Werne. Es war ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel und wahrscheinlich die letzte Chance auf den Klassenerhalt: Der Werner SC verlor das Heimspiel gegen den Mitkonkurrenten VfL Senden mit 1:2 (0:1).
Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt jetzt zehn Punkte. Nur noch unverbesserliche Optimisten glauben nun noch daran, dass der WSC den Abstieg aus der Landesliga verhindern kann.
Auch der Rücktritt des Trainerduos Lars Müller und Joel Simon nach dem 2:5 gegen Beckum zum Auftakt der Rückrunde brachte nicht die erhoffte Initialzündung. Als Interimstrainer hatten es Axel Scheunemann und Kurtulus Öztürk übernommen, die Mannschaft auf diese wichtige Partie einzustellen. „Das Spiel gewinnen wir“, war Scheunemann vor dem Anpfiff sicher und verwies auf die guten Trainingsleistungen.
Umso enttäuschter war er nach der Begegnung. In der schwachen ersten Halbzeit ließ die Mannschaft den letzten Einsatz vermissen. Die Gäste aus Senden zeigten die bessere Spielanlage, ließen den Ball sicher in den eigenen Reihen laufen, um dann schnelle Vorstöße zu initiieren.
Bereits nach sieben Minuten musste WSC-Schlussmann Manuel Linke einen Schuss auf das Tor entschärfen. In der 33. Minute war er allerdings machtlos, als die Sendener durch einen Flachschuss von Bruno Geister die verdiente Führung erzielten. „Von der Dynamik kam da zu wenig“, kritisierte Kurtulus Öztürk, „auch das Umschalten von Defensive auf Offensive klappte nicht.“
Mit Colin Lachowicz und Tim Abdinghoff schickten Scheunemann und Öztürk zur zweiten Halbzeit zwei frische Kräfte auf den Platz. Mit viel Einsatz erkämpften sich der WSC nun mehr Spielanteile, verloren aber im Mittelfeld oft die Bälle und boten den Gästen Platz zum Kontern. In der 55. Minute waren die Gäste dem 2:0 ganz nah, scheiterten allerdings an Pfosten und Latte. Einen Treffer von Sebastian Schnee nach einer Stunde wurde vom Schiedsrichter wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannt.
In der 81. Minute trafen die Sendener nach einer schnellen Kombination über rechts zum 2:0. Drei Minuten später wurde Jannik Prinz im Gäste-Strafraum zu Fall gebracht, den anschließenden Elfmeter verwandelte der WSC-Stürmer sicher.
„Aufgrund der Spielanteile und der Torchancen brauchen wir nicht darüber zu diskutieren, dass es ein verdienter Sieg für Senden ist“, analysierte Scheunemann. „Wir waren läuferisch schwach“, ergänzte Öztürk. Er habe mit mehr Leidenschaft gerechnet nach der Auftaktpleite gegen Beckum und dem Rücktritt von Lars Müller und Joel Simon, war auch der WSC-Fußball-Vorsitzende Thomas Overmann enttäuscht.
Auch wenn die Situation fast aussichtslos erscheint, will Scheunemann das spielfreie kommende Wochenende nutzen, um die Mannschaft auf das nächste Spiel am 26. Februar in Altenrheine einzustellen.
WSC: Linke – Stöver, Martinovic, Schnee (ab 62. Daoudi), Masic, Holtmann, Poggenpohl (ab 71. Drücker), Thannheiser (ab 46. C. Lachowicz), Saado, Wolff (ab 46. Abdinghoff), Prinz
Tore: 0:1 Geister (33.), 0:2 Sinev (81.), 1:2 Prinz (84., Foulelfmeter)