Werne. Zum zweiten Mal hat der Integrationssportverein Hockey United Werne Kinder mit Migrations- und Fluchthintergrund zum Projekt „Lernen & Hockey“ eingeladen – diesmal im Sportzentrum Dahl. Die meisten Mädchen und Jungen waren vor dem Krieg in der Ukraine nach Werne geflüchtet.
Hatten sich bei der Premiere im Jahr 2021 mehrheitlich Kinder aus Syrien an der Nachhilfe-Aktion kurz vor dem Schulstart interessiert, dominierte diesmal die Ukraine. Das stellte die Lehrkräfte Hannah Flechtner, Lea Schröer und Paula Woller vor eine besondere Herausforderung, da die meisten Lernwilligen nur ein paar Brocken Deutsch und wenig Englisch sprachen. Eine wertvolle Unterstützung war Loriana Wenner, die Mama einer erfahrenen United-Spielerin, mit ihren Russischkenntnissen.
So „büffelten“ Pavlo, Victoria, Nicolai, Maxim und Co. fleißig Deutsch, während sich Kayon und Zhayon Arabow, die beide aus Tadschikistan stammen, auf die Mathematik-Aufgaben der weiterführenden Schule vorbereiteten.

Nach einer Mittagspause – an Tag eins lockte ein vegetarischer Gemüseauflauf, tags darauf Pizza – gab es eine weitere Lerneinheit, bevor es dann mit den erfahrenden United-Trainerinnen auf den Kunstrasenplatz ging, wo die neugierigen Hockey-Neulinge die ersten Techniken der olympischen Sportart erlernten.
„Das Projekt soll eine Tradition in unserem Vereinskalender werden. In den nächsten Jahren wollen wir noch mehr Geflüchtete schulisch unterstützen – und sie natürlich für unseren Sport begeistern“, resümierte Salim, zweiter Vorsitzender von Hockey United.

Er selbst floh vor politischer Verfolgung aus der Türkei, arbeitet inzwischen als Lehrer und hat seine Liebe für Hockey beim Integrationsverein in Werne entdeckt. Auch Tochter Eslem jagt der Hartplastikkugel schon nach.
Salim dankte der Arbeitsgemeinschaft Flüchtlinge (AGF) e.V., dem Ukraine-Frauen-Café der evangelischen Kirchengemeinde, dem Partyservice Klimecki sowie dem Fußballverein Eintracht Werne für die Unterstützung der Aktion.