Werne. Der vorletzte Triathlon der schnellsten Liga NRWs über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen stand am vergangenen Sonntag in Verl auf dem Programm der ersten Mannschaft der TV Werne Wasserfreunde.
Verletzungssorgen und die Urlaubszeit machten es erforderlich, dass die Stammbesetzung um Topmann Lennard Langerbein und Routinier Stephan Rengelink von Thorsten Kräher und Hanno Sancken aus der zweiten Mannschaft verstärkt wurde.
Für Kräher, der als Ironman vor wenigen Wochen noch zehn Mal so lange auf der Rennstrecke war, sollte das kurze und explosive Rennformat eine neue Erfahrung werden, insbesondere weil auf der Radstrecke durch die Windschattenfreigabe in der Top-Liga ein echtes Radrennen gefahren wird. Ebenso für Hanno Sancken, der die Herausforderung bei seinem insgesamt erst dritten Triathlon hoch motiviert annahm.
Neoprenanzüge waren temperaturbedingt verboten, was die Hoffnung auf etwas weniger Rückstand nach dem Schwimmen – ironischerweise die schwächste Disziplin der Wasserfreunde – etwas dämpfte. Beim Massenstart im Verler See bekam Sancken direkt mehrere Schläge und Tritte ins Gesicht ab, was ihn nicht daran hinderte, als zweiter Werner in 12:58 Minuten hinter einem starken Langerbein (11:07 Minuten) ein gutes Schwimmen abzuliefern. Rengelink fand seinen Rhythmus im Wasser nicht, konnte aber kurz hinter Sancken nach 13:07 Minuten auch in die Wechselzone stürmen. Kräher komplettierte als Vierter nach14:39 Minuten das Schwimmen.
In der Wechselzone hieß es, die Badekappe und die Schwimmbrille gegen den Radhelm zu tauschen und mit dem Rennrad schnellstmöglich zur magischen Linie zu laufen, ab der die Athleten aufsteigen und losfahren dürfen. Die Schuhe befinden sich bei diesem Sprintformat immer an den Pedalen und werden erst während der Fahrt angezogen, um keine Zeit zu verlieren.
Langerbein erwischte aufgrund seines starken Auftritts im Wasser eine große und schnelle Radgruppe. Da andere Athleten hier die Initiative ergriffen, konnte er sich bei 44 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit relativ gut für den abschließenden Lauf schonen. Rengelink bildete mit vier weiteren Athleten eine Zweckgemeinschaft auf dem Rad und konnte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 42 Km/h einige Plätze gut machen.
Sancken musste Rengelinks Gruppe auf dem Rad ziehen lassen, kämpfte lange alleine und fand schließlich einen Mitstreiter, mit dem er sich in der Führung abwechseln konnte; er erreichte einen beachtlichen 36er Schnitt. Kräher hing auf dem Rad zwischen den Gruppen fest. Zu groß die Lücken nach vorne und hinten. Er kämpfte sich alleine über den flachen Kurs und lieferte mit 37 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit ein beeindruckendes Einzelzeitfahren ab.
Der abschließende 5-km-Lauf verlangte den Athleten die letzten Körner ab. Langerbein lief kontrolliert und blieb als einziger Wasserfreund unter der Marke von einer Stunde Gesamtzeit. Rengelink lieferte mit 18:03 Minuten die schnellste Zeit der Wasserfreunde in dieser Disziplin ab. Sancken lief starke 20:17 Minuten. Ein Raunen ging durchs Publikum, als er einen fulminanten Schlusssprint über 100 Meter gegen seinen direkten Konkurrenten mit wenigen Zentimetern Vorsprung für sich entscheiden konnte.
Kräher wuchs über sich hinaus und stellte trotz der Vorbelastung in 19:57 Minuten eine neue persönliche Bestzeit auf. Erschöpft aber zufrieden benötigte er für sein Fazit nur ein Wort: „Aua.“ Seine smarte Sportuhr legte ihm nach dem Rennen eine Erholungszeit von 69 Stunden ans Herz.
Im Ergebnis lieferten die Wasserfreunde einen starken Wettkampf gegen noch stärkere Konkurrenten ab. Die Einzelplatzierungen: 22 (Langerbein), 42 (Rengelink), 63 (Sancken) und 65 (Kräher) reichten am Ende für Platz 15.
In der Tabelle findet sich die erste Mannschaft nun auf Platz 13 von 18 Teams wieder, wobei ab Platz 15 die Abstiegszone beginnt. Für die Underdogs um Kapitän Sebastian Nieberg kommt es also beim letzten Rennen am 21. August in Krefeld zum Showdown im Abstiegskampf: „Wir nehmen die Herausforderung an und freuen uns auf Krefeld. Wir wollen und werden auch nächstes Jahr mit den schnellsten Athleten NRWs an der Startlinie stehen.“