Werne. Die Stadt Werne nimmt die Herausforderungen des Klimaschutzes ernst und will – insbesondere nach dem aktuellen Entscheid des Bundesverfassungsgerichts – die Senkung der Treibhausgasemissionen (THG) voranbringen.
Vor diesem Hintergrund wird eine annähernde Klimaneutralität bis 2045 angepeilt, heißt es sinngemäß in der Sitzungsvorlage des Ausschusses für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz, der am Mittwoch, 2. Juni, (17. 30 Uhr, Kolpinghaus, Alte Münsterstraße 12) tagt. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, müssten die THG um bis zu 93 Prozent sinken.
In der Sitzung des Fachausschusses werden Klimaschutzmanager Johannes zur Bonsen und Sabine Lohoff von der Firma Gertec, die Ziele und Leitlinien für das Klimaschutzkonzept erläutern. Auf deren Basis soll die Verwaltung dann ein Klimaschutzleitbild ausformulieren. Die Fertigstellung des Klimaschutzkonzepts ist auf Ende 2021 terminiert.
Ein Blick auf die Ausgangslage zeigt den Handlungsbedarf, der auf alle Akteure in der Stadt gleichermaßen zukommt. Im Jahr 2018 wurden pro Kopf von jedem Werner Einwohner 8,29 Tonnen THG abgegeben, heißt es in der Vorlage. Große Anteile haben daran mit 27 Prozent die privaten Haushalte, 30 Prozent die Wirtschaft ((Industrie, Gewerbe,, Handel, Dienstleistungen) und schließlich mit 42 der Verkehr (inklusive Autobahn-Anteil mit 21 Prozent).
Um ihrer kommunalen Vorbildrolle gerecht zu werden, strebt die Stadt Werne für ihren eigenen Handlungsbereich schon bis 2040 eine weitgehende Klimaneutralität an. Das gilt für Liegenschaften, Fuhrpark, Beschaffung und Veranstaltungsmanagement. Ansätze zum sparsamen Energieverbrauch gibt es etwa bei künftigen Sanierungen oder Neubauten eigener Gebäude, Umrüsten der Wärmeversorgung, Photovoltaik auf den Dächern, die Umstellung des eigenen Fuhrparks auf klimafreundlichen Antriebe oder die Umrüstung der Straßen- und Gebäudebeleuchtungen auf LED. Einsparpotenziale solle insbesondere auch bei Heizungen erreicht werden.
Beim Heizöl etwa soll bis 2040 stadtweit die Null stehen und die Emissionen aus Erdgas halbiert werden. Darüber hinaus will die Stadtverwaltung ihrer Beraterrolle für Bürger/innen gerecht werden und mit Informationen und Tipps weiterhelfen. Insgesamt bewegten sich die möglichen gesamtstädtischen Treibhausgas-Minderungen zwischen 19 und 47 Prozent für das Jahr 20230 und zwischen 38 und 93 Prozent für das Jahr 2050, informiert die Verwaltung in der Vorlage.
In der Sitzung wird außerdem über die Teilnahme der Stadt Werne am bundesweiten Städtewettbewerb „Wattbewerb“ beraten. Es geht darum, das Potenzial für den Zubau von Photovoltaik zu prüfen und den eigenen Handlungsspielraum auszuloten. Das Gremium kann dem Rat die Teilnahme empfehlen. Weitere Themen sind ein Sachstandbericht zum Mobilitätskonzept sowie die Neuaufstellung des Radverkehrskonzepts des Kreises Unna.