Uhr im Kolpingsaal: Das neue Theaterstück von Stefan Zimmermann beschäftigt sich mit den Hintergründen des Cum-Ex-Skandales. Die leitende Bankangestellte Lena eröffnet ihrem Mann Emil in der Neujahrsnacht 2012, dass ihr bestimmte Geschäfte Ihrer Bank unseriös vorkommen. Der gemeinsame Freund Lambert, von Beruf Steueranwalt, klärt Lena auf, dass Steuerbetrug in ungeheurem Ausmaß längst zu den „normalen“ Geschäften vieler Banken und Fonds gehört. Der Staat wird mit dem Geschäftsmodell „Cum-Ex“ aus purer Geldgier systematisch um Milliarden betrogen. Lambert war selber daran beteiligt und will jetzt aussteigen. Lena beschließt, aktiv zu werden. Ihr Mann, ihre beste Freundin Carla und der IT-Berater Benjamin wollen sie dabei unterstützen. Sie müssen allerdings erkennen, dass die Erfinder des Modells offenbar bestens vernetzt sind und Beziehungen bis in höchste Kreise pflegen.

Bei der Komödie „Die Kehrseite der Medaille“ steht der Spaß im Mittelpunkt. Foto: Dietrich Dettmann

„Die Kehrseite der Medaille“ (Komödie von Florian Zeller) am Mittwoch, 15. April 2026, ab 20 Uhr im Kolpingsaal: Wenn ein intelligenter und gewiefter Meister des gehobenen Boulevards eine Beziehungskomödie „Die Kehrseite der Medaille“ nennt, ist vorhersehbar, dass er nicht nur wie gewohnt das Enthüllungs- und Spannungslevel auf die Spitze treibt, sondern mit einem dramaturgisch brillanten Clou überraschen wird, mit dem er gleichzeitig beide Seiten einer Medaille zeigen kann: die glänzende Schauseite, die repräsentative äußere Fassade, und die dazu im Kontrast stehende Realität der ungeschminkten Seite einer Beziehung, die man normalerweise verbirgt.

Zu seinem Welterfolg „Die Wahrheit“, in dem alles, was die Figuren voneinander wussten, nur die halbe Wahrheit war, weil natürlich fast nie die Wahrheit gesagt wurde, musste Zeller mit „Die Lüge“ noch ein Gegen-Stück schreiben, in dem es wieder nicht nur darum ging, herauszufinden, wer mit wem, wann und wo, sondern auch um die existenziellste aller Fragen: Wie viel Wahrheit steckt in der Lüge und wie viel Lüge in der Wahrheit?

Der „Wahrheit“-Personenkonstellation – Isabelle und Daniel sind das seit Langem verheiratete Ehepaar, Patrick und Laurence dessen langjährige Freunde – ist Zeller auch in „Die Kehrseite der Medaille“ treu geblieben. Nur hat Patrick jetzt eine Neue an seiner Seite. Sie heißt Emma und ist sehr attraktiv. Natürlich gehen Isabel und Daniel auf Distanz. Unglücklicherweise hat Daniel seine Frau überredet, die beiden zum Essen einzuladen. Dass der vorhersehbar nicht sehr erfreulich verlaufende Abend in dieser mit französischem Esprit geschriebenen Komödie für den (schadenfrohen!) Zuschauer zum Vergnügen wird, liegt nicht nur an den brillanten Dialogen, sondern auch an dem oben erwähnten virtuosen Clou: Das Publikum hört die höfliche Konversation der vier Personen und die heimlichen, nicht immer sehr freundlichen Gedanken, die sie normalerweise voreinander verbergen. Zeller greift dafür auf ein fast vergessenes Stilmittel des Theaters zurück: das A-part (Beiseite)sprechen. Natürlich nutzt der Autor diesen Kunstgriff, durch den die Figuren das Publikum zum Komplizen machen, auf so amüsante wie perfide Weise.

Wieder einmal in Werne ist Herbert Knebel mit seinem Affentheater. Foto: Thomas Willemsen

Zusatz-Veranstaltung – rechtzeitig Karten sichern

„Herbert Knebels Affentheater“ am Dienstag, 2. Dezember, ab 20 Uhr im Kolpingsaal: Auch nach 37 Jahren geben die alten Herren von Herbert Knebels Affentheater keine Ruhe und stehen noch voll im Saft. Darum geht‘s mit “VOLL KARACHO!“ – so der neue Programmtitel – wieder auf Tour.
Nachdem der Trainer beim ausschweifenden Tourleben nicht mehr mithalten konnte und sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat, warten die alten Haudegen, Herbert Knebel, Ozzy Ostermann und Ernst Pichel, mit einem Programm der internationalen Spitzenklasse auf. Dabei wird das Affentheater-Ensemble unterstützt von drei Musikern der internationalen Spitzenklasse: An den Blasrohren, Tomek und Ludek, und an der Schießbude, „Bumm-Bumm“-Roy aus Remscheid. Leute, da bleibt kein Auge trocken! Ein Programm, gespickt mit heißen Rhythmen und coolen Gags. Das will natürlich jeder sehen, der es noch nicht gesehen hat. Achtung: Jetzt schon nur noch wenige Restkarten! Deshalb: Ab zum nächsten Ticketshop! Und zwar mit “VOLL KARACHO!“

Für jeden etwas dabei: Das Team des Kulturbüros mit Kathrin Kötter, Oliver Kohlmann und Marion Stegeman (v.l.) hat für den richtigen Genre-Mix in der neuen Theatersaison gesorgt. Foto: Wagner

Konzerte spielen auch in diesem Kulturprogramm eine wichtige Rolle. Das Bläsercorps Werne e.V. nimmt das Publikum am Samstag (15.11.2025) ab 19.30 Uhr mit ins „Abenteuer Musik“. Fester Bestandteil ist auch das Konzert zum Neuen Jahr am Sonntag (18.01.2026) ab 17 Uhr mit der heimischen Musikschule. Und schließlich darf auch die Blaskapelle Schwartländer nicht fehlen. „Rock and Silence“ heißt es am Samstag (14.03.2026) ab 19.30 Uhr – ebenfalls im Kolpingsaal.

Die Termine für die Kurkonzerte am Gradierwerk bei freiem Eintritt stehen bereits fest: 17. Mai, 21. Juni, 19. Juli und 16. August 2026.

Tickets und Vorverkaufsstellen

Die Eintrittspreise der Veranstaltungen im Kolpingsaal betragen 21,00/18,00 bzw. 15,00 Euro im Einzelkartenverkauf, für die Veranstaltung „Herbert Knebels Affentheater – VOLLKARACHO!“ 39 Euro. Abonnenten haben auf diese Veranstaltungen den Erstzugriff. An den Vorverkaufsstellen sind Einzelkarten ab dem 15.09.2025 (10 Uhr) erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung im Kolpingsaal.

Eintrittskarten für die Veranstaltungen im Kolpingsaal erhalten Sie online oder hier:

  • Reisebüro Wagner, Markt 8, 59368 Werne, Tel.: 02389 5028
  • Tourist-Information Werne, Markt 19, 59368 Werne, Tel.: 02389 534080
  • Kulturbüro der Stadt Werne, Bahnhofstraße 8, 59368 Werne, Tel.: 02389 71-535 oder 71-560
  • Schreibwarengeschäft Angelkort, Südstraße 13, 59387 Ascheberg-Herbern, Tel.: 02599 925302

Alle weiteren Informationen zu den Abo- und Eintrittspreisen, Ermäßigungen, Vorverkaufsstellen, Terminen der Salinen-Konzerte rund um die neue Theatersaison unter www.werne.de. Kulturbüro Stadt Werne, „Altes Amtsgericht“, Bahnhofstraße 8, 59368 Werne. Ansprechpartner: Oliver Kohlmann: 023 89/ 71 560.

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