Werne. Mit einem Jahr Verspätung, aber nicht weniger ehrenvoll, wurden am Samstag, 13. November, neun ehemalige Ratsmitglieder im Bürgersaal des Alten Rathauses in einer Feierstunde verabschiedet.
Bürgermeister Lothar Christ würdigte das ehrenamtliche Engagement der vier Frauen und fünf Männer: Gudrun, Lohoff (SPD), Annegret Lohmann (CDU), Jutta Rogalla-Oesterschulze (SPD), Gudrun Holtrup (CDU), Theodor Stork (UWW), Christian Schmid (CDU), Michael Döpker (CDU), Prof. Dr. Andreas Heinecke (SPD) und Michael Zurhorst (CDU).
„Leider hat uns allen das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht“, begründete er die Verschiebung. Gleichwohl seien die zu Ehrenden keineswegs vergessen, lenkte er die Aufmerksamkeit auf jene, die über viele Jahre an der Gestaltung der Stadt Werne mitgewirkt hatten und nach der Kommunalwahl 2020 aus verschiedenen Gründen dem neuen Stadtrat nicht mehr angehörten.
Im Beisein ihrer Ehegatten, Partner/innen und den Repräsentanten der Fraktionen bedankte sich der Bürgermeister: „Ihnen allen gemeinsam ist das langjährige Engagement für die ,Keimzelle der Demokratie´. So nämlich wurden die Gemeinden seitens des Bundesverfassungsgerichtes genannt“, erläuterte er.
Als „dienstälteste“ in der Runde wurde Gudrun Lohoff – krankheitsbedingt in Abwesenheit – verabschiedet. Bereits am 1. Oktober 1999 wurde sie Mitglied in der SPD-Fraktion. Zunächst wirkte sie unter anderem im Schul-, Sport und Kulturausschuss sowie im Sozialausschuss mit, war in verschiedenen Gremien vertreten (Lokale Agenda, Verwaltungsrat Sparkasse). Lohoff habe sich durch Besonnenheit und verständige Urteilsfähigkeit ausgezeichnet, sagte Christ.
Auf eine ähnlich lange Ratstätigkeit von 19 Jahren blickt Annegret Lohmann zurück, die als Mitglied der CDU-Fraktion in mehreren Fachausschüssen vertreten war, darunter der Bau-, Planungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss. Ferner vertrat sie die Belange der Stadt in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Werne GmbH etc.. Ab 2014 leitete sie als Vorsitzende den Bezirksausschuss in Stockum.
Ebenfalls in Abwesenheit, wurde der Einsatz von Jutta Rogalla-Oesterschulze gewürdigt, die 2008 für die SPD in den Rat einzog und unter anderem dem Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss angehörte. Weitere Gremienarbeit kam hinzu. Von 2009 bis 2014 fungierte sie als stellvertretende Bürgermeisterin.
Auch Gudrun Holtrup (CDU) musste der Feierstunde krankheitsbedingt fernbleiben. Sie gehörte dem Rat von 2009 bis 2020 an und engagierte sich im Ausschuss für Stadtentwicklung. Einen besonderen Schwerpunkt legte Holtrup auf ihr kulturelles Engagement. Als stellvertretende Bürgermeisterinnen hätten sie und Rogalla-Oesterschulze ihm viele Repräsentationstermine abgenommen, bedankte sich Christ. An alle vier verdienten Ratsfrauen gerichtet meinte er: „Sie können auf 63 Jahren erfolgreichen Wirkens im kommunalen Ehrenamt zurückblicken.“
Als Mitglied der Unabhängigen Wähler Werne gehörte Theodor Stork für zwei begrenzte Zeiträume (2011 bis 2014 und 2017 bis 2020) dem Stadtrat an. Der Fachausschuss für Stadtentwicklung und der Bezirksausschuss zählten neben anderen zu seinen Tätigkeitsfeldern. Den „wertvollen Beitrag“ Storks lobte der Bürgermeister ebenso wie dessen Bemühen, auch über Fraktionsgrenzen Kompromisse zu erzielen.
Von 2009 bis 2020 verstärkte Christian Schmid dem für die CDU-Fraktion den Stadtrat an, war im Ausschuss für Stadtentwicklung und im Haupt- und Finanzausschuss vertreten. Er leitete zudem den Betriebsausschuss für Bad und Kommunalbetrieb. Neben vielen weitere Themenfeldern übernahm er von 2011 bis 2016 den Vorsitz der CDU-Fraktion.
Als stellvertretender Vorsitzender engagierte sich Michael Döpker für die CDU-Fraktion und über seine gesamte Ratstätigkeit ab 2004 als Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss. Weitere Mitgliedschaften in Sport-, Sozial und Betriebsausschuss schlossen sich an.
Ebenfalls 16 Jahre lang (ab 2004) war Prof. Dr. Andreas Heinecke im Stadtrat aktiv und übernahm von 2012 bis 2013 den Vorsitz der SPD-Fraktion. Neben vielen Mitgliedschaften in Fachausschüssen lag sein Arbeitsschwerpunkt im Ausschuss für Stadtentwicklung, den er zeitweise leitete. Untrennbar mit dem Namen von Heinecke verbunden sei dessen großes kulturelles Interesse und Wissen, betonte der Bürgermeister.
Nach 26 Jahren hatte Michael Zurhorst (CDU) 2020 den Stadtrat verlassen. Dessen Wirkungsspektrum in Gänze vorzutragen, würde den Rahmen sprengen, räumte Lothar Christ ein und beschränkte sich auf die wichtigsten Eckpunkte. Als Vorsitzender der CDU-Fraktion und des Ausschusses für Stadtentwicklung habe er sich darüber hinaus in vielen Gremien engagiert. Christ zitierte Adelheid Hauschopp-Francke (SPD), die das Wirken des Ratskollegen so gewürdigt habe. „Er werde ihr in Erinnerung bleiben mit seiner Kompetenz und seiner Fähigkeit zum Konsens, wodurch er insgesamt viel bewegt habe.“