Werne. Wieder einmal löste die Beschaffenheit des Kunstrasenplatzes im Lindert Diskussionen aus – diesmal während der Mitgliederversammlung des StadtSportVerbandes (SSV) Werne. Auch der zuständige Dezernent Frank Gründken und KBW-Leiter Dr. Tobias Gehrke standen Rede und Antwort.
Bekanntlich stieß die Entscheidung, in diesem Jahr zunächst die Kunststofflaufbahn im Dahl und erst 2026 den Kunstrasen im Sportzentrum Lindert zu erneuern, auf wenig Gegenliebe beim Werner Sport-Club 2000. Letztere Maßnahme wird tatsächlich von Jahr zu Jahr geschoben, obwohl die Ende 2010 eröffnete Anlage längst überholt werden müsste. Allerdings ist auch die Laufbahn nur ein halbes Jahr jünger.
„Das ist ein Riesenproblem für den WSC“, sagte Vorsitzender Oliver Grewe in der Versammlung und schilderte Diskussionen mit Schiedsrichtern, die gedroht hätten, die Spiele auf dem „gesundheitsgefährdenden Platz“ nicht anzupfeifen. Er wandte sich direkt an Dr. Tobias Gehrke: „Sie haben den Scherbenhaufen geerbt, aber wir müssen auf diesen Scherbenhaufen spielen.“
Daraufhin entgegnete Frank Gründken, dass eine Fachfirma dem zweifelsohne lädierten Kunstrasen „Bespielbarkeit“ bescheinigt hätte. „Diese Bescheinigung besorgen wir, damit sie den Schiedsrichtern vorgelegt werden kann“, versicherte der Dezernent für Jugend, Familien, Kultur, Schule und Sport. Und weiter: „Lothar Christ, Marco Schulze-Beckinghausen und ich haben die Entscheidung so getroffen, weil im Dahl die Situation tatsächlich gesundheitsgefährdend ist. Und dazu stehen wir.“
Die Kunststofflaufbahn wird nun komplett saniert. Beginn ist in den Sommerferien, abgeschlossen werden soll die Maßnahme dann spätestens in den Herbstferien. „Das Gerücht, dass es in diesem Jahr nichts mehr damit wird, ist gegenstandslos“, stellte Dr. Gehrke, Leiter des Kommunalbetriebs Werne (KBW) klar.

Ballspielhalle: Reparatur ist kompliziert
Im April wurde beim Schulsport eine Beule in der Decke der Ballspielhalle entdeckt. Seitdem ist die Sportstätte gesperrt. Der Schaden soll in den Sommerferien behoben werden und 140.000 Euro kosten. Zur Situation bezog Dr. Tobias Gehrte ebenfalls Stellung.
Bislang wurde eine Notabstützung ein- und der Trennvorhang ausgebaut. Aktuell finden weitere Untersuchungen sowie vorbereitende Maßnahmen (u.a. Ausbau der Abhangdecke in Teilbereichen) statt. Entscheidend sei der Austausch des schadhaften Fachwerkbinders. Diesen freizulegen, erschweren unter anderem Stromleitungen und die Lüftungsanlage. „Wir werden diesen mit einem Kran herausheben und auf dem Schulhof sezieren, um herauszufinden, warum er ausgerissen ist. Wir gehen von Materialversagen aus“, erläuterte der KBW-Leiter.

Um die Zeitschiene nicht zu reißen, habe man darauf verzichtet, gleichzeitig auch den Boden in der Sportstätte zu erneuern. „Die Halle wird dringend benötigt, solange die neue an der Klöcknerstraße noch nicht fertig ist. Die Mittel in Höhe von 140.000 Euro sind kurzfristig bereit gestellt worden“, so Gehrke weiter. Frank Gründken ergänzte: „Wir sprechen hier von einem Schulstandort, von der fünfzügigen Marga-Spiegel-Schule.“

Sportmeile 2026 auf der Kippe
Alle vier Jahre organsiert der SSV mit seinen angeschlossenen Vereinen die Sportmeile, zuletzt im Jahr 2022. Aufgrund der fehlenden räumlichen Kapazitäten mache die Werbeveranstaltung wenig Sinn, wurde dem SSV-Vorstand zurückgespiegelt. Zudem bereite das Sicherheitskonzept – wie zuletzt beim Stadtlauf zu merken – Kopfzerbrechen. „Wir werden die Sportmeile zur Diskussion stellen“, kündigte Vorsitzender Markus Schnatmann an. In das Sportzentrum Lindert auszuweichen, sei auch eine Option.
Markus Schnatmann führt weiterhin den SSV
Bei den Wahlen gab es keine Überraschungen. Sowohl der SSV-Vorsitzende Markus Schnatmann, der das Amt seit 2023 inne hat, als auch Beisitzerin Marion Stegeman wurden einstimmig wiedergewählt.