Werne. Der Bürgerantrag zu einem Midsommar-Festival am 21. Juni 2022 stieß im Kulturausschuss auf viel Sympathie, aber auch auf große Skepsis. Das Ansinnen der Ideengeber/innen, ein junges Bürgerfest in Werne stattfinden zu lassen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Dennoch kündigte Dezernent Alexander Ruhe eine „vernünftige Ausarbeitung“ an.
Dafür müsse man sich aber Zeit nehmen. „Wir verschließen uns der Idee nicht“, so Ruhe weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt gehe man aber mit „gebremstem Schaum“ an die Sache heran. Und das habe Gründe.
David Ruschenbaum, Veranstaltungsmanager von Werne Marketing, gab zu bedenken, dass der Terminkalender im Juni 2022 schon sehr voll ist: „Werne karibisch wird es wieder geben. Außerdem ist eine Sport- und Vereinsmeile, der wir eine hohe Wichtigkeit beimessen, geplant. Wir müssen uns fragen: Was ist leistbar? Und das Gesamtkonzept muss stimmig sein. Dafür brauchen wir eine gewisse Vorlaufzeit.“
Ähnlich sahen es die politischen Vertreter/innen im Ausschuss, die solch ein Fest grundsätzlich begrüßten, sich aber noch mehr Informationen wünschten. „Wir brauchen mehr Fleisch an der Sache. Ich sehe auch Probleme bei Terminfindung und Kosten“, meinte Rolf Weißner (CDU). Ähnlich äußerten sich Dirk Pohl (SPD) und Barbara Börste (Bündnis 90/Die Grünen).
Kay Hirschhäuser, ehemaliger kulturpolitischer Sprecher der Unabhängigen Wählergemeinschaft Werne (UWW), hatte den Antrag mit eingebracht. Er saß im Zuschauerraum und äußerte anschließend sein Unverständnis über die Ablehnung: „Zur Klarstellung: Es war kein Antrag zur Durchführung des Festivals für Jugendliche und junge Menschen, sondern ein Prüfantrag, ob so ein Fest überhaupt durchgeführt werden könne. So kann man eine gute Idee schnell beerdigen.“
Allerdings versicherte abschließend Wilhelm Jasperneite (CDU): „Verwaltung und ich als Ausschussvorsitzender werden gemeinsam das Gespräch mit der Festival-Initiative suchen. Wir werden die Idee auch in die Haushaltsberatungen 2022 mit aufnehmen.“ Zur Kritik Hirschhäusers sagte er: „Alle Fraktionen waren irritiert. Wir haben eine direkte Beauftragung an die Verwaltung herausgelesen. Ich bin der Meinung, dass wir so einen guten Kompromiss gefunden haben.“