Mittwoch, September 11, 2024

Dreigruppen-Betrieb in der Horster Kita: Entscheidung vertagt

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Werne/Horst. „Es spricht doch nichts dagegen. Deswegen bin ich über die Entscheidung enttäuscht“, sagte Herbert Schulze Geiping nach der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Die Forderung des Kindertagesstättenvereins St. Marien e.V. nach einem dauerhaften Dreigruppenbetrieb der Kita, unterstützt von der CDU- und FDP-Fraktion, wurde (noch) nicht erfüllt.

Die Verwaltung schlug vor, den Antrag bis zu den Haushaltsberatungen 2023 zurückzustellen. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, ob wir die Plätze brauchen oder nicht“, erklärte Dezernent Frank Gründken, der gleichzeitig seine Wertschätzung für die Elterninitiative ausdrückte. Zur Begründung hieß es außerdem in der Vorlage: Leider erschweren kurzfristige und nicht planbare personelle Wechsel die Planung der Kindergartenlandschaft. Ferner würden 15 Kinder die Kita in Horst im Sommer 2023 verlassen.

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„Die Kita erfreut sich großer Beliebtheit, Familien wurden schon Absagen erteilt. Die Entscheidung können wir nicht zurückstellen“, argumentierte Carolin Siegroth, sachkundige Bürgerin für die FDP.

Hintergrund: Die Verlängerung der Betriebserlebnis für das Provisorium Dorfgemeinschaftshaus ilt noch bis zum 31. Juli 2025. Dort ist eine dritte Kita-Gruppe untergebracht. Dem Träger solle nun ausreichend Zeit für die Errichtung einer dauerhaften Lösung gegeben werden, heißt es im Antrag der Christdemokraten und Liberalen. Dieser möchte, so der Hinweis der Antragssteller, an der Westseite des Kita-Gebäudes auf einer Fläche von 180 bis 200 Quadratmeter einen weiteren Anbau realisieren.

„Wir können noch nicht einschätzen, ob wir Kita-Plätze in Stockum, Horst oder Evenkamp benötigen. Wir wollen uns den Rücken frei halten und bitte darum, noch zu warten, auch wenn es Ihnen nicht gefällt“, so Frank Gründken, der Unterstützung von der SPD erhielt. Er spielte dabei wohl auf eine Ausschuss-Sitzung im April 2021 an. Denn vor gut einem Jahr hatte der damalige Dezernent Alexander Ruhe bekannt gegeben, dass zukünftig Bedarf für eine Kita-Erweiterung im Ortsteil Stockum bestehen könnte.

Gründken schlug schließlich vor, nach der Sommerpause – auch mit Blick auf ukrainische Flüchtlingskinder – Stellung zu beziehen. Denn auch die Sozialdemokraten wollten keinen Aufschub bis 2023. So stimmten FDP und CDU nach kurzer Beratung zu, ihren Antrag auf drei Punkte zu reduzieren:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Vorgaben des Trägers in Horst durch die Aufnahme in die Kitabedarfsplanung abzusichern, diesen bei der Planung, baurechtlichen Prüfung und Genehmigung zu unterstützen sowie in Abstimmung mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) einen dauerhaften Dreigruppenbetrieb zu ermöglichen. Der Abschluss eines Garantievertrages bzw. einer Bürgschaftserklärung der Stadt Werne über Miete und Nebenkosten mit dem Investor, dem Förderverein Dorfgemeinschaft Horst & Wessel e.V. wurde hingegen ausgespart.

Darüber, in der Sache weiterzuarbeiten und den Träger zu unterstützen, waren sich letztlich alle Fraktionen einig.

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