Samstag, Juli 27, 2024

Schiris mit Leib und Seele: Insgesamt 65 Jahre an der Pfeife

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Werne. Als Fußball-Schiedsrichter/in hat man es nicht leicht: Alle wissen oder können es besser, die Männer und Frauen in Schwarz werden beschimpft, beleidigt und manchmal sogar tätlich angegriffen. Ein Traumjob sieht anders aus.

Doch es gibt aber auch die andere Seite. „Wenn nach dem Spiel Spieler oder Trainer zu mir kommen und sich bedanken für die gute Spielleitung“, sagt Burkhard Knuth vom Werner SC, „das ist das schönste Kompliment für mich.“ Seit 1982 ist der 68-Jährige als Unparteiischer auf den Fußballplätzen in Werne und Umgebung unterwegs. Jetzt wurde er vom Schiedsrichter-Ausschuss der Fußball- und Leichtathletik Verbandes (FLVW) für 40 Jahre vorbildlichen Schiedsrichter-Einsatz mit einer Urkunde geehrt. Auch Vereinskollege Rainer Klaas wurde ausgezeichnet. Er ist seit über 25 Jahren als Referee im Einsatz.

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„Als die Änderungen anstanden, dass Vereine ohne Schiedsrichter keine Turniere mehr ausrichten konnten, beziehungsweise auch eine Teilnahme an Turnieren ausgeschlossen wurde, habe ich meinen langjährigen Wunsch umgesetzt und bin Schiedsrichter geworden“, berichtet Knuth. Das war im März 1982. Damals war der gelernte Bankkaufmann noch Mitglied der Betriebssportgemeinschaft Dreieck. Als die BSG aufgelöst wurde, wechselte Knuth zum SSV Werne, heute ein Teil des Fusionsvereins Werner SC 2000, und stellte sich auch hier als Schiedsrichter zur Verfügung. „Großen Anteil daran hatte mein damaliger Kegelbruder Rainer Klaas, der mich schon jahrelang als Schiedsrichter begleitet.“

Über mangelnde Beschäftigung brauchten sich die beiden Schiedsrichterkollegen nicht zu beklagen. „Die Anzahl der Schiedsrichter war ja schon immer sehr knapp. Oftmals standen die Mannschaften zum Spiel bereit, aber es war kein Schiedsrichter vor Ort. Einige Spiele habe ich dann sehr kurzfristig übernommen“, berichtet Knuth. Die Sonntage waren reserviert für den Fußball.

Bei den Stadtmeisterschaften Ende 2022 in der Halle war Burkhard Knuth im Einsatz. Geduldig erklärt er dem Nachwuchs, wie der Freistoß auszuführen ist.  Foto: MSW
Bei den Stadtmeisterschaften Ende 2022 in der Halle war Burkhard Knuth im Einsatz. Geduldig erklärt er dem Nachwuchs, wie der Freistoß auszuführen ist. Foto: MSW

Eingesetzt wurde er in Meisterschaftsspielen bis zur Bezirksliga. Manchmal waren bis zu 80 Kilometer Anreise erforderlich. Aber auch Kreispokal-Partien pfiff Knuth, so zum Beispiel die Endspiele in Herbern und Davensberg. Besonderen Spaß hatte er als Unparteiischer bei den SimJü-Spielen im Freiherr-vom-Stein-Stadion und im Dahl. Seitdem er Rentner ist, hat er nun auch die Zeit, morgens früh die Werner Schulmeisterschaften als Schiedsrichter zu begleiten.

Rainer Klaas pfiff Partien bis zur Kreisliga A und war meistens sonntags im Raum Unna, Hamm, Recklinghausen und Dortmund unterwegs. Nach einer Knie-Operation im November 2021 tritt der 68-Jährige nun kürzer. „Wir haben abgesprochen, dass ich nur noch Jugend- und Damenspiele pfeife“, erklärt er.

Burkhard Knuth kümmert sich um den Schiedsrichternachwuchs beim WSC. Er begleitet die WSC-Jungschiedsrichter zu ihren Spielen und steht auch als Fahrer zur Verfügung, wenn die Jung-Schiris zu den monatlichen Treffs nach Münster müssen.

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