Werne. Die Auseinandersetzung zwischen dem Hauptvorstand des Werner SC 2000 und den Verantwortlichen der Fußballabteilung hat die nächste Eskalationsstufe erreicht. Wie am Sonntag (08.09.2024) bekannt wurde, droht dem Fußball-Vorstand ein Vereinsausschlussverfahren.
Wenige Tage vor dem „Spiel des Jahres“ gegen den Drittligisten SC Verl in der zweiten Runde des Westfalenpokals (Mittwoch, 11. September, 19.30 Uhr) hat ein WSC-Mitglied wegen „vereinsschädigenden Verhaltens“ ein Vereinsausschlussverfahren beim Hauptvorstand gegen Dirk Abdinghoff (Vorsitzender der Fußballabteilung), Michael Preik (Geschäftsführer der Fußballabteilung) und Thomas „Stan“ Overmann (Ehrenvorsitzender der Fußballabteilung) beantragt.
„Ja, dieser Antrag liegt uns seit zehn Tagen vor. Wir prüfen diesen jetzt gemeinsam im Hauptvorstand und werden den Prozess anstoßen“, bestätigte Oliver Grewe, Vorsitzender des Werner SC 2000, auf Nachfrage von WERNEplus. Die drei Betroffenen würden in Kürze schriftlich informiert. „Wir nehmen uns der Sache ergebnisoffen an und wollen eine rechtssichere Entscheidung“, so Grewe weiter.
In der Satzung des Werner SC 2000 heißt es wörtlich:
„Ein Ausschluss aus dem Verein kann erfolgen
– wenn ein Mitglied trotz schriftlicher Mahnung seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt,
– bei grobem oder wiederholtem Vergehen gegen die Satzung oder Ordnungen des Vereins,
– wegen eines schweren Verstoßes gegen die Interessen des Vereins oder groben, unsportlichen Verhaltens,
– wenn ein Mitglied den Verein oder das Ansehen des Vereins schädigt oder zu schädigen versucht.
Der Ausschluss kann auf begründeten Antrag eines Mitgliedes nach vorheriger Anhörung des Betroffenen durch den geschäftsführenden Vorstand erfolgen. Das betroffenen Mitglied wird aufgefordert, innerhalb einer Frist von drei Wochen zu dem Antrag auf Ausschluss Stellung zu nehmen. Nach Ablauf der Frist entscheidet der Vorstand unter Berücksichtigung der Stellungnahme des betroffenen Mitglieds. Der Ausschluss wird dem betroffenen Mitglied schriftlich unter Angabe der Gründe mitgeteilt und ist mit Zugang wirksam.
Gegen den Ausschluss besteht das Recht des Widerspruchs.
Er ist spätestens einen Monat nach Bekanntgabe schriftlich beim geschäftsführenden Vorstand einzulegen. Über den Widerspruch entscheidet der erweiterte Vorstand.
Der Widerspruch hat keine aufschiebende Wirkung.“
Nach WERNEplus-Informationen hatte der Stadtsportverband (SSV) Werne um Markus Schnatmann und Philipp Gärtner Hauptvorstand und Fußball-Vorstand des zweitgrößten Vereins in Werne am vergangenen Dienstag an einem Tisch geholt, um nach Wegen aus der Krise zu suchen. Dieser Versuch scheint mit dem Einleiten eines Vereinsausschlussverfahrens nun gescheitert zu sein.
Das Auswärtsspiel der Blau-Roten beim DJK Coesfeld geriet damit in den Hintergrund. Der WSC verlor mit 2:3 (1:1) und bleibt auswärts damit ohne Punktgewinn.
Dirk Abdinghoff war bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Wir berichten an dieser Stelle weiter.
WSC in Coesfeld ohne Punkte – Becker fällt lange aus
Werne/Coesfeld. Auswärts bleibt der Werner SC in dieser Saison ohne Erfolgserlebnis. Gegen DJK Eintracht Coesfeld verlor das Team von Trainer Sven Pahnreck mit 2:3 (1:1). Viel schwerwiegender ist allerdings die Verletzung von Leon Becker, der nach 25 Minuten mit einem Schlüsselbeinbruch vom Feld musste und lange ausfallen wird.
Fünf Minuten vor seiner Verletzung hatte Becker zur 1:0-Führung der Blau-Roten getroffen (19. Minute). Der schnelle Robin Przybilla hatte sich über außen durchgesetzt und den Ball auf Becker zurückgespielt, der mit einem satten Schuss traf. Noch vor der Pause gelang den Hausherren mit einem Strafstoß der Ausgleich.
Ein Doppelschlag kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit brachte die Coesfelder auf die Siegerstraße. Vorausgegangen waren individuelle Fehler der WSC-Abwehr, über die sich Pahnreck ärgerte. Die Schlussoffensive des WSC brachte noch einige gute Tormöglichkeiten, doch es langte nur zum Anschlusstreffer durch Maximilian Drews (84.).
Nun konzentriert dich das WSC-Team ganz auf das „Spiel des Jahres“ am kommenden Mittwoch (11. September). Dann kommt in der zweiten Runde des Westfalenpokals Drittligist SC Verl in den Lindert. Das Spiel wird um 19.30 Uhr angepfiffen.
WSC: Pollak – Holtmann, Stöver, Martinovic, Nattler, Yannick Lachowicz (ab 84. Fischer), Becker (ab 25. Drews), Przybilla (ab 58. Barakat Omar), Jäger, Stanojevic (ab 73. Kücük), Prinz (ab 76. Wottke)
Tore: 0:1 Becker (19.), 1:1 Schölling (30., Elfmeter), 2:1 Ueding (51.), 3:1 Funkner (53.), 3:2 Drews (84.)