Werne. Wieder einmal sorgte das Duell zwischen Eintracht Werne und dem TSC Hamm nicht nur auf dem Sportplatz für Schlagzeilen. Kurz vor dem Abpfiff des Nachholspiels in der Kreisliga A1 (UN/HAM) – es stand 3:1 für die Platzherren – brach Schiedsrichter Shawn Glaeser die Partie ab.
Das war geschehen: Berat Özgüc hatte mit einem Doppelschlag (72., Elfmeter und 88.) die umkämpfte Begegnung für Eintracht Werne entschieden. Vor dem dritten Treffer reklamierten die Gäste ein Handspiel im Strafraum der Gastgeber. Nach dem K.o. durch Özgücs zweitem Tor zeigte der Unparteiische einem TSC-Kicker die Gelb-Rote wegen Meckerns. Bei diesem brannten dann alle Sicherungen durch. Es kam zum leichten Körperkontakt mit dem Referee, der das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging. Sofort beendete Shawn Glaeser die Partie. Spielabbruch.
Am Spielfeldrand bildete sich eine Menschentraube aus Zuschauern und Spielern. Sascha Hilmer, Geschäftsführer der Eintracht und als Ordner eingesetzt, konnte nicht deeskalieren, bekam stattdessen einen Schlag ab. Nur langsam beruhigte sich die Lage wieder.
Das Schiedsrichtergespann wurde vorsorglich von den umsichtigen Ordnern der Evenkämper in die Kabine begleitet. Dort warteten sie auf die Ankunft der alarmierten Polizei, die mit drei Streifenwagen anrückte.
Das sportliche Geschehen rückte durch diese Vorkommnisse natürlich in den Hintergrund. Eintracht Werne, zuletzt mit zwei Niederlagen in Folge raus aus dem Meisterrennen, betrieb Wiedergutmachung und hätte ohne den Spielabbruch als verdienter Sieger den Platz verlassen.

Denn das Foulspiel an Santino Benning im Strafraum, das zum Elfmeter und 2:1 durch Özgüc führte, war unstrittig. Eintracht-Coach Aykut Kocabas hätte gerne noch einen zweiten Elfer gekriegt, als kurz darauf Benning erneut zu Fall gebracht wurde. Er meckerte, sah erst die Gelbe Karte, Sekunden später die Ampelkarte. „Ja, das musste nicht sein. Da muss ich mich besser im Griff haben“, ärgerte sich der Trainer selbst am meisten, auch weil sein Vater unter den gut 150 Zuschauern war.