Werne. Wie sind wir als Verein aufgestellt? Wie wollen wir uns weiterentwickeln? Antworten auf diese Fragen suchten acht Mitglieder des Werner SC auf einer zweitägigen Klausurtagung im SportCentrum Kaiserau.
Acht WSC-Vereinsmitglieder aus unterschiedlichen Abteilungen und vom Gesamtvorstand setzten sich dazu mit Vereinscoach Ronnie Goertz zusammen und arbeiteten sich durch ein straffes Aufgabenfeld. Dabei ging es um Vereinsentwicklung, Mitgliedergewinnung und Ausbau der Sportstätte im Lindert. Denn, darüber waren sich die Vereinsvertreter von vornherein einig: Der Lindert muss die sportliche Heimat des Werner SC bleiben und soll das Herzstück des mit 1.350 Mitgliedern zweitgrößten Vereins der Lippestadt werden.
Auf Initiative des Gesamtvorstandes kam die Klausursitzung zustande. „Es ist ja nicht erst seit gestern bekannt, dass wir auf dem Trainingsgelände im Lindert restlos ausgebucht sind und dringend neue Trainingsplätze brauchen“, nannte Vorsitzender Oliver Grewe das zentrale Problem. Mit Planungen zur Erweiterung des Trainingsgeländes beschäftigt sich seit einigen Wochen eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der vier Abteilungen Tischtennis, Volleyball, Freizeit- und Breitensport sowie Fußball. Eine Möglichkeit ist die Anpachtung der nördlich des Lindert gelegenen Ackerfläche. Hier wäre Platz für einen Rasenplatz, aber auch für eine Freilufthalle und Gebäude mit Mehrzweckräumen.
Doch es gibt aus Sicht des Werner SC weitere Baustellen, die dringend angegangen werden müssen. Der Kunstrasenplatz sei in die Jahre gekommen und müsse erneuert werden - und hinsichtlich der Nutzung durch die Landesliga-Fußballer mit einem geeigneten Floor belegt werden. Besucher eines Fußballspiels im Lindert würden wortwörtlich im Regen stehen gelassen, denn es fehle eine Unterstellmöglichkeit, die Schutz bietet vor Wind, Regen und Schnee, heißt es seitens des Vereins. Auch bei den Umkleidekabinen sei eine Nachbesserung erforderlich, denn die Gastmannschaften müssen sich in der Lindert-Sporthalle umziehen.
„Im Freizeit- und Breitensport ist der Bedarf an neuen Räumen definitiv vorhanden“, berichtete Sonja Pielke, Vorsitzende der Freizeit- und Breitensport-Abteilung (F&B), und verwies auf die aktuell vom Verein vorgenommene Abfrage aller vier Abteilungen. „Viele Übungsräume sind in einem erbärmlichen Zustand.“ So frieren die Teilnehmer der Hulahopp- und Wirbelsäulenkurse in der Wienbrede-Turnhalle, weil dort die Heizungsanlage defekt ist. Die Kraftsportler haben nach den schweißtreibenden Übungen keine Möglichkeit, im Turm am Fürstenhof zu duschen. Viele wünschen sich vereinseigene Sporträume zur dauerhaften und sicheren Nutzung, teilt der Verein ferner mit.
An dem Klausurwochende durften Wünsche und Visionen geäußert werden. Vor der Umsetzung konkreter Projekte stand die Bestandsaufnahme. In Arbeitsgruppen aufgeteilt, nahmen die Teilnehmenden eine Analyse der Ausgangssituation vor. Das Ergebnis: Der Werner SC ist richtig gut aufgestellt. Zahlreiche engagierte ehrenamtliche Mitglieder sorgen für den reibungslosen Ablauf in den Abteilungen. Durch systematisches Management soll das Ehrenamt im Verein attraktiver gestaltet werden, der Austausch intensiviert und die Weiterbildung verstärkt ausgebaut werden. Durch die Arbeit im Verein erhalten Menschen die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und Ideen gemeinsam im und mit dem Verein umzusetzen.
Zentrales Thema am zweiten Tag der Klausurtagung war der Ausbau des Sportzentrums Lindert zu einer gemeinsamen Heimat für den gesamten Verein. Einig waren sich alle, dass als erste Maßnahme der Lindert zu einer Begegnungsstätte für Generationen und zu einem Ort des generationsübergreifenden Miteinanders werden soll. Dazu gehört der Bau einer funktionellen Sport- und Begegnungsstätte und der Ausbau der Sportanlage ebenso wie die Verlagerung der WSC-Aktivitäten hierhin und die Entwicklung neuer Angebote, die über Bewegungs- und Trainingsangebote hinausgehen. In der geplanten Begegnungsstätte wäre Platz für die Geschäftsstelle des Vereins, in Multifunktionsräumen könnten Kurse aus dem F&B-Bereich stattfinden, es gäbe Veranstaltungsräume für alle vier Abteilungen des Werner SC.
Nach Bestandsaufnahme und Festlegung von Zielen geht es für die Teilnehmenden der Klausurtagung nun darum, Strategien zur Umsetzung der Maßnahmen festzulegen. „Das Wochenende in Kaiserau war eine gute Gelegenheit, um uns zu sensibilisieren für die Punkte, die wir vorher nicht im Blick hatten“, fasste Beate Schmidt zusammen. Nun müssen wir das passende Konzept zur Vereinsentwicklung erarbeiten, die Abteilungen mit ihren Mitarbeiter/innen und Mitgliedern darüber informieren und alle bei der Umsetzung mitnehmen. -Jörg Stengl-