Samstag, Juli 5, 2025

„Pleiten, Pech und Pannen“ für heimisches Triathlon-Quartett

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Werne. Am vergangenen Sonntag stand für die Triathleten des TV Werne 03 das zweite von fünf Rennen in der Regionalliga NRW 2025 an.

Mit den 1,9 km Schwimmen im Blausteinsee, zwei flachen Runden mit je einem anstrengenden Anstieg über 88 Kilometern und Aussicht auf den Tagebau, sowie einem Halbmarathon in vier Runden durch Aldenhoven hatte der Veranstalter des „Indeland Triathlon“ sehr gute Bedingungen für einen schönen Wettkampftag geschaffen. Auch die Sonne sollte den gesamten Tag eine frei Sicht auf alle Teilnehmer haben.

Stephan Rengelink, Patrick Ziemba, Thorsten Kräher und Alexander Schagowsky stellten sich der sportlichen und witterungsbedingten Herausforderung. 20° am frühen Morgen beim Schwimmeinstieg und 36° bei Zieleinlauf, so die Prognose für den Tag, hob den Stellenwert der Wettkampfverpflegung und der Kühlung der Körpertemperatur nach ganz oben in der Priorität.

Mit der Ankunft in Aldenhoven, Abholung der Startunterlagen, vorbereiten der Wechselzone 2 vom Rad auf das Laufen startete der Tag. Hierbei deutete sich schon an, dass die geplante Vorbereitungszeit der vier TVler von eineinhalb Stunden eng werden könnte. Denn nach einer sechs Kilometer langen Radfahrt zum Blausteinsee, wo sich die erste Wechselzone befand, stellten Sie ihre Räder ab. Genau in diesem Moment sagte der Moderator, es wären nur noch fünf Minuten bis zum Start der Regionalliga.

„Pleiten, Pech und Pannen“ sollte das Motto des Tages werden, und es startete genau jetzt. Stephan Rengelink entschied sich aus Zeitgründen gegen den Neoprenanzug. Ziemba, Kräher und Schagowsky blieben vor dem Schwimmstart noch verschont. Nach 500 Metern der Schwimmstrecke bekam Rengelink einen Tritt auf seinen Arm ab. Er durfte zusehen, wie seine Uhr in den Tiefen des Blausteinsees versank.

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Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt lief die Schwimmbrille von Patrick Ziemba wegen eines Defektes voller Wasser, was seine Sicht extrem erschwerte. Trotz aller Störfaktoren verließen Rengelink und Ziemba in starken 32:50 Minuten im vorderen Feld das Wasser. Alexander Schagowsky spürte schon im Wasser, dass etwas nicht stimmt und war mit einer Zeit von 34:01 Minuten nicht glücklich. Weitere zwei Minuten später verließ Kräher das Wasser mit einem
Schnitt von 1:54 min/100m.

Ab diesem Moment spielte Rengelink seine jahrelange Erfahrung aus. Als Schnellster seiner Alterklasse verließ er die Wechselzone nach knapp drei Minuten. Auch auf dem Rad ohne jegliche Daten, da seine Uhr tauchen gegangen ist, hörte er auf sich und seinen Körper. Ein 38er-Schnitt und eine Radzeit von 2:18 Stunden bestätigten, auf seine Erfahrung und Radstärke ist Verlass.

Alexander Schagowsky, der als 3. Werner das Wasser verlassen hatte, konnte sich auf dem Rad mit einem 36er-Schnitt Position um Position verbessern. Mit einer Radzeit von 2:26 Stunden lief er als zweiter TVler im vorderen Mittelfeld in die Wechselzone 2 ein.

Ziemba, der auf seiner ersten Mitteldistanz überhaupt unterwegs war, teilte sich seine Kräfte gut ein und beendete den RadSplit nach 2:34 als dritter TV-Wasserfreund. Auch Kräher trotzte den Witterungsbedingungen. Mit einem Schnitt von 32,6 km/h verlief sein RadSplit nach Plan. Ziel war es, für den anschließenden Lauf noch ausreichend Energie übrig zu haben.

Bei 36° und wenig Schatten brachten Stephan Rengelink (5:12 min/km) und Patrick Ziemba (5:48 min/km) ihren Wettkampf erfolgreich zu Ende. Mit einer Zeit von 4:40 Stunden wurde der beste TVler Rengelink 26. in der Gesamtwertung der Regionalliga. Patrick Ziemba erreichte nach 5:11 Stunden glücklich aber sehr erschöpft das Ziel und wurde 49. in der Regionalliga.

Nach dem Schagowsky die Wechselzone 2 auf die Laufstrecke verließ, holten ihn seine Probleme, die er schon beim Schwimmen spürte, wieder ein. Völlig kraftlos und ohne Vortrieb beim Laufen stieg er nach der ersten von vier Laufrunden aus. Thorsten Kräher, der als letzter Wasserfreund die Wechselzone 2 verließ, startete seinen Halbmarathon mit angezogener Handbremse (6:30 min/km). Langsam aber stetig sollte sich das Tempo steigern.

Thorsten Kräher leistet Erste Hilfe auf der Strecke

Doch bei Kilometer 2,5 stoppte Kräher. Ein Triathlet vor ihm taumelte nur noch. Beim Versuch, den Sportler zu stützen und ihn anzusprechen wurde schnell klar, dass er vollkommen orientierungslos war und keinerlei Reaktionen mehr zeigte. Ein weiterer Triathlet unterstützte die Erste Hilfe-Maßnahmen. Ohne Bewusstsein, einem schwachen Puls und einer immer mal wieder stoppenden Atmung war die Situation sehr schwierig. Auch die Rettungskraft des DRK konnte den Zustand des
Verletzten kaum verbessern. Erst als ein Arzt, als Teilnehmer der Regionalliga, seine Hilfe anbot und ein Rettungswagen des DRK nach 25 Minuten eintraf, waren ausreichend medizinische Materialien vorhanden, um den Sportler zu stabilisieren.

Nach insgesamt 40 Minuten Unterbrechung versuchte der Soldat seine Mitteldistanz noch zu beenden, doch die Anstrengungen des Tages und die 40 Minuten beim dehydrierten Mitstarter hatten ihre Wirkung hinterlassen. Nach der drei von vier Runden brach Kräher ab, ging aber noch als 59. in die Wertung mit ein.

In der Gesamtwertung belegte das Wasserfreunde Quartett den Platz 14 von 18
Mannschaften. Weiter geht es für die Regionalligamannschaft der Wasserfreunde am 13. Juli in
Verl mit einer Kurzdistanz.

„Am Dienstag, zwei Tage nach dem Triathlon, haben wir erfahren, dass es dem Sportler
wieder gut geht und er noch am späten Sonntag Abend das Krankenhaus verlassen
durfte“, schilderte Thorsten Kräher.

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