Werne. Der Baustart soll im November 2024 erfolgen. Die ersten Pläne bzw. Konzeptideen des Architekturbüros „farwick+grote+partner“ für die neue Zweifach-Sporthalle plus vier Mehrzweckräumen an der Klöcknerstraße wurden im jüngsten Ausschuss des Kommunalbetriebs Werne (KBW) vorgestellt und bei wenigen Anregungen für gut befunden. Diskussionen gab es erneut zum fehlenden Förderbescheid und zur Zukunft der Barbarahalle.
Wie berichtet entstehen auf dem Nachbargrundstück 22 Parkplätze, direkt vor der Halle kommen weitere sechs behindertengerechte Stellplätze hinzu. Die Bäume samt Wallanlage sollen soweit es möglich ist, erhalten bleiben. Im Südosten müsse der Wall allerdings zurückgebaut werden, hieß es. Die Pkw-Erschließung erfolge über die Klöcknerstraße und den Stollenweg, die fußläufige Erschließung (für die Kinder der Wiehagenschule) über die Waldstraße.
Geplant ist ein zweigeschossiger Bau, die vier Mehrzweckräume (als Ersatz für die Räume im Fürstenhof-Turm) sollen plus separate Umkleiden im Obergeschoss entstehen. Auch eine Teeküche sei möglich. „Wir sind da in enger Absprache mit Schule und Vereinen“, versicherte Phillip Cramer, Leiter des Gebäudemanagements im KBW.

Artur Reichert (FDP) hielt den Eingang über die Klöcknerstraße für unglücklich. Über die Waldstraße wäre es für die Kinder sicherer, damit sie nicht entlang der stark befahrenen Klöcknerstraße müssten.

Der Vorplatz soll mit eindeutiger Addressierung zur Klöcknerstraße entstehen. Visualisierung: farwick+grote+partner
Förderbescheid lässt auf sich warten
Kurz vor Weihnachten 2022 hatte der Bundestagsabgeordnete Michael Thews (SPD) Bürgermeister Lothar Christ die frohe Kunde über die Förderung der neuen Zweifach-Turnhalle überbracht. Der Zuschuss des Bundes in Höhe von 3,06 Millionen Euro – und damit rund 40 Prozent der Gesamtkosten – sei sicher, teilte MdB Thewes seinerzeit mit. Allerdings lasse der offizielle Förderbescheid weiter auf sich warten, teilte KBW-Leiter Frank Adamietz auf Nachfrage von Uta Leisentritt (CDU) mit.

Wie geht es mit der Barbarahalle weiter?
Voraussetzung für die millionenschwere Förderung ist bekanntlich der durch Ratsbeschluss nachgewiesene Abriss der Barbara-Halle nach Inbetriebnahme der Zweifach-Sporthalle bis 2027. Die Ausschussmitglieder erweiterten den Beschlussvorschlag unter Vorbehalt der positiven Förderung des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Uta Leisentritt dazu: „Sollte der Förderbescheid nicht kommen, müssen wir den Abriss stoppen.“
Eine Idee brachte Artur Reichert noch in die Diskussion ein. Der Liberale fragte: „Können wir die Turnhalle für alle Fälle auch als Flüchtlingsunterkunft nutzen?“ Frank Adamietz versprach, dies bis zur Ratssitzung am 27. September zu klären.
Mit guten Nachrichten rund um den Neubau einer Turnhalle für die Schülerinnen der Wiehagen-Schule, haben Sie in den vergangenen Tagen Ihre LeserInnen erfreut. Denn wie aus den beteiligten Ratsausschüssen und den Fachabteilungen der Verwaltung verlautet, soll der Neubau unter größtmöglicher Schonung der üppigen alten Büsche und der vielen Bäume auf der Umwallung des derzeitigen Bolzplatzes erstellt werden. Ich begrüße es sehr, wenn nun künftig die Sorge um den größtmöglichen Schwenkbereich des Baggers bei den Beratungen nicht mehr an erster Stelle steht. Mit dieser neuen Rücksicht auf Bestandsgrün kann in Werne ein bemerkenswerter Umschwung in der Bauleitplanung und ein Umdenken im Umgang mit Freiflächen und Bäumen beispielgebend werden. Man denke nur an den anstehenden Erweiterungsbau der Wiehagen-Schule, wo ebenfalls Bäume nach traditioneller Betrachtungsweise „im Wege stehen“. Danke also an Rat und Verwaltung für jedes Bemühen, in Zukunft auf den (Klein-) Klimaschutz in Werne ein besonderes Augenmerk zu richten. Es besteht Hoffnung! Aber ein Wermutstropfen fällt in das zum Glückwunsch erhobene Glas: Leider ist der Presse auch zu entnehmen, dass einige Parkplätze außerhalb des Baugeländes auf einer benachbarten, baumumstandenen offenen Fläche entstehen sollen. Wer aber das Umfeld der künftigen Turnhalle kennt, wird dafür keine Notwendigkeit erkennen. Anders gesagt, die Parkplätze existieren bereits in großer Zahl längs der Klöcknerstraße und des Stollenwegs! Ich bitte daher alle Planer und Entscheidungsträger, den erfreulichen Aufschwung zur Bewahrung des städtischen Grüns nicht durch unnötige, überflüssige Versiegelung offener Flächen in alter Manier zu bremsen. Ich wünsche mir, dass wir eines Tages am Beispiel des Turnhallenbaus die Wende zu vernünftigem, zukunftsweisendem Handeln im Angesicht des Klimawandels werden feiern können.