Werne. Die CDU in Werne kommt nicht zur Ruhe. Anfang der Woche ist Uta Leisentritt von ihrem Amt als zweite Vorsitzende des Ortsverbandes zurückgetreten. Fraktionschefin will sie dagegen bleiben. Der offene Machtkampf mit dem Vorsitzenden Martin Cyperski spitzt sich zu.
Als Anlass für ihren Rückzug nennt sie in ihrer E-Mail an die Vorstandsmitglieder, die WERNEplus vorliegt, deren Verhalten auf der Mitgliederversammlung. Wie berichtet war ein Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung um eine Diskussion zur aktuellen Lage innerhalb der Partei mehrheitlich abgelehnt worden. Es könne nicht sein, dass sie als einzige aus dem Vorstand diesem Antrag zugestimmt habe, schreibt Uta Leisentritt und nennt diese Situation „unsäglich“.
„Nach der Mitgliederversammlung hat es bisher auch keine Einladung zu einer Krisensitzung gegeben und wir sind, wie es auch Christian Schmid immer wieder sagt, führungslos. Ganz Werne weiß, dass Thomas (Neubourg, ehemaliger Bürgermeisterkandidat, Anm. d. Red.) nicht aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist sondern weil er keinerlei Unterstützung aus der Parteispitze – Philipp (Gärtner, Anm. d. Red.), Tim (Stohlmann, Anm. d. Red.) und mich nehme ich da explizit aus – erhalten hat und ihm stattdessen nur Knüppel zwischen die Beine geworfen wurden“, erhebt die Fraktionschefin weiterhin schwere Vorwürfe gegen einzelne Parteikollegen.
Das alles lasse sich nicht mit ihrem Amt als stellvertretende Parteivorsitzende vereinbaren – daher der sofortige Rückzug von diesem Amt. „Sollte Martin Cyperski wirklich, wie angekündigt, seine Mandate zum 31. Oktober 2025 niederlegen, stehe ich gerne für einen Wiederaufbau der Partei mit einem neuen Vorsitzenden zur Verfügung“, endet Leisentritts Schreiben an den Vorstand.
Jörg Weber, Pressesprecher der Christdemokraten in Werne, bestätigte den Rückzug von Uta Leisentritt und bedauerte den augenblicklichen Konflikt innerhalb der CDU. „Martin Cyperski kann alle Vorwürfe entkräften“, sagte Weber gegenüber WERNEplus. Genauso äußerte sich der Vorsitzende selbst und verwies auf die anstehende Vorstandssitzung am kommenden Dienstag (10.06.2025). Um sich persönlich zu entlasten, erwägt Cyperski die Veröffentlichung aller Fakten in diesem internen Streit. Auch in Sachen Bürgermeisterkandidatur soll dann die „Kuh vom Eis“.