Werne. Die Daueraufgabe „Corona“ beherrscht seit einem Jahr zu „90 Prozent“ die Agenda des Ordnungsamts der Stadt Werne. Das berichtete Leiterin Kordula Mertens in der ersten Sitzung des Ausschusses für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion am Dienstag (16. März).
Ordnungs- und Sozialdezernent Frank Gründken meldete nach dem Corona-Ausbruch Ende Februar in einem Wohnhaus Holtkamp II, dass sich die Lage hier immer weiter entspanne. Von den 52 Bewohnern haben etwa die Hälfte die Quarantäne beendet und das Haus verlassen. In dieser Woche werden erneut Testungen vorgenommen, das Gesundheitsamt überwache die Situation, hieß es. Mithilfe von Dolmetschern leiste man Aufklärungsarbeit und informiere die Bewohner über den Stand der Dinge. Das Wohnhaus im Holtkamp ist privat an drei Firmen vermietet, die hier Mitarbeiter unterbringen.
Insgesamt 80 Personen befinden sich aktuell in Werne in Quarantäne, informierte Mertens im Ausschuss. Darunter sind sowohl Infizierte als auch deren Kontaktpersonen. Wenn es um die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen geht, macht sie den „Bürgern ein großes Kompliment“. Abstände werden in der Regel eingehalten und Masken getragen, man muss nur ganz selten diskutieren, schilderte sie das durchweg disziplinierte Verhalten. Mit den Jugendlichen, die die Skateranlage am Juwel nutzen, sei vereinbart worden, sich hier mit maximal 20 Personen aufzuhalten. Das klappe gut, schilderte Mertens die Abstimmung zwischen Jugendlichen, Jugendamt, Jugendhilfe und Streetworkern.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden bei ihren Kontrollen auch von anderen Beschäftigten aus der Verwaltung unterstützt, sagte sie über das „Super-Team“. Auf Kreisebene sei man in Sachen Corona mit den anderen Kreis-Kommunen in Kontakt. Per Telefon-Konferenz tausche man sich aus, mit dem Ziel, kreisweit ein möglichst einheitliches Vorgehen der Ordnungsämter umzusetzen.
Frank Gründken ging auf die aktuellen Herausforderungen ein. Das sei eine Herkulesaufgabe, vor allem angesichts der immer neuen Verordnungen, Die träfen meist es am Wochenende ein und müssten dann ab Montag umgesetzt und auf Anfragen von Bürgern und Gewerbetreibenden erläutert werden. In den vergangenen Wochen habe sich vieles überschlagen, räumte er ein. Nach dem SEK-Einsatz im Holtkamp, der glimpflich ausgegangen sei, habe man nicht nur in wenigen Tagen das Impfzentrum in der Linderthalle für die Impfungen der Erzieher und Lehrkräfte aufgebaut, sondern sei auch mit der Einrichtung des Schnelltestzentrums am Mittwoch auf dem Hagen vorn. In den ersten zwei Stunden der Terminvergabe für die Schnelltests am Montag hätten sich bereits 120 Personen angemeldet, schilderte er die große Nachfrage. Nach dem Aussetzen der Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff seien die Testungen zurzeit die einzige Möglichkeit, Infektionsherde zu erkennen.