Freitag, Juni 13, 2025

Bezahlbares Wohnen: Hübchen will ehemalige Steintorschule entwickeln

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Werne. Die Idee ist nicht neu, auf dem Gelände der ehemaligen Steintorschule Wohnraum zu schaffen, unter anderem auch geförderte Wohnungen. Lars Hübchen, Bürgermeisterkandidat der SPD, betont das Potenzial dieser Fläche in einer Pressemitteilung.

Das Areal liege an einem städtebaulich bedeutsamen Eingang zur Innenstadt und stehe seit Jahren leer. Der bauliche Zustand sei inzwischen mehr als bedenklich: Die Fenster des alten Schulgebäudes sind vernagelt, Versorgungsleitungen gekappt, der Putz bröckelt. Auf dem Gelände sammelt sich Müll, das Gebäude muss vor Vandalismus geschützt werden. „Was früher ein lebendiger Ort war, ist heute ein verwahrloster Schandfleck mitten in unserer Stadt“, sagt Lars Hübchen. „Und das an einer so zentralen Stelle – das darf nicht so bleiben.“

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Er begrüßt, dass es im Frühjahr 2024 auch Signale einer Kooperationsbereitschaft der angrenzenden Eigentümerin gegeben habe, fordert nun aber sichtbare Fortschritte seitens der Stadtverwaltung.

Gerade weil die Fläche städtebaulich so prominent liegt, müsse sie mit besonderem Anspruch entwickelt werden: als zukunftsweisendes Wohnprojekt mit einem hohen Anteil an geförderten Wohnungen – durchdacht, modern und eingebettet in ein lebenswertes Quartier.

Auch die städtischen Flächen ehemaliger Schulstandorte wie der Wienbredeschule oder der Barbaraschule könnten mittelfristig für den Wohnungsbau aktiviert werden – vorausgesetzt, die Unterbringungssituation für Geflüchtete lässt dies zu. „Solange diese Gebäude für eine vorübergehende Nutzung – etwa als Unterkunft oder Verwaltungsstandort – gebraucht werden, ist das selbstverständlich vorrangig. Aber perspektivisch müssen wir diese Potenziale im Blick behalten“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Derzeit seien innerhalb neuer Baugebiete weitere rund 60 Wohneinheiten im Bereich des öffentlich geförderten Wohnungsbaus in Planung. „Das zeigt: Es gibt Bewegung – aber sie reicht nicht aus, um die schon 2018 formulierte politische Zielmarke zu erreichen“, so der Bürgermeisterkandidat der Sozialdemokraten weiter.

Lars Hübchen (links) und Jan Hische, Vorstand der WBG Lünen, tauschten sich aus. Foto: privat

Zuvor hatte sich Lars Hübchen mit Jan Hische, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG (WBG Lünen), zu einem intensiven Austausch über die derzeitige Situation im Wohnungsbau getroffen. Im Zentrum des Gesprächs stand die Frage, wie generell mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann – insbesondere vor dem Hintergrund der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt.

„Werne ist ein attraktiver und deshalb beliebter Wohnstandort. Darauf können wir stolz sein. Aber ich möchte auch dafür sorgen, dass Wohnen für jeden bezahlbar ist“, wird Hübchen in der Pressemitteilung weiter zitiert. Der Bedarf an öffentlich geförderten Wohnungen nehme deutlich zu – das zeigen die stetig steigenden Zahlen von Neuanträgen für Wohnberechtigungsscheine (WBS), die sich von 56 im Jahr 2017 auf bereits 92 bis Juli 2023 erhöht haben. Diese und weitere Daten gehen aus einer Vorlage hervor, die die Stadtverwaltung im Jahr 2023 zur Entwicklung von Angebot und Bedarf öffentlich geförderten Wohnraums vorgelegt hat.

Gleichzeitig steht der Wohnungsmarkt vor einer großen Herausforderung: Allein im Jahr 2025 werden rund 170 der aktuell rund 700 geförderten Mietwohnungen aus der Mietpreisbindung fallen.

„Dieses Ungleichgewicht zwischen wachsendem Bedarf und schwindendem Angebot müssen wir dringend ausgleichen“, so Hübchen. „Wenn immer weniger preisgebundene Wohnungen verfügbar sind, betrifft das nicht nur Menschen mit geringem Einkommen. Es betrifft die Mitte der Gesellschaft – Familien, Rentnerinnen, Alleinerziehende, Berufsanfänger.“

Jan Hische machte im Gespräch deutlich, dass öffentlich geförderter Wohnungsbau derzeit wieder besonders stark nachgefragt wird – auch seitens der Wohnungswirtschaft. Grund dafür seien die massiv gestiegenen Baupreise und das hohe Zinsniveau, die Investoren vom freifinanzierten Wohnungsbau abhalten. Es gebe aktuell einen regelrechten Run auf geförderte Bauprojekte, so Hische.

Wichtig sei aus Sicht der WBG Lünen dabei vor allem eines: Dass Wohnungsunternehmen frühzeitig in kommunale Planungen eingebunden werden und diese partnerschaftlich mitentwickeln können. Nur so ließen sich realistische, wirtschaftlich tragfähige und städtebaulich überzeugende Lösungen erreichen. Die WBG hat in Werne bereits das Kastanienquartier an der Horster Straße (ehemaliger Standort der Wiehagenschule) entwickelt.

„Werne weiter denken“ – Bürgermeisterkandidat Lars Hübchen startet Podcast

Mit „Werne weiter denken“ startet SPD-Bürgermeisterkandidat Lars Hübchen ein persönliches Audio-Format, das Einblicke in seine Ideen, Werte und Vorhaben für die Stadt Werne gibt. Offen, direkt und nah dran an dem, was die Menschen bewegt.

Erste Folge: Donnerstag, 13. Juni 2025. Der Podcast ist über alle gängigen Plattformen wie zum Beispiel Spotify oder Apple Podcasts verfügbar.

Die Hörerinnen und Hörer sind eingeladen, ihre Themenvorschläge einzubringen – zum Beispiel über Social Media oder per E-Mail. „Ich freue mich über jede Rückmeldung. Der Podcast soll zum Mitdenken anregen – und zeigen, dass Politik auch anders klingen kann“, so Hübchen.

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