Donnerstag, Oktober 30, 2025

Veranstaltung für Frieden und Demokratie mit Festakt und bewegender Lesung

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Werne. Anlässlich des Fests für Frieden und Demokratie wird Autor Lukas Pellmann bei seiner Tour durch Deutschland mit seinem Roman „Zwei Tage im Sommer“ am Dienstag, 11. November, für eine Lesung Halt in Werne machen.

Angefangen hat alles vor fünf oder sechs Jahren. „Damals fand ich in dem dicken Stapel an Post einen eierschalen farbenen Umschlag mit österreichischer Briefmarke“, erinnert sich Adressat Hubertus Waterhues. Absender sei die österreichische Polizeistelle Wien gewesen, die den Buchhändler und sein Team um Mithilfe in einem Vermisstenfall bat.

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Was zuerst wie ein Versehen oder Witz wirkte, entpuppte sich als eine fiktionale Nachricht, die einen Erzählstrang aus Pellmanns Roman aufgriff und Teil des ausgefallenen Marketings war. Der Kontakt zwischen dem Autoren und dem Buchhändler Hubertus Waterhues sollte fortbestehen. Sie begegneten sich durch Zufall bei der Frankfurter Buchmesse.

Als Christiane Krause, Verlagsvertretung des „Edition Atelier“, dann ein paar neue Titel aus kleinen Verlagen mitgebracht hatte, lag auch der Roman von Lukas Pellmann dabei. „Wir können natürlich nicht zu viele Titel der kleinen Verlage hier haben, deshalb habe ich dann ‚Zwei Tage im Sommer‘ in kleiner Stückzahl besorgt“, erläutert Hubertus Waterhues.

Die Handlung: Die Protagonistin Simone ist wenig begeistert, die Sommerferien am Neusiedler See zu verbringen. Die politisch angespannte Situation in dem österreichisch-ungarischen Grenzgebiet spitzt sich immer mehr zu, und kurz vor der Heimreise nach Deutschland finden sich Simone, ihr Mann Thorsten und Tochter Nicola tatsächlich in einem Kriegsszenario wieder. Auf ihrer Flucht mit dem Ziel Hamburg findet Tochter Nicola in dem Soldaten Balász Varga einen unerwarteten Verbündeten und legt 25 Jahre später, angekommen in Hamburg, Stück für Stück eine bis dahin verborgene, unglaubliche Geschichte frei.

Darauf erhält Hubertus Waterhues eine Mail von Lukas Pellmann: Im Rahmen einer Lesetour will er auch in Deutschland lesen. Der Buchhändler aus Werne reagiert prompt: „Ich habe dann nur noch geschrieben: Du liest bei uns, sag‘ nur wann.“  Der Bezug zu Werne wird bereits durch den Inhalt des Romans gelegt. Die Flucht der vertriebenen Österreicher hätte sie auf dem Weg nach Hamburg auch ebenso über Werne führen können. Ungarn, das sich in der Handlung das ehemals zugehörige Burgenland zurückholen möchte, hat zudem dieselben Wappenfarben wie die Stadt Werne. Eine fiktive futuristische Handlung mit erschreckend realen Parallelen.

Sophia Waterhues kümmerte sich nach Ausmachen des Datums um die Flyer und Einladungen. Als sie im aktuellen Briefstapel einen neuen Brief entdeckt – eine Einladung zu einem Festakt, verfasst von Nicola Jansen, einer kriegsüberlebenden Figur aus Pellmanns Roman – war die Idee des Festakts geboren. Für Hubertus Waterhues war sofort klar, dass dieser Brief als Ansprache für das Fest gehalten werden und die Einladung aktualisiert werden müsse.

Auch Autor Pellmann freut sich. „Ich habe viele Termine, aber so etwas hat noch keiner organisiert und geschafft“, schreibt er. Im Foyer des Stadthauses findet so der fiktive Akt statt, den Geschehnissen aus Pellmanns Roman nachempfunden, eine Erinnerung an die Kraft von Menschlichkeit, Vergebung und Zusammenhalt.

Programm (18.30 Uhr – 21.30 Uhr):

– Beginn mit „Ode an die Freude“ mit Dagmar Wensing

– Begrüßung durch Hubertus Waterhues, 1. Vorsitzender des Kunstvereins Werne e.V. und Geschäftsführer von Bücher Beckmann

– Grußworte durch Altbürgermeister Lothar Christ (unter Vorbehalt), Rebecca Gutzat von „Alle gemeinsam, keiner einsam e.V.“, eine historische Einordnung durch Anke Schwarze und Magnus See, Verleger und Autor, über die Rolle der Sprache.

– Ansprache Nicola Jansen, Kriegsüberlebende, vorgetragen durch Sophia Waterhues

– Lesung und Präsentation des Romans „Zwei Tage im Sommer“ von Lukas Pellmann

– Diskussionsrunde mit moderierter Fragerunde

Anmeldungen zum Festakt am 11. November 2025 um 18.30 Uhr im Foyer des Stadthauses bitte bis zum 31. Oktober in der Buchhandlung BücherBeckmann oder per Mail an: info@buecher.beckmann.de.

Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.

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