Werne. Um auf sogenannte Spaziergänge aus der Szene der Impfkritiker zu reagieren, veranstaltete das Werner Bündnis gegen Rechts (WBgR) eine Kundgebung auf dem Marktplatz. Fazit: Alles blieb friedlich.
„Wir waren gut vorbereitet und mit starken Kräften vor Ort. Bislang gibt es keine Auseinandersetzungen, nicht einmal verbale“, schilderte Bernd Pentrop, Sprecher der Kreispolizeibehörde Unna, die Lage, als die mit über 100 Menschen gut besuchte Versammlung des WBgR gegen 18.15 Uhr endete.
Da waren die Kritiker der Corona-Maßnahmen und von Impfungen, die sich über die Sozialen Medien verabredet hatten, aber noch aktiv. Als rund eine halbe Stunde später eine 40-köpfige Gruppe auf der Steinstraße Richtung Marktplatz unterwegs war, schritten die Polizeibeamten ein und lösten die Versammlung auf.
„Aufgrund der Ankündigung handelte es sich durchaus um eine Versammlung, die nicht angemeldet war. Wir haben diese deshalb gestoppt und Platzverweise ausgesprochen. Dem sind die Personen auch nachgekommen“, berichtete Pentrop wenig später.
Gegen 17.30 Uhr hatte die Kundgebung des WBgR, begleitet von der Polizei und Ordnungsamtschefin Kordula Mertens und Mitarbeiterin Petra Jäger, begonnen. Die Initiatoren warben für ein „Gemeinsam gegen Corona“ und warnten vor zunehmender Radikalisierung der Querdenker-Szene in den Sozialen Medien, vor allem bei Telegram. Gleichzeitig kam auch Kritik an der weltweit ungerechten Verteilung des Impfstoffs zur Sprache.
Die „Spaziergänger“, die sich gegen eine Impfpflicht und Corona-Maßnahmen wie die 2G-Regel wenden, gaben sich zu diesem Zeitpunkt nur schwer zu erkennen. Einige hatten Kerzen in der Hand oder eine Lichterkette um den Hals hängen.
Unverständnis äußerte Polizeisprecher Bernd Pentrop bereits im Vorfeld: „Wir haben Meinungsfreiheit. Hätte die Gruppe eine Versammlung ordnungsgemäß angemeldet, wäre alles okay gewesen.“ So kam es schließlich zu den Platzverweisen und Auflösung der Versammlung.