Werne. Die öffentliche Beteiligung der Bürger an den Planungen für das neue Baugebiet Baaken, den Surfpark auf dem ehemaligen Zechengelände und das Bauvorhaben Bellingholz-Süd liegen coronabedingt derzeit auf Eis. Doch Bürgerversammlungen spielen für das Fortschreiten der Projekte eine wichtige Rolle, erläuterte Stadtplaner Ralf Bülte gegenüber WERNEplus.
Ende Oktober sollte in einer Bürgerversammlung über das neu anvisierte Baugebiet im Baaken diskutiert werden. Abgesagt wegen der Pandemie. Das Baugebiet Bellingholz-Süd wurde im Ausschuss unter großem Interesse der Bevölkerung schon vorgestellt, ebenso der Surfpark, für den besonders eine Bürgerversammlung gefordert werde, „weil er nicht nur die direkten Anwohner, sondern ganz Werne bewegt“, so Ralf Bülte.
„Anregungen, Kritik und Wünsche – wir prüfen diese, lehnen diese ab oder nehmen sie in die weiteren Planungsschritte auf“, schildert Bülte das Vorgehen bei großen Bauvorhaben. Am 26. Januar 2021 steht die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung im Sitzungskalender. Ob diese und andere geplanten Sitzungen überhaupt durchgeführt werden können, ist angesichts der Pandemielage ungewiss. Ralf Bülte rechnet damit nicht. Somit wird es vor März keine Bürgerversammlungen geben, egal ob jetzt in Präsenz oder auch digital, wie derzeit im Baudezernat überlegt werde.
Für den Bauplaner sei es auch immer ein schmaler Grat, wann die öffentliche Beteiligung startet. „Klar, die Leute wollen was zu den Vorhaben wissen. Andererseits benötigen wir auch solide Gutachten. Sonst sind die Menschen am Ende enttäuscht“, erklärt Bülte. Nach Vorlage der Gutachten werden die Entwürfe vorgestellt. Ein Gutachter ist immer dabei, um Fragen zu beantworten. So läuft der normale Prozess ab. Eine frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sei immer ein wichtiger Schritt, meint der Stadtplaner.
Während die Planungen im Baaken bereits fortgeschritten seien, die im Bellingholz – der nächste Schritt ist der Aufstellungsbeschluss – dagegen noch relativ am Anfang stünden, stehe der Surfpark auf der ehemaligen Zechenbrache zeitlich irgendwo dazwischen, erläutert Ralf Bülte. „Die Bürgerversammlung werden wir größer aufziehen – mit dem Bürgermeister und dem Projektentwickler Dr. Michael Detering. Jeder Interessierte hat ein Recht, dazu etwas zu sagen. Wir werden auf die Einwände eingehen. Die Lösung ist immer ein Kompromiss. Beim Surfpark ist klar, dass es mehr Verkehr geben wird. Andererseits kommen auch mehr Menschen nach Werne, gehen in der Innenstadt von Werne einkaufen oder übernachten hier“, schildert der Bauplaner.
Aktuell stehen alle Fraktionen im Stadtrat den drei Bauvorhaben positiv gegenüber, so Ralf Bülte. Beim Surfpark könne er sich vorstellen, dass es noch zu Diskussionen in der Politik kommen könnte, wenn es ins Detail geht.
Ganz hinten an stehen die Bauprojekte an der ehemaligen Steintorschule (Jugendzentrum Rapunzel) und auf dem Gelände der Wienbredeschule, wo noch Gruppen aus Kitas, Jugendamt und Streetwork untergebracht sind. Auch das Museum nutzt das ehemalige Schulgebäude als Lager.