Werne. „Einen rasanten Aufschwung“ erlebe derzeit die Nachfrage nach Freiflächen-Photovoltaik rund um Werne. Das berichtete der Dezernent für Stadtplanung, Ralf Bülte, im Ausschuss für Umweltschutz, Mobilität und Klimaschutz unter Punkt Mitteilungen.
Anders als PV-Anlagen auf oder an Gebäuden werden diese auf dem Boden installiert. Der Stadt lägen Anfragen für Projekte mit einer Gesamtleistung von 32,2 Megawatt vor, schilderte er. Die Leistung entspreche jener von acht großen Windkraftanlagen, zog er den Vergleich. Und auch bei den in Rede stehenden Flächen von insgesamt 55,3 Hektar sind die Dimensionen offenbar beeindruckend. So setzte der Dezernent dazu die Gewerbefläche von Amazon mit 24 Hektar in Relation.
„Da ist ein Unternehmen aus Bayern, das gegenwärtig Landwirte anspricht. Das ist in der Sache erst mal gut“, meinte er mit Blick auf die Nutzung Erneuerbarer Energien. Anders als bei Windrädern aber, deren Anlage im Außenbereich privilegiert sei, müssten für Anlagen von Freiflächen-Photovoltaik jeweils Bebauungspläne aufgestellt werden. Darüber habe die Stadt eine Steuerungsmöglichkeit. Wirtschaftlich seien solche Anlagen etwa ab einer Größe von drei bis vier Hektar, erläuterte Bülte. Auf den Flächen unter den Anlagen sei beispielsweise auch Landwirtschaft oder die Anlage von Blühwiesen und somit eine Mehrfachnutzung der Flächen möglich.
„Boden ist knapp“, konstatierte er aber auch mit Blick auf eine ganze Reihe von Fragen, die sich nicht zuletzt auf die genannten Dimensionen beziehen. So stünden 80 Prozent der Außenbereichsflächen rund um Werne unter Landschaftsschutz, gab er zu bedenken. Da werde der Kreis Unna sicherlich mitreden. Auch die Maßgaben des Regionalplans seien zu beachten.
Fragen zu einem möglichen genossenschaftlichen Betrieb der Anlagen, zu einer Bürgerbeteiligung oder zu den Gewerbesteuern gelte es ebenfalls zu klären. Letztere wären bei einem Unternehmen, das nicht in Werne ansässig sei, dann nicht so bedeutend.
Die Anträge von Firmen zur Aufstellung von Bebauungsplänen würden wir prüfen, das ist ein wichtiges Thema, ordnete der Dezernent ein. „Da geht richtig was ab. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass um Werne in zehn Jahren 50 Hektar mit solchen Anlagen bebaut seien werden“, schloss er.