Freitag, August 1, 2025

„Olympischer Gedanke überstrahlt alles“: Freddy Meinert bei FISU dabei

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Werne. Vom 16. bis 27. Juli 2025 fanden in Deutschland die Rhine-Ruhr FISU World University Games statt – ein internationales Multisportevent mit 18 Disziplinen, das zu den größten Sportveranstaltungen der Welt gehört. Beim Kräftemessen der besten, jungen Sportler der Welt (bis 25 Jahre) war auch ein Werner mittendrin.

Frederic „Freddy“ Meinert (LippeBaskets Werne) hatte die Ehre, die Wettkämpfe der 3×3-Basketballer als „Head of Physio“ zu betreuen. Für ihn war es das größte sportliche Event, das er in seiner Laufbahn bisher begleiten durfte. Die an allen Tagen ausverkaufte Bochumer Jahrhunderthalle bot den perfekten Rahmen für das internationale Turnier, das ein erfolgreiches Debüt im FISU-Programm feierte und für die Stadt Bochum ein absolutes Prestigeprojekt war.

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Deutschland sicherte sich dabei zwei von vier möglichen Goldmedaillen, wozu auch Meinert einen wichtigen Teil beitragen konnte.

Team Deutschland gewann beim 3×3 Basketball.

Meinerts Leidenschaft für den Basketball entfachte bereits in jungen Jahren. Über mehrere Jahrzehnte ging der 35-Jährige für den TV Werne und dann für die LippeBaskets auf Korbjagd und wurde zu einem absoluten Dauerbrenner des Vereins. Zuletzt trug er nach überstandener Achillessehnenverletzung in der Saison 23/24 die Farben der LippeBaskets, ehe er sich dann aus beruflichen Gründen aus dem Ligabetrieb verabschiedete.

Er verbindet seine Leidenschaft Basketball gerne mit seinem Job als Physiotherapeut. So unterstützte er in der jüngeren Vergangenheit das Bundesliga-Basketballteam der Astrostars Bochum. Generell hat sich der DOSB-lizensierte Meinert trotz seines jungen Alters bereits als renommierter Sportphysiotherapeut etabliert und ist mittlerweile leitender Physiotherapeut bei Reha Pro Med in der Nähe des Bochumer Bermudadreiecks.

Team Deutschland mit dem medizinischen Personal – und Frederic Meinert mittendrin.

Bochum ist seit einigen Jahren die Wahlheimat des Werners, weswegen das 3×3-Turnier in der Jahrhunderthalle einen ganz besonderen Charakter für ihn hatte. „Ich konnte jeden Morgen ganz entspannt aufs Rad springen und war nach sieben Minuten vor Ort. Die entspannte Anreise stand im Kontrast zu den intensiven Arbeitstagen vor Ort“, sagte Meinert. „Neben der Organisation des Behandlungsplans war ich Schnittstelle zwischen medizinischem Team, Athleten und Coaches. Ich betreute regelmäßig die Sportler aus Deutschland, den USA, der Mongolei, Indien, Ägypten und Litauen.“

Viele Delegationen hatten auch eigene Physios dabei. Den Austausch mit den internationalen Teams wie Großbritannien oder Südafrika sowie dem deutschen Rollstuhl-3×3-Team schätzte Meinert sehr. Unterstützung erhielt er von Vera Stotz, Masterstudentin der Sportphysiotherapie (DSHS Köln und Olympiastützpunkt) sowie einer Ärztin des internen Medical Staff.

„Trotz des sportlichen Wettbewerbs habe ich immer versucht, Brücken zu bauen und Begegnungen zu ermöglichen.“

Frederic Meinert zu seiner Aufgabe bei den FISU Games 2025 an Rhein und Ruhr

Dass die deutschen 3×3-Basketballerinnen sowohl im Rollstuhlbasketball als auch im regulären Wettkampf Gold holten war aus deutscher Sicht ein klasse Erfolg. Elisa Mevius holte 2024 für Deutschland Olympiagold in Paris und war damit einer der großen Namen des Turniers. Für Meinert war auch das Wiedersehen mit seiner ehemaligen Patientin Laura Zolper besonders. „Laura war bei mir schon vor vier Jahren in Behandlung bevor sie nach England gewechselt ist. Da hatte ich natürlich direkt von Anfang an das Vertrauen des deutschen Teams“, erklärte Meinert.

„Komplettes Neuland war für mich die Behandlung von Parasportlern. Der Kontakt zu Lilly Sellak (Teilnehmerin Paralympics 2024) war genauso inspirierend wie die Betreuung des Team USA, das mit Athleten der Elite-Universitäten wie Harvard, Yale, Columbia und Princeton angereist war.“ Die Behandlung hörte jedoch bei den Sportlern nicht auf. Eines Morgens stand auch Wanda, Maskottchen der Wettkämpfe auf der Matte und brauchte eine Behandlung, um ebenfalls topfit zu sein.

Frederic Meinert mit dem Team USA und seiner Kollegin Vera Stotz.

„Der sportliche Ehrgeiz aller Nationen war spürbar und jeder möchte am Ende natürlich ganz oben auf dem Podest stehen. Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse war jedoch, dass man kein Land unterschätzen sollte. Gerade das indische Team hat mich mit seiner Energie und seinem Spirit überrascht“, so Frederic Meinert. Auch die ganz unterschiedlichen Spielstile der Mongolei, Indiens oder von Litauen, das sich bei den Männern den Turniersieg vor den USA sicherte, faszinierten Meinert. Die Wettkämpfe waren kulturell unterschiedlich geprägt, aber im Sinne des Sports waren alle Nationen vereint.

„Neben dem sportlichen Aspekt war es einfach cool so viele internationale Kontakte knüpfen. Das ist eine unbezahlbare Erfahrung, für die ich sehr dankbar bin. Auch die Wertschätzung der Sportler war spürbar. Ob durch Handshakes, Länder-Pins oder ehrliche Worte – der Einsatz wurde gesehen“, betonte Meinert. „Trotz des sportlichen Wettbewerbs habe ich immer versucht, Brücken zu bauen und Begegnungen zu ermöglichen. Natürlich freue ich mich über das Doppel-Gold für Deutschland. Doch im Kern zählt für mich eins: der olympische Gedanke überstrahlt das Podest. Ich konnte ein Teil davon sein und darauf bin ich stolz.“

Die nächste Austragung der FISU Games findet 2027 in Südkorea statt. Wer die diesjährigen Wettkämpfe verpasst hat, kann sich die Highlights unter fisu.tv im Replay ansehen.

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