Werne. Wenn Dirk Pohl heute Abend (28.09.2022) wieder für die SPD im Stadtrat sitzt, stecken ihm 42,195 Kilometer in den Beinen. Denn der 61-Jährige war einer von über 45.000 Teilnehmenden beim Berlin-Marathon 2022 am vergangenen Wochenende.
Als Sieger Eliud Kipchoge (Kenia) in 2:01:09 Stunden mit neuer Weltrekordzeit ins Ziel kam, hatte Dirk Pohl schon mehr als die Hälfte der Strecke geschafft. Für ihn stoppten die Uhren bei 3:36:21 Stunden. „Auf den letzten fünf Kilometern musste ich ganz schön beißen“, sagt der SPD-Politiker, der vor genau 35 Jahren erstmals einen Marathon in Angriff nahm – ebenfalls in Berlin. „Damals stand die Mauer noch“, erinnert sich Pohl, der seitdem circa 15 Wettbewerbe dieser Art absolviert hat.
1987 kam Dieter Saremba, der damals eine Work-out-Gruppe beim TV Werne geleitet hat, auf die Marathon-Idee. „‚Machen wir es doch einfach mal‘, hat er damals zu uns gesagt“, berichtet Dirk Pohl. Gerhard Tolz war mit 2:52 Stunden der schnellste Werner. Pohl finishte in der fast identischen Zeit wie am vergangenen Wochenende.
„Es waren Trommler, Rock- und Jazzbands und sogar Alphorn-Bläser an der Strecke. Berlin ist das Größte im Laufsport, die Atmosphäre einmalig. Ich bin nun fast jedes Jahr dort am Start“, erzählt der Rechtsanwalt aus Werne, der nach seiner Premiere 1987 aber erst einmal den Fokus auf sein Studium in Münster gelegt hatte. Erst ab 2015 sammelte er die Marathon-Urkunden.
In seiner Altersklasse M60 erreichte Dirk Pohl schließlich den 169. Platz von über 1.200 Teilnehmern – ein beachtliches Ergebnis. „Die Schnellsten in meiner Altersklasse laufen 2:42 Stunden. Die sind schon richtig gut drauf. Ich hege dagegen keine große Ambitionen, laufe als Breitensportler eher um die ‚goldene Ananas‘. Das Rennen an sich ist dann Belohnung für das harte Training im Vorfeld“, meint das Werner Ratsmitglied.
In gut fünf Wochen, am 6. November 2022, steht Dirk Pohl, der auch beim Radsport-Club Werne aktiv ist, wieder an der Startlinie eines Marathonlaufes – dann in Istanbul. „Dort geht es mir aber mehr um das Sightseeing anstatt um den sportlichen Wettkampf“, so der 61-Jährige abschließend.