Samstag, Juli 27, 2024

Meisterzug hält nicht in Werne: WSC verliert Top-Duell in Bergkamen

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Werne. Ein wunderschöner Tischtennis-Abend in Bergkamen am Samstag: kurzweilig, dramatisch, niemand wusste im Laufe der Partie wer am Ende gewinnen würde, und hochklassige Duelle folgten aufeinander. Dieses Spitzenspiel hatte seinen Namen verdient und mit dem Gastgeber einen glücklichen Gewinner, ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen.

1. Bezirksliga 3: TuRa Bergkamen – Werner SC 9:7

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Dabei fing es für die heimischen TT-Cracks -unterstützt von einer Meute von etwa 20 Werner Zuschauern- herausragend gut an. Lino de Almeida/Andre Wodetzki übertünchten mit maximalem Kampfgeist ihre eher passive Spielweise zu einem 18:16, 4:11, 11:9, 12:10 über Angelo Gunia/Sebastian Neumann, Luca Bröcker/Matthias Holtmann und Moritz Overhage/Marco Böcker obsiegten jeweils in fünf Sätzen zur 3:0-Führung für den WSC. Diese Führung wurde nach de Almeidas knapper Niederlage nach ständig wechselner Führung in den Sätzen (-7,-10,-10) gegen Ex-2.Bundesliga-Spieler Thomas Weritz durch einen tadellosen ruhigen Bröcker (nach 0:2-Sätzen noch 8,6,7) über den gegenüber dem Hinspiel deutlich explosiveren Marko Gunia in sehr abwechslungsreichen, langen und verwirrenden Rallies wiederhergestellt.

TuRa war im mittleren Paarkeuz sehr stark erwartet worden. Die Werneraner gaben wahrlich alles, was sie hatten: Overhage klebte in manchen Situationen das Pech etwas am Belag, und er war dennoch kurz davor trotz fehlender Schlaghärte A. Gunia die erste Niederlage in der Rückserie beizubringen (8,-9,-10,-14). Wodetzki vergab am anderen Tisch nach starker Aufholjagd von 7:9 auf 10:9 bittererweise seinen Matchball, den Neumann seinerseits sofort nutzte (-6,9,-8,7,-10). Böcker blieb indes an diesem Abend blaß, konnte die in ihn gesetzten Hoffnungen die Tische unten zu stabilisieren, leider nicht erfüllen (1:3 gegen Stewing).

Der auch an diesem Abend sehr formstarke Holtmann brachte die Gäste zum vermeintlich letzten Mal mit einem „3:1-Flug“ über Wollny in Führung (4:5). Zwei Leckerbissen a la filettiertem (Weritz -Bröcker 11:9, 11:13, 5:11, 11:5, 11:7) und gegrilltem (de Almeida – M. Gunia 9:11, 11:6, 11:5, 6:11, 5:11) „Tischtennisallerlei“ brachten die Zuschauer (auch der Gastgeber steuerte etwa 20 Zuschauer bei) zum Stöhnen, Seufzen und Staunen mit offenen Mündern bei ständigem hohen Lärmpegel. In beiden Duellen war es der Kampf der Strategien, während Bröcker seine Rückschläge messerscharf präzise feingeschnitten übers Netz aus vier Metern gegen die Wucht und Wnedigkeit von Weritz zurückbrachte, jeden noch so verflixten Stoppball zurückbrachte und am Ende nur ein paar Mal zuviel den Ball an der Seite des Tisches vorbeischlug, war es bei de Almeida seine sichere Hand gegen die Noppen zu floppen, die Gunia dazu veranlasste wiederholt aus der Distanz zurückzuschiessen, sodass de Almeida einige Male lachen musste als er wieder einmal passiert wurde. Großartige Spiele, die zur erstmaligen Führung des Gastgebers führten und die danach von A. Gunia sicher gegen Wodetzki zum 7:5 ausgebaut wurde.

Der WSC indes gab sich nicht geschlagen: Overhage wuchs über sich hinaus und hielt Neumann stetig in Bewegung und provozierte dessen Fehler überm Tisch aus dem Halbfeld (12:10, 8:11, 11:7,11:8) und Holtmann hielt, was er die ganze Rückserie über verspricht (11:0-Siege), sodass der WSC plötzlich wieder ganz dicht an der Siegestür stand, eigentlich „nur“ noch hindurchgehen musste.

Es kam anders, Böcker fand keinen Weg gegen Wollny, Bröcker/Holtmann liessen sich nach einer 2:1-Führung noch durch die Rückhand-Experten A.Gunia/Neumann serienweise die Butter vom Brot nehmen, was zur zweiten Saisonniederlage des Werner Doppels führte.

Nach dieser unglücklichen Niederlage ist bei zwei noch ausstehenden Spielen der Meisterzug Richtung Bergkamen abgefahren. Der WSC rutscht auf Rang drei und kann diesen aufrund des guten Spielverhältnisses (+51) gegenüber Germania Kamen (+22) nur noch theoretisch verlieren. Ab jetzt gilt es sich für die Relegationsspiele nach Saisonende (14. April) vorzubereiten.

WSC: Bröcker/Holtmann 1:1, de Almeida/Wodetzki 1:0, Overhage/Böcker 1:0, Bröcker 1:1, de Almeida 0:2, Wodetzki 0:2, Overhage 1:1, Holtmann 2:0, Böcker 0:2.

1. Bezirksklasse 5: Werner SC II – TTC SG Selm II 8:2

Einen in dieser Höhe unerwarteten Sieg landete die Werner Reserve gegen die TT-Cracks aus der westlichen Nachbarstadt: im Duell zwischen dem Tabellenzweiten und dem -vierten der 1. Bezirksklasse 5 hiess es am Ende etwas zu deutlich 8:2, und nicht wie üblich „6:4“ im fünften Spiel der Rückserie. Auch wenn die Selmer ihre Nummer 4 ersetzen mussten, waren sie ein sehr ebenbürtiger Gegner, der sich partout nicht geschlagen geben wollte, auch wenn die Doppel zu Beginn gleich ziemlich eindeutig und mit sehr ähnlichem Resultat an den Gastgeber gingen. In den Einzeln lief es meistens drastisch enger. Stephan Müller baute per 13:11, 12:10, 7:11 und 16:14 über Wolgang Langhans zum 3:0 aus, Oliver Sonnen hatte seine liebe Mühe ins Spiel gegen den ähnlich starken Andre Hook zu finden (6:11, 16:14, 11:9 und 11:7), beide zeigten aber überaus ansehnliche Rallies über lange Ballwechsel mit mitunter spektakulären Abwehraktionen seitens des gebürtigen Ostfriesen aufseiten der Selmer, nur noch knapp überboten von umso heftigeren und zugleich präzisen Volleys des „nicht-mehr-verlieren-könnenden“ Werner Spitzenspielers (Gesamtbilanz 21:1-Siege).

Matthias Makosch hatte mit Ersatzmann Dirk Krüger wenig Mühe, um auf 5:0 zu stellen, währenddessen nutzten Routinier Dr. Jürgen-Theodor Fränzer all seine Raffinessen nur wenig, weil der „Grand Old Sir“ des TTC, der 82jährige Rolf Glanzer, es doch vermochte noch eine neue Finte aus seinem überaus großen Werkzeugkoffer zu packen (9,-5,-7,-9). Den Siegpunkt setzte anschließend Müller, nachdem er nach 11:6, 11:9-Führung meinte, es mit Hook nochmal spannend machen zu müssen (10:12, 4:11, 11:4). Sonnen und Fränzer blieben ohne Schwierigkeiten in ihren Siegen für die schnelle 8:1-Führung, während dann das Duell Makosch-Glanzer sich lang, lang hinzog: 11:9, 6:11, 9:11, 12:10 und 7:11 hiess es abschließend aus der Sicht des Werneraners.

Bei vier noch ausstehenden Spielen hat der WSC II nun vier Punkte Vorsprung auf Platz 4, und gleichzeitig nach der sehr überraschenden Niederlage des Tabellenführers nur noch einen Punkt Rückstand auf Preußen 4, der sich in zwei WOchen in der Uhlandhalle vorstellt.

WSC II: Sonnen/Makosch 1:0, Müller/Fränzer 1:0, Müller 2:0, Sonnen 2:0, Makosch 1:1, Fränzer 1:1.

2. Bezirksklasse 6: VfB Lünen – Werner SC III 10:0

Die erwartete Abfuhr erhielt die dritte Mannschaft des Werner SC in Lünen beim bereits als Meister und Aufsteiger in die 1. Bezirksklasse feststehenden VfB aus dem Lüner Süden. Ernst Kasch und Manfred Wehl hätten ihren Erfolg aus dem Hinspiel fast wiederholen können. Insgesamt wurden 9 Sätze gewonnen, hierbei in der Mehrzahl vom Kapitän Kasch (auch in beiden Einzeln über fünf Sätze). Dazu gewann Jürgen Löcke zwei Sätze sowie . Bei vier noch auszutragenden Spielen beträgt der Abstand zum Rettungsplatz 6 bereits 6 Punkte in der 2. Bezirksklasse.

WSC III: Kasch/Woehl 0:1, Löcke/Böckenbrink  0:1, Kasch 0:2, Woehl 0:2, Löcke 0:2, Böckenbrink 0:2.

Die große Hobbytruppe des Werner SC freut sich über den vorzeitigen Meistertitel in der 4. Bezirksklasse. (V.l.n.r.) Klemens Wolf, Gerd von Frantzius, Gunter Zotzmann, Justin Heimann, Thomas Bretländer, Jens Bülow und Erwin Oestermann. Foto: privat

4. Bezirksklasse 3: WSC IV – GW Bad Hamm IX 10:0

Die Hobytruppe des Werner SC ist vorzeitig Meister der 4. Bezirksklasse 3 und wird voraussichtlich dort auf die Oldietruppe des WSC in der neuen Saison treffen! Nach dem 10:0-Sieg im Hinspiel gelang auch im Rückspiel der klare Erfolg über GW Bad Hamm. Indes gab man diesmal 7 Sätze ab, im Hinspiel nur deren 3. Beide Spiele von Justin Heimann gingen über fünf Sätze, dazu ein Spiel von Klemens Wolf. Auch Erwin Oestermann verlor einen Satz. Die Werner Meisterspieler konnten sich gar den Luxus erlauben, Spitzenspieler Jen Bülow nur im Doppel einzusetzen, weil der WSC mit 5 Spielern ins Rennen ging, während die Gäste die Fahrt nach Werne nur zu dritt angetreten waren. Der Meister zeigt sich im April noch in zwei Spielen zur Verabschiedung von Bülow, der den WSC nach 10 Jahren verlässt.

WSC IV: Bülow/Oestermann 1:0, Oestermann 3:0, Heimann 2:0, G. von Frantzius 2:0, Wolf 2:0.

Das Jugend-Trainerteam des Werner SC präsentiert den frischgebackenen U19-Meister der Bezirksoberliga und Aufsteiger in die NRW-Liga: v.l.n.r. Luca Bröcker (Trainer), Lino Sonnen, Jan von Frantzius, Lars Kamphues, Jakob Kuchler, Mika Hoppe, Moritz Overhage (Trainer). Foto: privat

U19-Bezirksoberliga: Werner SC – TTV Büren III 10:0

Das perfekte Spiel gelang der ersten Jugendmannschaft des Werner SC beim Sieg vergangenen Samstag über den Tabellendritten aus Büren: 10:0 Spiele und 30:0 Sätze, von denen fast ein Drittel zu 0, zu 1 oder zu 2 gewonnen wurden. Damit ist der WSC nun offiziell vorzeitig Bezirksoberligameister. Die Kontrahenten aus Büren – in der Hinserie noch bis zum letzten Vorrudnenspieltag gleichauf mit dem WSC -traten ersatzgeschwächt mit drei Spielern aus der vierten und fünften Mannschaft an. Dementsprechend verlief der Spielverlauf. Die Eingangsdoppel gingen jeweils deutlich über drei Sätze an die Werneraner. Ebenfalls die Einzelpartien liefen perfekt. Bereits nach einer Stunde Spielzeit war die einseitige Partie vorbei.

Das Saisonziel des NRW-Liga Aufstiegs wurde nun zwei Spieltage vor Saison-Abschluss bereits erreicht. In der kommenden Saison 2024/2025 wird der Werner SC im Jugendbereich in der höchsten Spielklasse vertreten sein und sich mit den besten Jugendspielern NRWs messen können. „Wir sind extrem stolz auf die Mannschaft. Das ist ein Riesen-Schritt für uns als kleiner Verein und verbessert natürlich auch unser Image enorm“ so Jugendtrainer Overhage. Das Team bestehend aus Kapitän Jan von Frantzius, Jakob Kuchler, Mika Hoppe, Lars Kamphues und Lino Sonnen freut sich bereits jetzt auf die neue Herausforderung „NRW-Liga“. Auch für die Jugendarbeit rund um Moritz Overhage, Joachim Wodetzki und Luca Bröcker ist dies ein positives und vor allem ermutigendes Zeichen die Jugendarbeit fortzuführen mit aller Intensität. 

WSC: J. von Frantzius/L. Kamphues 1:0, Kuchler/Hoppe 1:0, J. von Frantzius 2:0, Kuchler 2:0, Hoppe 2:0, L. Kamphues 2:0.

U15-Bezirksoberliga 1: Werner SC – DJK Germania Kamen 7:3

Für eine faustdicke Überraschung sorgte die jüngste Werner Mannschaft die in dieser Saison am Wettkampf-Spielbetrieb teilnahm: zum Abschluss der Saison gelang ein fulminanter 7:3-Erfolg über den Tabellenzweiten, sodass der WSC Rang 3 noch vor TuRa Bergkamen retten konnte. Die Taktik mit dem noch immer für die U15 speilberechtigten Jakob Kuchler bei seinem Einsatz im Doppel für einen Überraschungsmoment zu sorgen , ging voll auf: Kuchler und Pham führten den WSC gemeinsam locker zur 1:0-Führung. Nur der „Über-Spieler“ der U15-Bezirksoberliga Laurenz Schulz war für Peter von Frantzius (-8,-9,-7) und Henry Pham (-7,-8,-10) noch etwas zu stark. Dazu gab Huy Le noch eine Partie ab.

Auch auf Platz 2 fehlen nur 6 Punkte: die Freude bei den jüngsten Schülern des WSC ist nachhaltig groß und soll in der neuen Serie in einem Angriff auf die Spitze münden.

WSC: Kuchler/Pham 1:0, P. von Frantzius/Boldt 1:0, P. von Frantzius 1:1, Pham 1:1, Boldt 2:0, Le 1:1.

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