Werne. Drei neue Varianten für die Erweiterung der Wiehagenschule hat das beauftragte Planungsbüro gpe projekt aus Meschede kurzfristig ausgearbeitet und in der Ratssitzung am Mittwoch, 27. September 2023, vorgestellt. Zahlreiche Eltern mit Kindern zeigten Präsenz und verfolgten den Tagesordnungspunkt mit Interesse.
Der Anlass, weitere Möglichkeiten der Schulerweiterung vorzulegen, war die Kontroverse um den Bau einer Verbindungsbrücke zwischen Bestandsgebäude und Erweiterungsbau. Das hatte in der Vorwoche im Ausschuss des Kommunalbetriebs Werne (KBW) zu einem heftigen Schlagabtausch geführt. Hoher Kostenaufwand auf der einen Seite und die räumlichen Erfordernisse des pädagogischen Konzepts sowie die Sicherheit der Kinder auf der anderen, hatten in Politik, Schule und Elternschaft hohe Wellen geschlagen. Eine Einigung auf eine der Varianten kam nicht zustande.
Im Rat schickte Bürgermeister Lothar Christ gleich voraus, dass auch in dieser Sitzung noch nicht mit einer Beschlussreife zu rechnen sei. Vielmehr wolle man sich mit den neuen Denkvarianten auseinander setzen. „Das ist eine komplexe Aufgabenstellung, es geht um eine wichtige Aufgabe und viel Geld“, sagte der Verwaltungschef und mahnte zu sachlichem Umgang mit den Dingen. Die Denkvarianten zu deutlich geringeren Kosten seien überlegenswert.
In der ersten, Variante 2.C, schlagen die Planer einen dreigeschossigen Erweiterungsbau und einen Verbindungsgang im Erdgeschoss vor. Eingepreist werden müssten dann unter anderem die Entnahme und Ersatzpflanzung von Bäumen, die für die Verbindung notwendigen Umbaumaßnahmen. Voraussichtliche Gesamtkosten: 5,99 Millionen Euro.
Variante 3.A sieht eine gerade Brücke und eine Erweiterung der Mensa im Bestand vor. Das hätte unter anderem die Verkleinerung des Schulhofes im rückwärtigen Bereich zufolge, Bibliothek und Differenzierungsraum müssten im Erweiterungsbau verortet werden. Während der Bauzeit müsste zudem eine Interimslösung für die Mensa gefunden werden. Voraussichtliche Gesamtkosten: 5,62 Millionen Euro,
Mit einem zweigeschossigen Erweiterungsbau, einer Verbindung im Erdgeschoss und einer Mensaerweiterung wartet die Variante 3.B auf. Hierbei müssen Umbaukosten für den Anschluss an das Bestandsgebäude, Entfall von Bäumen und Ersatzpflanzungen eingerechnet werden. Voraussichtliche Gesamtkosten: 5,91 Millionen Euro.
Claudia Lange (FDP) hatte im Rückblick Kritik geäußert. Das pädagogische Konzept in Frage zu stellen, sei ein Schlag ins Gesicht der Schulgemeinde gewesen. Heute seien oft beide Eltern berufstätig und die Kinder lange an dem Lernort. Hinzu komme schon bald der Rechtsanspruch auf den Offenen Ganztag. Man müsse zum Wohl der Kinder entscheiden, stellte sie fest.
Benedikt Striepens (Grüne) mahnte, eine große Kontroverse zu vermeiden. Für die Schulgemeinde sei es schlecht, wenn ein Teil dagegen und einer dafür sei. Man müsse eine möglichst einvernehmliche Lösung finden.
Wir sollten die Varianten prüfen und dafür zeitnah mehrere Sitzungen ansetzen, schlug Uta Leistentritt (CDU) zum Verfahren vor.